Hildemar David Pfannek am Brunnen

Hildemar David Pfannek am Brunnen, Geburtsname Hildemar Hauschild[1] (* 29. März 1954 in Selau (Borau) heute zu Weißenfels) ist ein deutsch-jüdischer Lyriker, Schriftsteller, und Legendensammler.

Leben

Hildemar David Pfannek am Brunnen wuchs auf dem elterlichen Weingut in der Nähe vom sog. Steinmeister bei Naumburg an der Saale auf. Er wuchs mit 10 Geschwistern auf, ein Bruder verstarb jung. Aus politischen Gründen durfte er seine Abiturprüfung nicht ablegen und wurde wegen Wehrdienstverweigerung inhaftiert. Nach Haftverbüßung wanderte er in die BRD aus. Er kehrte nach der Wende auf das elterliche Grundstück zurück. Einige Zeit lebte er bei London und Bautzen, derzeit in Naumburg.[2]

Der Name Pfannek am Brunnen ist sein Künstlername.

Poetische Werke

Pfannek beschreibt die untergegangene Welt der Ostjuden und in gleicher Sichtweise Ereignisse in der Gegenwart. Ein eindrückliches Erlebnis war die Erschießung eines sowjetischen Deserteurs auf elterlichem Grundstück, die er als Kind zufällig beobachtet hatte. Später beschrieb er dieses Ereignis in seiner Erzählung „Der Deserteur.“

Werke

Lyrik
  • Lyrik einer verschwiegenen Jugend, 1988/ erweiterte Ausgabe 2004
  • Ein kleines Tal des Friedens, 1998, veränderte Ausgabe 2005
  • Übergangszeit, 1991 (2 Auflagen, zusammen mit Paul Alfred Kleinert und Lutz Nitzsche-Kornel)
  • Silberdisteln, Lyrik, 2004
  • Russische Trauerlieder, Lyrik, 2004
  • In brennender Liebe, Lyrik, 2004
  • Engel auf windbelassenen Wiesen, Lyrik. Leipzig: Engelsdorfer Verl. 2005. ISBN 3-93828880-9
  • Der Wasserträger. Lyrik. Leipzig: Engelsdorfer Verl. 2005. ISBN 978-3-86703393-0
  • Orchideen im blauen Siegel, Lyrik. Leipzig: Engelsdorfer Verl. 2006. ISBN 3-93940402-0
Prosa
  • Scharte, Erzählung, 1992
  • Der Deserteur, 1996
  • Die verlorene Antwort, 1996
  • Das Habakuk-Kästel, 1997/99 (deutsch-polnisch, Übersetzung ins Polnische: Herbert Ulrich)[3][4]
  • Die Entmutterung der Seele. Novellenzyklus, 2004
  • Der geschenkte Bruder. Mit 10 farb. Abb. auf Tafeln von Regina Charlotte Wittenbecher. Leipzig: Engelhardt 2005.
  • Die Pianohüpfelin. Oder die kollektive Lüge. Erzählungen und ein Bühnenstück. Leipzig: Engelhardt 2006. ISBN 3-93940442-X
  • Der Seher von Lublin. Legendensammlung. Leipzig: Engelhardt 2007. ISBN 978-3-86703393-0
  • Still dem Wind entgegen. Privatdruck, Naumburg 2009.
  • Das umstrittene Tagebuch. Europa auf dem Wege zum perfekten Untertan. Bad Schussenried: Hess 2010. ISBN 978-3-87336404-2
  • Wohin die Schlüssel führen. 2013[5]

Preise

  • Fördergabe der Hermann-Sudermann-Stiftung[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Dieter Speck: Wohin die Schlüssel führen, naumburg-almrich.de, abgerufen am 4. April 2021
  2. aus dem Kurzbiogramm in „Übergangszeit“
  3. Fronda, Literaturjournal, S. 126 ff
  4. Über das „Habakuk Kästel“
  5. Rezension zu „Wohin die Schlüssel führen“ sowie Informationen über den Autor
  6. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2014/2015, 69. Jg., S. 786 f., Berlin: De Gruyter, 2014