Hinterkleebach

Hinterkleebach
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 50′ 24″ N, 11° 28′ 37″ O
Höhe: 527 (513–541) m ü. NHN
Einwohner:82 (1. Jan. 2022)[1]
Eingemeindung:1. Mai 1978
Postleitzahl:95503
Vorwahl:09246
Der Hummeltaler Gemeindeteil Hinterkleebach
Nördlicher Ortsbereich
Ortsansicht von Süden

Hinterkleebach ist ein Gemeindeteil von Hummeltal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt inmitten einer Rodungsinsel auf dem Kreuzstein (560 m ü. NHN), einer Anhöhe, die zu den nördlichen Ausläufern der Fränkischen Schweiz zählt. Im Westen wie im Osten fällt das Gelände rasch ab. Die Staatsstraße 2163 führt nach Muthmannsreuth (2,4 km nördlich) bzw. nach Hohenmirsberg (4,2 südwestlich).[2]

Geschichte

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hinterkleebach 19 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit und die Dorf- und Gemeindeherrschaft standen dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (1 Gut), die Pfarrei Lindenhardt (6 Halbhöfe, 2 Gütlein, 1 Schmiede) und das Rittergut Trockau (1 Halbhof, 1 Gut, 2 Gütlein). Freieigen waren 4 Söldengüter, 1 Tropfhaus.[3]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Hinterkleebach bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Hinterkleebach gebildet, zu dem Moritzmühle, Moritzreuth, Muthmannsreuth, Neumühle und Weiglathal gehörten.[4] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Hinterkleebach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 9 Anwesen bis 1819 dem Patrimonialgericht Lindenhardt und 4 Anwesen bis 1848 dem Patrimonialgericht Trockau. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kam es zur Eingliederung folgender Gemeinden:

  • Moritzreuth mit Moritzmühle und Neumühle,
  • Muthmannsreuth,
  • Weiglathal.

Ab 1862 gehörte Hinterkleebach zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,231 km².[6] Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Hinterkleebach im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Hummeltal eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Hinterkleebach

Jahr182218401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner311400353357364380362357367345326329329324329322322310295341368329298298
Häuser[8]48565557556368
Quelle[5][9][9][9][10][9][11][9][9][12][9][9][13][9][9][9][14][9][9][9][15][9][6][16]

Ort Hinterkleebach

Jahr001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987002022
Einwohner107108*12212512511910714211111612582
Häuser[8]20*211918212428
Quelle[17][5][10][11][12][13][14][15][6][16][18][1]
* Angaben inklusive Moritzmühle

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 17: Zweigeschossiger Wohn- und Stallbau; wohl Anfang des 19. Jahrhunderts. Fünf zu drei Obergeschossfenster. Gequadertes Erdgeschoss. Obergeschoss und Giebel mit Fachwerk.[19]

Religion

Hinterkleebach ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Katholiken sind nach St. Ulrich (Poppendorf) gepfarrt,[3] die Protestanten nach St. Michael (Lindenhardt).[6]

Verkehr

Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 372 und 397 des VGN. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.

Literatur

Weblinks

Commons: Hinterkleebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gemeindedaten von Hummeltal – Verwaltungsgemeinschaft Mistelbach. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  2. Hinterkleebach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 366f.
  4. R. Winkler: Bayreuth, S. 491.
  5. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 474.
  6. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.
  8. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 845, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1015–1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 962 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1007 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 890 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 149 (Digitalisat).
  17. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 50 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 295 (Digitalisat).
  19. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 119. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.

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