Himmelreich (Gemeinden Salzburg, Wals-Siezenheim)
Himmelreich (Dorf) Ortschaft | ||
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Salzburg-Umgebung (SL), Salzburg | |
Gerichtsbezirk | Salzburg | |
Pol. Gemeinde | Wals-Siezenheim (KG Wals I) | |
Koordinaten | 47° 47′ 22″ N, 12° 59′ 16″ O | |
Höhe | 435 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 1192 (1. Jän. 2021) | |
Gebäudestand | 208 (2001) | |
Postleitzahl | 5071 Wals-Siezenheim | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 13942 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Himmelreich-Viehhausen (50338 004) | |
EW/Geb. 2001 mit Loig, dieses heute Ortsch. Viehhausen Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS |
Himmelreich ist ein Ort bei Salzburg, und Ortschaft der Gemeinde Wals-Siezenheim im Bezirk Salzburg-Umgebung, mit Ortsteilen im Stadtteil Maxglan West der Statutarstadt Salzburg. Hier befindet sich das Airportcenter.
Geographie
Himmelreich (Rotte) | |
---|---|
Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Salzburg (Stadt) (S), Salzburg |
Gerichtsbezirk | Salzburg |
Pol. Gemeinde | Salzburg (KG Wals II) |
Ortschaft | Salzburg |
Stadtteil | Maxglan West |
Koordinaten | 47° 47′ 19″ N, 12° 59′ 45″ O |
Höhe | 433 m ü. A. |
Gebäudestand | ca. 40 |
Postleitzahl | 5020 Salzburg |
Vorwahl | +43/0662 (Salzburg) |
Statistische Kennzeichnung | |
Stadtteil | Maxglan West |
Zählsprengel/ -bezirk | Maxglan/Flughafen (50101 182) |
Plan von Maxglan West | |
umfasst Pointing und Loig Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS |
Das Dorf liegt etwa 4½ Kilometer westlich des Salzburger Zentrums, zwischen Flughafen (Airport W. A. Mozart) und der West Autobahn (A1), entlang der Innsbrucker Bundesstraße (Teil der B1), auf etwa 435 m ü. A.
Die Ortschaft Himmelreich von Wals umfasst um die 400 Gebäude, mit einem umfangreichen Gewerbe-, Handels- und Freizeitgebiet, die benachbarten Ortslagen in der Stadt Salzburg sind etwa 40 Adressen – dazu gehören die Häuser Loig und Pointing (Adressen Himmelreich).
- Nachbarortschaften und Stadtteile
Walserfeld* (Gem. Wals-Siezenheim) | Schwarzenbergkaserne (Gem. Wals-Siezenheim) | |
Wals (Gem. Wals-Siezenheim) | Maxglan West (Gem. Salzburg) | |
Viehhausen (Gem. Wals-Siezenheim) |
- * grenzt formal nicht direkt an, da die Autobahn zwischen Anschlussstelle Salzburg-Flughafen (Kaserne) und Salzburg-West amtlich zur Ortschaft Schwarzenbergkaserne gerechnet wird
Geschichte
Himmelreich entstand im späteren 18. Jahrhundert als Ansiedlung eines Steinmetzen namens Waldhutterer, und dürfte in täuferischer Tradition benannt sein: Verkehrsgünstig an der Fernroute, wurde in einer Manufaktur der Untersberger Marmor zu Grabsteinen, Grenzsäulen, Statuen und anderem verarbeitet[1] (ein Himmel-Flurname zu ‚gewölbt‘ erscheint hier im Walser Feld weniger plausibel). Über Viehhausen und die Walser Wiesen führte der Weg zum Abbau nach Glanegg. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich hier auch der Himmelreichwirt.[2]
Einschneidendes Ereignis der Ortsgeschichte ist die Schlacht am Walserfeld 12.–14. Dezember 1800 im Ersten Napoleonischen Krieg gegen die anrückenden Franzosen, als die Hauptkampflinie direkt hier verlief.
Himmelreich stellte nach Gründung der Ortsgemeinden 1848/49 eine Ortschaft der Gemeinde Siezenheim dar, und umfasste neben dem Ort selbst die Häusergruppen Eichet, Loig, Pointing, Taxach und die Loiger Felder.[2] Später kam sie zu Wals.
1939 wurde die neue Gemeinde- (und Bezirks-)Grenze über Loig–Pointing gezogen, sodass die östlichsten Häuser zur Stadt Salzburg kamen (zuerst Stadtteil Taxham, dann Taxham West)
Die Ortsentwicklung setzt dann besonders in der Wiederaufbauzeit ein, und hält bis heute an. In den späteren 1950ern wurde die West Autobahn, deren Bau schon 1939 begonnen hatte, aber 1941 zum Erliegen kam, fertiggestellt, und westlich von Himmelreich die Anschlussstelle Salzburg-West (Exit 297) errichtet. Parallel entwickelte sich der Flughafen (heute W.A. Mozart), anfangs eine Air-Base der amerikanischen Besatzungstruppe in der Schwarzenbergkaserne (Camp Roeder).
In den 1990ern wurde die ehemals nur für die Schwarzenbergkaserne vorgesehene Autobahnabfahrt auch in der Fahrspur Wien erweitert[3] und als Anschlussstelle für den Flughafen ausgebaut (Salzburg-Flughafen Exit 296), und zwischen Himmelreich und Autobahn entstand ein umfangreiches Gewerbe-, Einkaufs- und Freizeitgebiet, das Airportcenter, mit Kinocenter (Cineplexx), Großmarkt (Metro), einem Outlet-Center (McArthurGlen) und etlichen Gastbetrieben.[4]
Ein Versuch der Wals-Siezenheimer Gemeindeverwaltung, Himmelreich und Viehhausen als Ortskern nach Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG, seinerzeit i. d. F. 1998) auszuweisen, was eine weitere Ansiedlung gefördert hätte,[5] scheiterte 2004 an der Landesregierung.[6] Heute gehören die noch vorhandenen Wiesen südlich Himmelreich zum Salzburger Grüngürtel nach Raumentwicklungskonzept (REK 2007), und stehen unter gewissem Schutz.[7]
Weblinks
- Himmelreich. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- 50338 – Wals-Siezenheim. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- 50101 – Salzburg. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Die „Marmor-Manufaktur“ wird unter den „ansehnlichen Privatfabriken“ des Fürsterzbistums Salzburg schon 1797 genannt: Raphael Kleinsorg: Abriß der Geographie: Zum Gebrauche in und außer Schulen. … der die Geographie von Asia, Afrika, Amerika und Australien, nebst einem Abriße der Geschichte und Geographie des Erzstiftes Salzburg, und einer Anleitung zur Welt- und Globus-Kunde enthält. Band 2. Verlag Duyle, 1797, § 14 Industrie-Produkte, Fußnote, S. 33 (Google eBook, vollständige Ansicht – Gesamtausgabe S. 308).
Den „Steinmetz Waldhutterer … unweit von den Loigerfeldern im Himmelreiche“ nennt Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Fünfter Theil: Der Salzburgkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1839, S. 363 (Google eBook – Faks. Druckhaus Nonntal, Salzburg 1983). 2. Auflage 1843 (Google Book), Eintrag Loig.
Im Franziszäischen Kataster (1817–1861) ist der Ort Steinmetz, Konskr.Nr. 131 u. 132, benannt (Layer auf SAGIS online).
In der Franzisko-Josephinischen Landesaufnahme, Blatt 31–48 Salzburg, um 1900, umfasst Himmelreich (mit Pointing) 3 größere Gebäude und ein Wirtshaus, sowie den Meierhof und zwei Gehöfte bei Loig. - ↑ a b so etwa in Aimé von Wouwermans: Handels- und Gewerbeschematismus für das Herzogthum Salzburg. L. Taube, 1866, Eintrag Gemeinde Siezenheim – Himmelreich., S. 47, Sp. 2 (Google eBook, vollständige Ansicht).
Ansässig: Anton Hinterheller, Sattler; Wenzel Müllbauer, Wirth und Steinmetz, Mathias Gollacker, «Himmelreichwirth» - ↑ bis dahin war die Unterführung vor dem Kasernenportal der Anschluss an den militärischen Teil des Flughafens, das Munitionslager Gois und den Schießplatz Glanegg, mit nur Duldung des nicht-kasernengebundenen Anrainerverkehrs.
- ↑ ausführlich: Richard Schmidjell: Regional Governance: Raumordnung in Salzburg: Einkaufszentren 1975 bis 2005. Band 9 von Wissenschaftliche Schriftenreihe des Zentrums für Zukunftsstudien - Salzburg. Hrsg.: Forschung Urstein GmbH Puch, Hallein. LIT Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-0454-1.
- ↑ das Instrument dient eigentlich dazu, in die Außenzone abwandernde Infrastruktur in den Siedlungskern zurückzuholen, nicht der Erschließung im Grünland
- ↑ Schmidjell: Regional Governance. 2007, S. 260 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ REK 2007 Deklaration 'Geschützes Grünland'. Salzburg stadt-salzburg.at → Stadtplanung
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Wappen der Gemeinde Wals-Siezenheim, Land Salzburg,
In Blau ein langgestreckter weißer Berg (Untersberg) und davor auf grünem Boden ein natürlicher, grüner, gelbbefruchteter Birnbaum.
Autor/Urheber: [[User:Dr. Reinhard Medicus|Dr. Reinhard Medicus Salzburg]], Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Stadtteil Maxglan West in Salzburg
Blasonierung:„In Rot eine gezinnte silberne (weiße) Stadtmauer, deren Seitenteile perspektivisch zurücktreten und in deren Mittelteil sich ein Stadttor mit offenen Torflügeln und hochgezogenem Fallgatter befindet; hinter der Stadtmauer ein sechseckiger silberner (weißwer) Turm mit goldenem (gelbem) Dach, flankiert von zwei schmaleren, niedrigeren, gezinnten silbernen (weißen) Rundtürmen mit goldenen (gelben) Spitzdächern.“
Das Wappen wurde der Stadtgemeinde zuletzt am 14. November 1931 verliehen. Die älteste erhaltene Darstellung des Salzburger Stadtwappens, auf einem Stadtsiegel, stammt aus dem Jahr 1249 und fand in dieser Form bis ins 15. Jahrhundert Verwendung. Das heutige Stadtwappen ist eine Weiterentwicklung des später entstandenen spätgotischen Stadtsiegeltyps. Wurde bis vor etlichen Jahren ein detailreiches Wappen verwendet, so ist heute ein stark stilisiertes gebräuchlich.