Hessisches Wappenbuch
Das Hessische Wappenbuch aus dem Jahr 1621 ist eine Sammlung von Wappen der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das erste Wappenbuch wurde von Wilhelm Wessel herausgegeben.
Beschreibung
Der vollständige Titel lautet: „Hessisches Wappenbuch, darinn auch die Fürsten zu Hessen, so in 593 Jahren von Ludovico I. Barbato, bis auf unseren jetzt löblich regierenden Fürsten und Herren L. Moritzen I., L. Ludwig IV., das löbliche Fürstenthumb Hessen regieret, beschrieben und abgebildet seind, sammt aller angehöriger Graf- und Herrschaften, Anverwandten, Lehngraven, adeligen Erb-Aempter und Städte Wappen.“
Landgraf Moritz von Hessen-Kassel (1572–1632) beauftragte 1595 den Buchdrucker und Formschneider Wilhelm Wessel († 1626) mit der Bearbeitung eines Wappenbuch für die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Als Grundlage seiner Bearbeitung benutzte Wessel die im Rittersaal des Schlosses Rotenburg ausgestellten Wappen der hessischen Städte und die Hessische Chronica von Wilhelm Dilich, gedruckt von Wessel, aus dem Jahre 1608[1], welche ebenfalls in der Topographia Hassiae von M. Zeiler aus dem Jahre 1655[2] Berücksichtigung fand.
Im Jahr 2007 wurde in der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) der Technischen Universität Darmstadt eine Ausgabe des Hessischen Wappenbuchs 1621 restauriert[3].
Wilhelm Wessel
Wilhelm Wessel stammte vermutlich aus Bremen und war ein gelernter Buchdrucker und Formschneider. Unter seiner Aufsicht stand, nachdem ihn Landgraf Moritz 1598 berufen hatte, die hessische Buchdruckerei Typographia Mauritania[4]. Mit finanzieller Unterstützung des hessischen Landgrafs verfasste er die Lebensbeschreibung der Bremer und Hamburger Bischöfe (1614), sowie Wappenbücher und ließ diese in seiner Druckerei drucken.
Weitere Hessische Wappenbücher
- Clemens Kissel, Hessisches Wappenbuch. Städte- und Ortsnamen im Großherzogthum Hessen. Verlag von Curt von Münchow, Gießen. 1893.
- Hermann Knodt (Hrsg.) Rhein-Mainisches Wappenbuch. Band 1:Hessisches Wappenbuch, 1. Teil; Görlitz Verlag für Sippenforschung und Wappenkunde, 1943. Sippenzeichen der Reichsgaue Hessen-Nassau und Kurhessen ohne Frankfurt.[5]
- Karl Ernst Demandt/Otto Renkhoff, Hessisches Wappenbuch. Doppel-Band 1 und 2: Hessisches Ortswappenbuch. (Neue Reihe der Bücherei deutscher Wappen und Hausmarken), Glücksburg/Ostsee, C.A. Starke, 1956. „Das Hessische Familienwappenbuch ist der dritte Abschnitt des Werkes " Hessisches Wappenbuch ". Der 1. Teil, Rhein-Mainisches Wappenbuch wurde 1943 verlegt, Teil 2, Hessisches Ortswappenbuch, Doppelband 1 u. 2 (beide im C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn erschienen) wurde im Jahr 1956 veröffentlicht. Das Familienwappenbuch beinhaltet über 1000 Voll- und Schildwappen (Schwarzweiß mit Farbschraffur) sowie Hausmarken hessischer Geschlechter“[6].
- Dieter Krieger, Hessisches Wappenbuch, Limburg, C.A. Starke Verlag, 1999, ISBN 3-7980-0002-6/ 3-7980-0002-6, 199 Seiten und 44 Tafeln, 1 Band mit 3 Teilen.
Literatur
- Carl-Friedrich Günther, Wappenbuch der Städte im Großherzogthum Hessen dargestellt nach ihren Siegeln, gedruckt bei Carl Wilhelm Leske, 1843, Darmstadt, Original von Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisiert 1. Juli 2013 [5]
Weblinks
- Georg I. , Landgraf zu Hessen, Holzschnitt aus dem Hessischen Wappenbuch von Wilhelm Wessel, Kassel, 1621 / 1625
- Hessische Original Wappen | Historische Abbildungen
- Hessisches Wappenbuch im Heraldik-Wiki
Einzelnachweise
- ↑ Hessische Chronica , Autor / Hrsg.:Dilich, Wilhelm ; Dilich, Wilhelm, Verlagsort:Franckfurt am Mayn | Erscheinungsjahr:1617 | Verlag:Unckel [1]
- ↑ Topographia Hassiae et Regionum Vicinarum. Das ist Beschreibung der vorne[m]bsten Stätte vnd Plätze in Hessen, vnd den benachbahrten Landtschaften, als Buchen, Nassau, Wetteraw, Westerwaldt, Wittgenstein, Lohngaw, vnd ander , Autor / Hrsg.:Zeiller, Martin ; Merian, Matthaeus <der Ältere> ; Zeiller, Martin ; Merian, Matthaeus <der Ältere>, Verlagsort:Franckfurt | Erscheinungsjahr:[1646] | Verlag:Merian [2]
- ↑ Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) der Technischen Universität DarmstadtArchivierte Kopie ( des vom 5. Januar 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , aufgerufen 4. Januar 2019
- ↑ Christoph von Rommel, Verlag Krieger, 1837, Original von Bayerische Staatsbibliothek, Digitalisiert 1. Sept. 2008, S. 504 [3], aufgerufen 4. Januar 2019
- ↑ BSWH Rhein-Mainisches Wappenbuch. Auf: Münchner Wappen-Herold e.V.Archivierte Kopie ( des vom 5. Januar 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hessisches Wappenbuch. Auf: Heraldik Studio. [4], aufgerufen 4. Januar 2019
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Wappen der (von) Knorr(e) (erloschene hessische Linie der (von) Knorring), Kupferstich