Hetzerhallen Weimar

Die unter Denkmalschutz stehenden Hetzerhallen in Weimar/Thüringen.

Die Hetzerhallen waren ein denkmalgeschützter Gebäudekomplex im Norden des Stadtgebietes von Weimar in Thüringen. Auf dem früheren Betriebsgelände der Otto Hetzer Holzbau- und Holzpflege AG gelegen, stellten sie bis Anfang 2021 eines der ältesten und wenigen erhaltenen Beispiele einer Hetzerhalle, stützenfreie Hallen mit einem Dachtragwerk aus Brettschichtholz bzw. Leimbindern, die nach dem Erfinder ihres Dach- oder Hallentragwerks, dem Großherzoglich-Weimarer Hofzimmermeister und Unternehmer Karl Friedrich Otto Hetzer (1846–1911) benannt wurden, dar.

Geschichte

Die „Kleine Hetzerhalle“ in Weimar-Nord trägt seit 21. Oktober 2004 die Gedenktafel für Otto Hetzer (Foto vom April 2015)
Die Halle nach dem Einsturz (Foto vom November 2021)

Die als Prototyp geltenden und unter Denkmalschutz stehenden Hetzerhallen in Weimar wurden 1907 nördlich der Eisenbahntrasse als Werkshallen der Otto Hetzer Holzbau- und Holzpflege AG mit einer Spannweite von 21 bzw. 26 m errichtet.[1] Daran anschließend wurde später der Stadtteil Weimar-Nord errichtet. Beide Hallen prägten einst mit der 2013 abgerissenen Grünen Villa (Hetzer-Villa) und der 2015 abgebrannten, benachbarten Viehauktionshalle das Bild der Weimarer Nordstadt.[2] Es handelte sich um zwei baulich miteinander verbundene Werkshallen, aufgrund der unterschiedlichen Spannweite große und kleine Hetzerhalle genannt.

Die kleinere Halle trägt seit dem 21. Oktober 2004 eine Ehrentafel für Otto Hetzer.[2] Sie wurde zuletzt (Stand: Oktober 2019) als Lagerhalle und Getränkemarkt genutzt. Die große Hetzerhalle war bereits länger in einem schlechten Zustand, insbesondere das Dach war stark in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund fehlender Nutzungskonzepte erfolgte, wie bei der benachbarten Viehauktionshalle, jedoch keine grundhafte Sanierung, sondern nur regelmäßige Sicherungsmaßnahmen.[3]

Die große Hetzerhalle stürzte am 17. Februar 2021 aufgrund hoher Schneelast ein, die kleine Hetzerhalle wurde hierbei beschädigt.[4]

Weblinks

Commons: Hetzerhallen Weimar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bauwerke der Hetzer AG, aufgerufen am 5. März 2021
  2. a b Peter Zeh: Hetzerhallen und Viehauktionshalle – Geschichte und Gegenwart. (PDF; 1,6 MB) Ortsteilrat Weimar Nord, 2015, abgerufen am 20. Februar 2021.
  3. Michael Baar: Hetzer- und Viehauktionshalle in Weimar sollen repariert werden. In: Thüringer Allgemeine. 27. Februar 2014, abgerufen am 6. Mai 2015.
  4. Schneemassen bringen Hetzer-Halle in Weimar zum Einsturz. In: MDR Thüringen. 18. Februar 2021, abgerufen am 21. Februar 2021.

Koordinaten: 50° 59′ 34,3″ N, 11° 18′ 59,6″ O

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Halle mit Otto Hetzer Tafel in Weimar, Thüringen (8).JPG
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Eine kleine und eine sich direkt daran anschließende große Halle auf dem Gelände des Güterbahnhofs hinter der Marcel-Paul-Straße 57 in Weimar/Thüringen. An der Vorderseite ist eine Gedenktafel für Karl Friedrich Otto Hetzer (1846-1911), angebracht. Die Hetzerhallen in der Nähe der Hetzer-Villa um 1914/17 errichtet, gehören zum Fabrikgelände mit Bahnanschluß des ab 1901 unter dem Namen „Otto Hetzer Holzpflege- und Holzbearbeitung AG” firmierenden Unternehmens. Die Hallen gelten als Prototypen der sogenannten Hetzerhallen und stehen unter Denkmalschutz.
Hetzerhalle Weimar, Thüringen (2).JPG
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Otto Hetzer Tafel, an der Nordseite der sogenannten kleinen Hetzerhalle auf dem ehemaligen Gelände der Otto Hetzer Holzpflege- und Holzbearbeitung Aktiengesellschaft am Güterbahnhof, hinter der Marcel-Paul-Straße 57 in Weimar/Thüringen angebracht.
Hetzerhallen Weimar 2.jpg
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