Hier sind die Onkelz

Hier sind die Onkelz
Studioalbum von Böhse Onkelz

Veröffent-
lichung(en)

25. September 1995

Label(s)Virgin Records

Format(e)

CD, MC, LP[1]

Genre(s)

Hard Rock

Titel (Anzahl)

12

Länge

49:10

Besetzung

Produktion

Stephan Weidner

Studio(s)

Tonstudio Rüssmann Hennef

Chronologie
Weiß/
Schwarz
(1993)
Hier sind die OnkelzE.I.N.S.
(1996)
Singleauskopplung
25. Oktober 1995Finde die Wahrheit

Hier sind die Onkelz ist das zehnte Studioalbum der deutschen Rockband Böhse Onkelz. Es erschien am 25. September 1995 und war die erste Veröffentlichung über das Major-Label Virgin Records, zu dem die Band gewechselt war. Der Vertragsabschluss zwischen Virgin Records und den Böhsen Onkelz wurde in der Branche und teilweise in den Medien kontrovers diskutiert.

Covergestaltung

Das Albumcover zeigt vier Kinder, die eine große Ähnlichkeit mit den vier Bandmitgliedern aufweisen. Sie stehen vor einer Mauer in einem Neubaugebiet. Oben im Bild befinden sich die Schriftzüge Hier sind und Die Onkelz.[2] Die Fotos für das Cover und Backcover schoss Fotograf Carsten Lerp, das Artwork innerhalb des Booklets, das diverse Comic-Zeichnungen beinhaltet, stammen aus der Feder des Grafikdesigners Christoph Schnee, der früher Sänger der Punk-Band Middle Class Fantasies in Frankfurt/Main war.

Titelliste

#TitelLänge
1Hier sind die Onkelz4:37
2Finde die Wahrheit4:03
3Danke für nichts3:39
4Ich3:49
5Nichts ist für immer da5:27
6Wer nichts wagt, kann nichts verlieren3:42
7Ich mache, was ich will5:53
8Du kannst alles haben3:46
9Viel zu jung3:58
10Das Problem bist du3:51
11Lasst es uns tun3:15
12H3:00

Hintergrundinformationen zu einzelnen Liedern

Hier sind die Onkelz

Der Titelsong des Albums ist ein typisches Onkelz-Lied, bei dem die Band sich selbst mit Ironie und Pathos feiert.

Finde die Wahrheit

Das Lied ist sehr gesellschaftskritisch und prangert das Verhalten vieler Menschen an, die oft Dinge nicht mehr hinterfragen und nur noch konsumorientiert oder desinteressiert leben. Textlich ist u. a. von der „Gier nach Geld“, „verlorenen Seelen“, „korrupten Bullen“ und „Schulen voller Idioten“ die Rede.

Danke für nichts

Der Titel ist eine Abrechnung mit einem Großteil der Medien, die der Band „blind und ignorant“ gegenüberstehen und erst durch die steigenden Albenverkäufe auf sie aufmerksam wurden.

Du kannst alles haben

Du kannst alles haben ist aus der Sicht eines unglücklich Verliebten geschrieben, der bereit ist, alles für seine Liebe zu tun, aber letztendlich spürt, dass die Gefühle nicht erwidert werden.

Viel zu jung

Das Stück behandelt das heikle Thema Kindesmissbrauch, wobei das Kind von seinem eigenen Vater sexuell misshandelt wird.

H

H steht für Heroin und behandelt die damals überwundene Drogensucht des Onkelz-Sängers Kevin Russell.

Quellen[3]

Charterfolge und Singles

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[4]
Hier sind die Onkelz
 DE509.10.1995(28 Wo.)
 AT1222.10.1995(16 Wo.)
 CH2515.10.1995(4 Wo.)

Das Album stieg, trotz eines Verkaufsboykotts durch WOM (World of Music) und MediaMarkt, in der 41. Kalenderwoche des Jahres 1995 auf Platz 21 in die deutschen Albumcharts ein und belegte in den folgenden beiden Wochen Position 6, bevor es die Höchstplatzierung 5 erreichte. Insgesamt hielt sich Hier sind die Onkelz 28 Wochen in den Top 100.[5] In den deutschen Jahrescharts 1995 belegte der Tonträger Rang 58.[6]

Als Single wurde das Lied Finde die Wahrheit ausgekoppelt. Auf der Veröffentlichung befinden sich zusätzlich die beiden nicht auf dem Album enthaltenen Stücke Benutz’ mich und Weiß. Die Single konnte sich nicht in den deutschen Charts platzieren.

Verkaufszahlen und Auszeichnungen

1996 erhielt das Album für über 250.000 verkaufte Exemplare in Deutschland eine Goldene Schallplatte.[7] Außerdem wurde es in Österreich 1998 für mehr als 25.000 verkaufte Einheiten ebenfalls mit Gold ausgezeichnet.[8]

Rezeption

Professionelle Bewertungen
Kritiken
QuelleBewertung
Metal HammerSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]

Von der Fachpresse (z. B. Metal Hammer und Rock Hard) wurde das Album als eine sehr gute Produktion gelobt, wobei der Metal Hammer sechs von sieben möglichen Punkten vergab. Das Musikmagazin Musikexpress hingegen rezensierte das Album negativ, verbunden mit einem ausführlichen Interview mit Bassist Stephan Weidner.

In dem Roman Wir waren wie Brüder von Schriftsteller Daniel Schulz, der im Februar 2022 im Verlag Hanser Berlin erschien und sich mit dem Thema Neonazismus im Ostdeutschland der Nachwendezeit prosaisch beschäftigt, zitiert der Autor einige Zeilen aus dem Song Danke für nichts.[10]

Einzelnachweise

  1. Onkelzvinyl – Album „Hier sind die Onkelz“. Webseite abgerufen am 5. Februar 2011 (Memento des Originals vom 12. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.onkelzvinyl.de
  2. Albumcover auf amazon.de
  3. Hier sind die Onkelz auf onkelz.de
  4. Charts DE Charts AT Charts CH
  5. Chartverfolgung Hier sind die Onkelz bei musicline.de (Memento des Originals vom 8. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musicline.de
  6. DE: Jahrescharts #58
  7. Goldene Schallplatte
  8. Gold in Österreich
  9. Matthias Mineur: Album Rezension: Hier sind die Onkelz Auf: metal-hammer.de. Abgerufen am 29. Juli 2015.
  10. Daniel Schulz: „Wir waren wie Brüder“: Ehrlich brutal. Rezension zum Roman Wir waren wie Brüder von Schriftsteller Daniel Schulz von Kritiker Jan Drees in der Radio-Sendung Büchermarkt, Moderation: Gisa Funck, 2. Februar 2022, 20 Min. Eine Produktion von Deutschlandfunk

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