Hintere Rotspitze

Hintere Rotspitze
Cima Rossa di Saènt

Hintere Rotspitze über dem Gramsenferner, gesehen von der Vorderen Rotspitze

Höhe3347 m s.l.m.
LageGrenze Südtirol / Trentino, Italien
GebirgeOrtler-Alpen
Koordinaten46° 27′ 40″ N, 10° 43′ 0″ O
Hintere Rotspitze (Ortlergruppe)
Hintere Rotspitze (Ortlergruppe)
ErstbesteigungJuni 1866 durch Francis Fox Tuckett und den Bergführer Melchior Anderegg vom Sällentjoch aus über Nordostgrat
NormalwegNordostgrat vom Sällentjoch aus

Die Hintere Rotspitze (italienisch Cima Rossa di Saènt) ist ein 3347 m hoher Berg im Zufrittkamm, an diesem Abschnitt auch Marteller Hauptkamm genannt, einer Bergkette der Ortler-Alpen in den südlichen Ostalpen. Sie liegt genau auf der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Bozen – Südtirol und Trient im Nationalpark Stilfserjoch. Nach Nordosten, Südosten und Westen sendet sie teilweise mit Firn bedeckte Grate aus. Der leicht erreichbare Gipfel bietet eine gute Aussicht. Zuerst bestiegen wurde die Hintere Rotspitze im Juni 1866 durch den englischen Alpinisten Francis Fox Tuckett und den Schweizer Bergführer Melchior Anderegg vom Sällentjoch aus.

Lage und Umgebung

Die Hintere Rotspitze liegt am Scheitelpunkt zwischen dem Martelltal, Rabbi-Tal und Peio-Tal. Sie ist im Norden, Nordwesten und Süden von Gletschern umgeben, der Gramsenferner reicht mit seinem Firn bis zu den Graten nach Norden und Westen hinauf, im Süden erstreckt sich die große Fläche der Vedretta di Careser. Benachbarte Berge im weiteren Verlauf des Marteller Hauptkamms sind im Nordosten, getrennt durch das auf 2965 m Höhe gelegene Sällentjoch, die Sällentspitze mit 3215 m Höhe, sowie im Westen die Hintere Schranspitze mit 3357 m und in der Folge die drei Veneziaspitzen. Nach Südosten zweigt an der Hinteren Rotspitze der lange Careser-Kamm ab, in dem die Cima Mezzana (3172 m) der nächstgelegene Gipfelpunkt ist.

Stützpunkte und Besteigung

Der Weg von Francis Fox Tuckett und Melchior Anderegg im Juni 1866 führte im Rahmen einer Überschreitung des Sällentjoches als Abstecher über den Nordostgrat zum Gipfel. Sie brachen in Bagni di Rabbi auf, um einen Übergang ins Martelltal zu erkunden.[1] Dieser Weg ist auch heute noch als leichtester Anstieg der Normalweg. Als Stützpunkt kann das vom Rabbi-Tal zugängliche Rifugio Dorigoni (2437 m) dienen, von dem aus der Weg in einer Gehzeit von dreieinhalb Stunden in nordwestlicher Richtung hinauf zum Sällentjoch und weiter zum Gipfel führt. Julius Payer kam am 1. September 1867 vom Careser-Gletscher über den Westgrat zur Hinteren Rotspitze. Die Grate sind leichte Anstiege, führen aber teilweise durch Firn und als Hochtour über Gletscher.[2]

Literatur und Karte

  • Peter Holl: Alpenvereinsführer Ortleralpen, 9. Auflage, München 2003, ISBN 3-7633-1313-3
  • Louis Friedmann in Eduard Richter: Die Erschliessung der Ostalpen, II. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894
  • Casa Editrice Tabacco, Tavagnacco: Carta topografica 1:25.000, Blatt 045, Laces/Latsch

Einzelnachweise

  1. Louis Friedmann in Eduard Richter: Die Erschliessung der Ostalpen, II. Band, Berlin 1894, S. 152
  2. Peter Holl: Alpenvereinsführer Ortleralpen, München 2003, S. 325 f., Rz 984 ff.
Commons: Hintere Rotspitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Hintere Rotspitz gesehen von der Vorderen Rotspitze im hinteren Martelltal
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Ortler-Alpen nach der Alpenvereinseinteilung von 1984; auch als Ortlergruppe bezeichnet. Commons-Seite: Ortler-Alpen, auch zu den Tälern Suldental, Martelltal und Ultental.