Hinkklaue
Die Hinkklaue ist eine Giebelkonstruktion und -zierde an Reetdächern von Fachhallenhäusern.
Aufbau und Funktion
Eine Hinkklaue besteht aus zwei gekreuzten, ineinandergefügten Brettern, deren untere Enden auf den Dachflächen dicht vor dem Firstende aufliegen. Die oberen freien Enden sind in verschiedenen Zierformen ausgesägt. Die Hinkklauen werden entweder in das äußere Sparrenpaar eingedübelt oder mit Weidenruten angebunden. So stabilisieren sie die windgefährdete Firstkante des Reetdachs.
Verbreitung
Diese Giebelzierden sind in den holsteinischen Elbmarschen, in Dithmarschen sowie in den angrenzenden Geestgebieten verbreitet. Man findet sie auf Bauernhäusern, Scheunen oder auch auf Nebengebäuden und Katen. Sie werden in der Kremper- und der Wilstermarsch auch als Hingklaun und in der Kollmarmarsch sowie in Dithmarschen mit Himmklauen oder Hemmklauen bezeichnet.
Heraldik
Die Hinkklaue ist in der Heraldik eine gemeine Figur im Wappen und bisher nur in der Wappenbeschreibung der Gemeinde Wewelsfleth erwähnt. Hier sind auf den Giebelenden statt Pferdeköpfen kleine Fahnen aufgesteckt.
Siehe auch
Literatur
- Hans August Herrmann: Schmuckformen am Bauernhaus in Holstein: Beispiele und Reste einer niederdeutschen Bautradition. Verlag Ferdinand Hirt, Kiel 1956.
- Wolfgang Teuchert und Arnold Lühning: Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein – Kreis Pinneberg, Deutscher Kunstverlag 1961
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(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Seester (Schleswig-Holstein) - Dorfstraße 61 - Kate mit Auslucht
– Die giebelständige Kate mit zweistufig verschaltem Giebel wurde modernisiert. Einzelheiten zeigen nicht mehr den Ursprungszustand, man hat aber darauf geachtet, dass die Grundform einer reetgedeckten Kate mit Auslucht erhalten bleibt.
(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Seester (Schleswig-Holstein) – Hinkklauen auf einem Dach eines Hauses an der Dorfstraße
Wappen der Gemeinde Wewelsfleth im Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Von Silber und Blau geteilt. Oben die rote Straßenfront eines Wilstermarscher Bauernhauses mit silbernem, in drei Stufen verbrettertem, oben mit einer Hinkklaue abschließendem Giebel. Unten ein einmastiger silberner Störewer unter vollen Segeln.