Heuchelheim an der Lahn
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 35′ N, 8° 38′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Gießen | |
Höhe: | 158 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,58 km2 | |
Einwohner: | 8052 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 761 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35452 | |
Vorwahl: | 0641 | |
Kfz-Kennzeichen: | GI | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 31 007 | |
LOCODE: | DE HRU | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Linnpfad 30 35452 Heuchelheim an der Lahn | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Lars Burkhard Steinz (CDU) | |
Lage der Gemeinde Heuchelheim an der Lahn im Landkreis Gießen | ||
Heuchelheim an der Lahn (amtlich: Heuchelheim a. d. Lahn, bis zum 16. März 2019 Heuchelheim[2]) ist eine Gemeinde im mittelhessischen Kreis Gießen und schließt sich unmittelbar westlich an die Kreisstadt Gießen an. Die rund 8000 Einwohner verteilen sich auf die beiden Ortsteile Heuchelheim (5800 Einwohner) und Kinzenbach (2200 Einwohner). Die beiden Orte schlossen sich am 1. April 1967 zur Gemeinde Heuchelheim zusammen.
Heuchelheim gehört zur Kooperation Gleiberger Land, einem Landstrich zwischen Gießen und Wetzlar. Der Hauptort liegt an der Bieber, nur etwa einen Kilometer vor deren Mündung in die Lahn.
Geografie
Heuchelheim grenzt im Norden an die Gemeinden Biebertal und Wettenberg, im Osten an die Stadt Gießen, im Südwesten an die Stadt Wetzlar sowie im Westen an die Gemeinde Lahnau (beide Lahn-Dill-Kreis). Heuchelheim bildet mit Wettenberg, Biebertal und Lahnau das Gleiberger Land.
Geschichte
Historische Namensformen In erhaltenen Urkunden wurde Heuchelheim unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3]
- Uchilheim (bzw. Uchelheim), 774 (oder 779) in Urkunde 3121 bzw. 3696b des Lorscher Codex.[4]
- Hucheleim, de (1237 (?)) [Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 1 S. 546 Nr. 221]
- Huchilnheim, in (1245) [Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 2 S. 84 Nr. 59]
- Hahelheym, de (1257) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch, S. 182 Nr. 156]
- Huchelem, de (1265) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, Nr. 215]
- Huchelinheim, in (1295) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1304]
Ortsgeschichte
Heuchelheim taucht das erste Mal 774 (oder 779) in Urkunde 3121 bzw. 3696b des Lorscher Codex auf. Es wurde als Uchilheim (bzw. Uchelheim) verschriftlicht. Es liegt urgermanisch hukil zugrunde (‚Siedlung auf dem Hügel‘).[5] Heuchelheim ist ein Fundort ubischer Münzen.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Heuchelheim:
„Heuchelheim (L. Bez. Giessen) evangel. Pfarrdorf; liegt auf dem rechten Lahnufer an dem Bieberbach, so wie an der Straße von Giessen nach Gladenbach, und 1⁄2 St. vom ersteren Orte entfernt. Man findet 185 Häuser und 1139 Einwohner, die außer 1 Katholiken und 25 Juden evangelisch sind, so wie 1 Kirche, 1 Rathhaus, 1 Walk- und 1 Mahlmühle; letztere von einer großen Linde beschattet, ist einer der gewöhnlichen Vergnügungsorte der Giesser Studenten. – Heuchelheim gehörte zu den Gleibergischen Besitzungen, und wurde später, mit andern Orten, zwischen Hessen und Nassau in Gemeinschaft besessen, bis bei einer Abtheilung, 1585, der Ort ausschließend an Hessen kam.“[6]
Bis zum Jahr 1967 gehörten die seinerzeit selbständigen Gemeinden Heuchelheim und Kinzenbach unterschiedlichen Landkreisen an. Während Heuchelheim bereits damals zum Landkreis Gießen gehörte, lag Kinzenbach im Landkreis Wetzlar. Anfang der 1960er Jahre bildeten beide Gemeinden eine Schulzweckgemeinschaft, die schließlich zum Zusammenschluss zur Großgemeinde Heuchelheim am 1. April 1967 führte. Von 1977 bis 1979 gehörte Heuchelheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen administrativ geschaffenen Stadt Lahn, die aus Gießen, Wetzlar und den dazwischen liegenden Orten gebildet wurde.[7] Innerhalb der Stadt Lahn bildeten Heuchelheim und Kinzenbach den Stadtbezirk Heuchelheim. Als ein letztes Überbleibsel aus dieser Zeit besteht noch heute eine stadtbusartige Verbindung zwischen Gießen, Heuchelheim, Lahnau und Wetzlar. Von 1949 bis 1957 hatte Heuchelheim eine Oberleitungsbuslinie von Gießen, die Linie 4, die später mit Dieselbussen betrieben wurde. Sie hielt an den Haltestellen Bahnhof, Liebigstraße, Selterstor, Goetheschule, Oswaldsgarten, Hessenhalle, Heuchelheim Ost, Bahnstraße, Ludwig-Rinn-Straße und Haag. 1998 wurde die Linie 4 mit der Buslinie 21 nach Wetzlar zusammengelegt und trägt nun die Nummer 24.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Heuchelheim angehört(e): [3][8][9]
- 769/78: Lahngau, Mark Wißmar
- 1394, 1412: Gericht zu Heuchelheim
- 1363: Gericht des gemeinen Landes an der Lahn (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen)
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Gießen, Gericht Heuchelheim (Kondominium)[10]
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Gießen, Gericht Heuchelheim (Kondominium)
- ab 1585: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Gießen, Gericht Heuchelheim (wird rein hessisch)
- 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
- ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Oberamt Gießen (ab 1789), Gericht Heuchelheim[11]
- ab 1806: Großherzogtum Hessen,[Anm. 2] Fürstentum Oberhessen, Landamt Gießen[12][13]
- ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landamt Gießen[14]
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen[Anm. 3]
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- ab 1867: Norddeutscher Bund[Anm. 4] Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Gießen[15][Anm. 5]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 6] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- ab 1967: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen,[Anm. 7]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Stadt Lahn,[Anm. 8]
- ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen[Anm. 9]
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Gießen
Gerichte seit 1803
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das „Hofgericht Gießen“ als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Heuchelheim das „Landamt Gießen“ zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.
Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übergingen. „Stadtgericht Gießen“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Heuchelheim zuständig war.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurden die bisherigen Land- und Stadtgerichte im Großherzogtum Hessen aufgehoben und durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt, ebenso verfuhr man mit den als Obergerichten fungierenden Hofgerichten, deren Funktion nun die neu errichteten Landgerichte übernahmen. Die Bezirke des Stadt- und des Landgerichts Gießen wurden zusammengelegt und bildeten nun zusammen mit den vorher zum Landgericht Grünberg gehörigen Orten Allertshausen und Climbach den Bezirk des neu geschaffenen Amtsgerichts Gießen, welches seitdem zum Bezirk des als Obergericht neu errichteten Landgerichts Gießen gehört.[16] Zwischen dem 1. Januar 1977 und 1. August 1979 trug das Gericht den Namen „Amtsgericht Lahn-Gießen“ der mit der Auflösung der Stadt Lahn wieder in „Amtsgericht Gießen“ umbenannt wurde. In der Bundesrepublik Deutschland sind die übergeordneten Instanzen des Amtsgerichts Gießen, das Landgericht Gießen, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heuchelheim 7308 Einwohner. Darunter waren 492 (6,7 %) Ausländer, von denen 186 aus dem EU-Ausland, 220 aus anderen Europäischen Ländern und 83 aus anderen Staaten kamen.[17] Die Einwohner lebten in 3391 Haushalten. Davon waren 1139 Singlehaushalte, 994 Paare ohne Kinder und 917 Paare mit Kindern, sowie 254 Alleinerziehende und 87 Wohngemeinschaften.[18]
Einwohnerentwicklung
• 1502: | [3] | 36 Männer
• 1577: | Hausgesesse[3] | 74
• 1630: | [3] | 9 zweispännige, 31 einspännige Ackerleute, 22 Einläuftige, 2 Witwen, 13 Vormundschaften
• 1669: | [3] | 338 Einwohner
• 1742: | Beisassen/Juden[3] | 3 Geistliche/Beamte, 145 Untertanen, 47 Junge Mannschaften, 13
• 1791: | [11] | 872 Einwohner
• 1800: | [19] | 855 Einwohner
• 1806: | [13] | 999 Einwohner, 161 Häuser
• 1829: | 1139 Einwohner, 185 Häuser[6] |
• 1867: | 1413 Einwohner, 205 Häuser[20] |
Heuchelheim: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1791 | 872 | |||
1800 | 855 | |||
1806 | 855 | |||
1829 | 1.139 | |||
1834 | 1.144 | |||
1840 | 1.224 | |||
1846 | 1.344 | |||
1852 | 1.353 | |||
1858 | 1.386 | |||
1864 | 1.414 | |||
1871 | 1.476 | |||
1875 | 1.589 | |||
1885 | 1.780 | |||
1895 | 1.972 | |||
1905 | 2.390 | |||
1910 | 2.577 | |||
1925 | 2.687 | |||
1939 | 3.171 | |||
1946 | 4.145 | |||
1950 | 4.370 | |||
1956 | 4.382 | |||
1961 | 4.650 | |||
1967 | 6.350 | |||
1972 | 6.943 | |||
1975 | 7.118 | |||
1980 | 7.340 | |||
1985 | 7.282 | |||
1990 | 7.338 | |||
1995 | 7.810 | |||
2000 | 7.625 | |||
2005 | 7.570 | |||
2010 | 7.595 | |||
2011 | 7.308 | |||
2015 | 7.501 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3][21] 1972:[22]; ab 1975:[23]; Zensus 2011[17] Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1830: | 1113 evangelische, ein katholischer, 25 jüdische Einwohner |
• 1961: | 3727 evangelische, 800 katholische Einwohner |
• 2011: | 3886 evangelische (= 53,2 %), 1061 katholische (= 14,5 %), 2362 sonstige (= 32,3 %) Einwohner[24] |
Erwerbstätigkeit
• 1961: | Erwerbspersonen: 243 Land- und Forstwirtschaft, 1461 produktives Gewerbe, 312 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 346 Dienstleistungen und Sonstige.[3] |
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[25] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[26][27][28]
Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | ||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | ||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 30,5 | 8 | 36,8 | 11 | 33,6 | 10 | 24,9 | 8 | 26,2 | 8 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 24,2 | 7 | 13,7 | 4 | 16,7 | 5 | 12,8 | 4 | 12,3 | 4 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 22,2 | 6 | 25,6 | 8 | 27,4 | 9 | 29,6 | 9 | 40,4 | 12 |
KWI | Kinzenbacher Wählerinitiative | 10,0 | 3 | 8,3 | 3 | 9,6 | 3 | 12,2 | 4 | — | — |
FWG | Freie Wählergruppe Heuchelheim | 8,8 | 2 | 10,2 | 3 | 8,7 | 3 | 13,4 | 4 | 12,9 | 4 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,4 | 1 | 5,4 | 2 | 3,9 | 1 | 7,1 | 2 | 8,2 | 3 |
Gesamt | 100,0 | 27 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | |
Ungültige Stimmen in % | 2,7 | — | 4,7 | — | 3,7 | — | 2,9 | — | 3,1 | — | |
Wahlbeteiligung in % | 57,5 | 55,8 | 55,8 | 54,1 | 59,0 |
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Heuchelheim neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und acht weitere Beigeordnete angehören.[29] Bürgermeister ist seit dem 19. Dezember 2009 Lars Burkhard Steinz (CDU).[30] Er wurde als Nachfolger von Helmut Fricke (SPD), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 7. Juni 2009 im ersten Wahlgang bei 53,7 Prozent Wahlbeteiligung mit 51,8 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt im Juni 2021.[31]
- Amtszeiten der Bürgermeister[32]
- 2009–2027 Lars Burkhard Steinz (CDU)[30]
- 1997–2009 Helmut Fricke (SPD) (1944–2024)[33]
- 1985–1997 Willi Marx (SPD)
- 1979–1985 Adolf Menges[34]
- 1977–1979 kein Bürgermeister wegen Eingliederung in die Stadt Lahn
- 1967–1977 Otto Bepler
Wappen
Als Hoheitszeichen führt die Gemeinde Heuchelheim dieses Wappen:
Blasonierung: „In Silber unter rotem Schildhaupt aus drei gestürzten Spitzen schräglinks angeordnet ein blaues Mühlrad und eine blaue Lilie.“[35] | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 15. Januar 1982 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt. |
Flagge
Die Flagge wurde am 3. September 1985 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.
Flaggenbeschreibung: „Auf weißer Mittelbahn, begrenzt von zwei roten Randstreifen, in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“[36]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten der Gemeinde am Bieberbach sind das Heimatmuseum[37] im alten Kinzenbacher Bahnhof sowie das Kameramuseum.[38] Sie werden vom Heimat- und Geschichtsverein Heuchelheim-Kinzenbach e. V. in privater Trägerschaft geführt.
Im Jahr 2003 wurde der Heuchelheimer Schneeapfel als „Hessische Lokalsorte des Jahres“ ausgewählt. Der Pomologen-Verein will damit auf alte erhaltenswerte Obstsorten in Hessen aufmerksam machen. Darüber hinaus werden neben Vorträgen und Ausstellungen auch Pflegemaßnahmen an Altbäumen durchgeführt, Reiser gewonnen und an Baumschulen abgegeben sowie nicht zuletzt Apfelbäume gepflanzt.
Bauwerke
- Im ehemaligen Bahnhof Kinzenbach befindet sich ein Heimatmuseum. Es beschäftigt sich unter anderem mit der inzwischen stillgelegten Bahnstrecke Lollar–Wetzlar, einem Teilstück der Kanonenbahn
- Martinskirche in Heuchelheim (13.–15. Jahrhundert)
- Evangelische Kirche in Kinzenbach im Stil der Neugotik (1863)
- Drehhaus
- Windhof
Sport
Der TSF Heuchelheim ist unter anderem im Handball, Tischtennis, Fußball und Turnen aktiv. Im Handball stieg die erste Männermannschaft in die Oberliga auf und konnte in der Saison 2009/2010 die Klasse halten. Am jährlichen Mitternachtslauf im August nehmen Menschen aus der gesamten Region teil.
Im Ortsteil Kinzenbach gibt es mit der Sportgemeinschaft Kinzenbach einen weiteren Sportverein. Die im April 1955 gegründete SG ist mit über 600 Mitgliedern der größte Verein im Ortsteil. Er bietet Fußball, Basketball, Gymnastik, Turnen und Tischtennis an. Im Mai 2015 errang die erste Fußball-Männermannschaft die Meisterschaft in der Gruppenliga und stieg in die Verbandsliga Mitte auf. 2014 und 2015 gewann die Mannschaft den Kreispokal. Mit Meisterschaft und Pokalsieg feierte die SG Kinzenbach 2015 den größten Erfolg in ihrer 60-jährigen Vereinsgeschichte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Flächennutzung
Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 1058 Hektar, davon entfallen in ha auf:[23]
Nutzungsart | 2011 | 2015 | |
---|---|---|---|
Gebäude- und Freifläche | 222 | 223 | |
davon | Wohnen | 135 | 131 |
Gewerbe | 41 | 47 | |
Betriebsfläche | 24 | 20 | |
davon | Abbauland | 1 | 1 |
Erholungsfläche | 23 | 24 | |
davon | Grünanlage | 17 | 18 |
Verkehrsfläche | 107 | 107 | |
Landwirtschaftsfläche | 540 | 541 | |
davon | Moor | 0 | 0 |
Heide | 0 | 0 | |
Waldfläche | 73 | 73 | |
Wasserfläche | 51 | 51 | |
Sonstige Nutzung | 19 | 19 |
Unternehmen
Heuchelheim ist ein bedeutender Industriestandort mit größeren Betrieben der Kohlenstofftechnik z. B. der Schunk Group. Die Fa. Berkenhoff hat hier ihren Hauptsitz und betreibt eine Produktion von Kupferdrähten für die Elektronik- und Automobilindustrie. Die Firma Rinn betreibt ein Werk zur Herstellung von Betonplatten und einem Sortiment aus Naturstein- und Betonelementen zur Garten- und Landschaftsgestaltung. In früheren Jahren waren in Heuchelheim auch die Zigarrenproduktion (Rinn & Cloos) und von 1948 bis 1995 die Kameraherstellung durch Minox GmbH Wetzlar von Bedeutung.
Naherholung
Der Naherholung dienen die südlich des Ortes gelegenen „Heuchelheimer Seen“, ehemalige Baggerseen, die heute im Wassersport genutzt werden. Außerdem befindet sich südlich und westlich des Ortes das Naturschutzgebiet Lahnauen, in das u. a. weitere frühere Baggerseen als Brut- und Rastgebiet von Wasservögeln integriert sind.
Persönlichkeiten
- Otto Bepler (SPD) (1912–2005), langjähriger Bürgermeister, Ehrenbürger der Gemeinde Heuchelheim.
- Albert Boßler (1861–1928), Lehrer, Direktor und Heimatkundler
- Philipp Kreiling (1827–1884), Landtagsabgeordneter
- Albert Rinn (1934–2019), Radsporttrainer und Radsportler
- Ludwig Rinn (1870–1958), Gründer der Zigarrenfabriken Rinn&Cloos (R&C), Commerzienrat der Stadt Gießen, Ehrenbürger der Stadt Gießen und der Gemeinde Heuchelheim.
- Ludwig Schunk (1884–1947), Mitbegründer der Firma Schunk und Ebe oHG.
- Til Schweiger (* 1963), Schauspieler, lebte von 1977 bis zu seinem Abitur in Heuchelheim.
Literatur
- Literatur über Heuchelheim an der Lahn nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Heuchelheim (Hessen). In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Heuchelheim an der Lahn. Internetauftritt der Gemeinde.
- Heuchelheim (Gemeinde), Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Heuchelheim, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Kinzenbach, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu der Gemeinde Heuchelheim. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016 .
- Linkkatalog zum Thema Heuchelheim bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Anmerkungen und Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Stadtgericht Gießen) und Verwaltung.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 1. April 1967 Zusammenschluss mit der Gemeinde Kinzenbach zur neuen Gemeinde Heuchelheim. Der Kernort Heuchelheim ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
- ↑ Am 1. Januar 1977 wurde Heuchelheim mit Kinzenbach der neu gegründeten Stadt Lahn eingegliedert.
- ↑ Am 1. August 1979 wurde die Stadt Lahn wieder aufgelöst und die Gemeinde Heuchelheim in ihrer bereits von 1967 bis 1976 bestandenen Gliederung wieder hergestellt.
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Staatsanzeiger Hessen 14/2019, S. 318, abgerufen am 6. Dezember 2019
- ↑ a b c d e f g h i Heuchelheim, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3121, 31. Juli 774 (oder 779) – Reg. 1488. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 92, abgerufen am 11. Mai 2019.
- ↑ Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 265.
- ↑ a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 122 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330-28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,3 MB]).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Gießen anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 172 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 220 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 413 (online bei Google Books).
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Heuchelheim a. d. Lahn. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Haushalte nach Familien: Heuchelheim a. d. Lahn. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 181 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 40 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gemeindedatenblatt: Heuchelheim. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH
- ↑ Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
- ↑ a b statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
- ↑ Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit: Heuchelheim a. d. Lahn. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Gremien: Gemeindevorstand
- ↑ a b Gießener Allgemeine Zeitung, 15. Dezember 2021: Bürgermeister Steinz für dritte Amtszeit vereidigt: „Am Sonntag beginnt für den Heuchelheimer Bürgermeister Lars Burkhard Steinz dessen dritte Amtszeit.“
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Heuchelheim a. d. Lahn 2021
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Heuchelheim ( vom 14. März 2022 im Internet Archive)
- ↑ Gießener Allgemeine, 14. Februar 2024: Trauer um Helmut Fricke. Helmut Fricke ist am Samstag im Alter von 79 Jahren gestorben: „Im September 1997 wurde er von mehr als 78 Prozent der Wähler zum Bürgermeister berufen. Ein Amt, das er zwölf Jahre lang umsichtig bekleidete.“
- ↑ Gießener Allgemeine, 31. März 2017: Wie wäre es mit Heuchelbach und Kinzenheim?
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Heuchelheim, Landkreis Gießen vom 15. Januar 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr. 5, S. 226, Punkt 104 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,3 MB]).
- ↑ Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Heuchelheim, Landkreis Gießen vom 3. September 1985. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1985 Nr. 38, S. 1735, Punkt 824 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,4 MB]).
- ↑ Website des Heimatmuseums in Kinzenbach
- ↑ Kameramuseum
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