Hindemith-Institut
Das Hindemith Institut Frankfurt, gegründet 1974 in Frankfurt am Main, ist ein musikwissenschaftliches Institut und Zentrum der Hindemith-Forschung. Es betreut den Nachlass von Paul Hindemith und macht ihn der Öffentlichkeit zugänglich. Der Archivbestand sowie die Präsenzbibliothek des Instituts stehen vor Ort nach Anmeldung zur wissenschaftlichen Arbeit zur Verfügung. Das Hindemith Institut Frankfurt ist eine Einrichtung der Hindemith-Stiftung mit Sitz in Blonay (Schweiz).
Geschichte
Nach dem Tode von Hindemith 1963 wurde der Nachlass des Komponisten in seinem letzten Domizil, der Villa La Chance in Blonay, aufbewahrt. Im Jahr 1974 richtete die Hindemith-Stiftung in Frankfurt am Main das Hindemith-Institut ein, das zunächst im Rothschild-Palais am Schaumainkai untergebracht war. Nachdem das Jüdische Museum Frankfurt im Palais errichtet worden war, bezog das Institut nach einer Zwischenstation in der Barckhausstraße eine Etage in den Räumen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
Die wichtigsten Dokumente Hindemiths sind Niederschriften, Skizzen, Manuskripte, autobiographische Schriften und Korrespondenzen, Musikinstrumente, Konzertprogramme, Rundfunkaufnahmen des Deutschen Rundfunkarchivs, Musikkritiken, Fotos, sein Adressbuch, Urkunden, literarische Texte, Karikaturen und Bilder.
Tätigkeiten
Das Institut ist Editionssitz der historisch-kritischen Gesamtausgabe seiner Werke und publiziert und betreut das Hindemith-Jahrbuch, den Newsletter Hindemith Forum sowie die Schriftenreihe Frankfurter Studien. Es organisiert Ausstellungen, Symposien und Vorträge und veranstaltet eine Konzertreihe im Hindemith Kabinett im Frankfurter Kuhhirtenturm, der 2011 als Erinnerungsstätte für den Komponisten eingerichtet wurde.
Zu Hindemiths Geburtstag am 16. November finden jährlich Konzerte in Kooperation mit Professoren und Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main statt.
Ausstellungen
- 2014: Ludwig Rottenberg (1864–1932). Ein Leben für die Frankfurter Oper
Direktoren
- Dieter Rexroth (1974–1991)
- Giselher Schubert (1991–2011)
- Susanne Schaal-Gotthardt (seit 2011)
Hindemith-Gesamtausgabe
Die Musikwissenschaftler Kurt von Fischer und Ludwig Finscher waren die ersten Herausgeber der Hindemith-Gesamtausgabe. Nach dem Tod von Kurt von Fischer fungiert neben Ludwig Finscher Giselher Schubert als Herausgeber. Im Jahr 2025 wird die Vervollständigung in 60 Bänden erwartet. Sie werden bei Schott Music verlegt. Band-Herausgeber sind u. a. Giselher Schubert, Annegrit Laubenthal, Christoph Wolff, Rudolf Stephan, Enjott Schneider, Arnold Werner-Jensen, Howard Boatwright, Stephen Hinton, Klaus Kropfinger, Peter Cahn, Hans Joachim Marx, Gerd Sannemüller, David Neumeyer, Hermann Danuser und Luther Noss. Seit 1974 ist Giselher Schubert Editionsleiter der Hindemith-Gesamtausgabe, seit 2011 gemeinsam mit Luitgard Schader.
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„Hochschule für Musik und Darstellende Kunst", Eschersheimer Landstraße, Ffm
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Jüdisches Museum in Frankfurt am Main