Herzlia

Herzlia
Wappen von Herzlia
Flagge von Herzlia
Flagge von Herzlia
Herzlia
Basisdaten
hebräisch:הרצליה
arabisch:هيرتزيليا
Staat:Israel Israel
Bezirk:Tel Aviv
Gegründet:1924
Koordinaten:32° 9′ N, 34° 51′ O
Fläche:21,585 km²
 
Einwohner:95.142 (Stand: 2018)[1]
Bevölkerungsdichte:4.408 Einwohner je km²
 
Gemeindecode:6400
Zeitzone:UTC+2
Postleitzahl:46100-46160
 
Bürgermeister:Jariv Fischer[2]
Website:
Herzlia (Israel)
Herzlia

Herzlia (hebräisch הֶרְצְלִיָּה [hɛrts(ɛ)'lija], arabisch هيرتزيليا) ist eine Stadt in Israel, die im nördlichen Teil des Gusch Dan (Agglomeration von Tel Aviv-Jaffa) liegt und zu den wohlhabendsten Gemeinden Israels zählt.

Zum Gemeindegebiet gehört das Villenviertel Herzlia Pituach, wo viele ausländische Botschafter, Unternehmer und weitere wohlhabende Persönlichkeiten wohnen. Die Innenstadt Tel Avivs ist von Herzlia aus mit dem Auto in circa 15 Minuten erreichbar.

Lage

Herzlia liegt etwa 15 km nördlich von Tel Aviv am Mittelmeer in der Scharonebene. Damit gehört es zur Metropolregion Gusch Dan und dem Bezirk Tel Aviv.

Geschichte

Herzlia wurde am 23. November 1924[3] von sieben Personen als Moschawa in der Nähe der Kreuzfahrerburg Arsuf gegründet und wurde nach Theodor Herzl, dem Begründer des politischen Zionismus, benannt.

Nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 wuchs die Zahl der Einwohner schnell, und Herzlia nahm einen urbanen Charakter an. Am 11. April 1960 erhielt die Moschawa den Status einer Stadt.

Im Dezember 2000 fand die erste Herzlia-Konferenz statt. Auf dieser einmal jährlich vom Interdisciplinary Center Herzliya organisierten Veranstaltung versammeln sich israelische und ausländische Experten aus den Bereichen Regierung, Wirtschaft und Hochschulwesen und diskutieren regionale, nationale und globale Themen.[4]

Am 11. Juni 2002 tötete ein palästinensischer Selbstmordattentäter der Al-Aksa-Brigaden eine 14-jährige Schülerin in einem Restaurant. 15 weitere Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.

Einwohner

Das israelische Zentralbüro für Statistik gibt bei den Volkszählungen vom 8. November 1948, 22. Mai 1961, 19. Mai 1972, 4. Juni 1983, 4. November 1995 und vom 28. Dezember 2008 für Herzlia folgende Einwohnerzahlen an:[5]

Jahr der Volkszählung1948196119721983199520082016
Anzahl der Einwohner5.28726.93441.35663.15582.75984.40593.116

Wirtschaft und Infrastruktur

Hauptwirtschaftszweig der Stadt ist der Fremdenverkehr. In dem Stadtteil Herzlia Pittuach haben sich Start-ups und Firmen der High-Tech-Industrie angesiedelt. Hier befindet sich u. a. der Sitz der NSO Group, einer international agierenden Cybersicherheitsfirma.

Der Bahnhof Herzlia liegt an der zentralen israelischen Magistrale des Personenverkehrs, der Bahnstrecke Naharija–Be’er Sheva, die zwischen Tel Aviv-Jaffa und Herzlia seit 2020 elektrifiziert ist.[6]

Im Straßenverkehr liegt Herzlia an der Haupt-Landesstraße A2 (כְּבִישׁ הַחוֹףKvīsch haChōf, deutsch ‚Fernstraße der Küste‘, englisch Coastal Highway) von Tel Aviv-Jaffa nach Haifa sowie der Haupt-Landesstraße (נְתִיבֵי אַיָּלוֹןNətīvej Ajjalōn, deutsch ‚Ajjalon-Schnellweg‘, englisch Ayalon Highway) von Rischon LeZion nach Rischpon.

Kultur, Erziehung, Bildung

  • Herzliya Museum of Contemporary Art, Museum für internationale und israelische Kunst der Gegenwart; Architekt: Yaakov Rechter
  • Herzliya Performing Arts Center[7]
  • Sitz des International Policy Institute for Counter-Terrorism.[8]
  • Herzliya Studios, Israels größtes Fernseh- und Filmaufnahmezentrum
  • Samy Ofer School of Communications,[9] mit Museum für Kommunikation

Sport

Das städtische Stadion mit 8.300 Plätzen beherbergt die Fußballklubs Maccabi Herzlia und Hapoel Herzliya.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Mascha Lubelski (* 1936), Politikerin
  • Jigal Amir (* 1970), Mörder von Jitzchak Rabin
  • Miri Mesika (* 1978), Popsängerin
  • Chen Reiss (* 1979), Opernsängerin
  • Yehuda Levi (* 1979), Schauspieler, Musiker und Model
  • Gilad Hochman (* 1982), Komponist
  • Alona Tal (* 1983), Sängerin und Schauspielerin

Bürgermeister

  • 1937–1938 Avraham Raphael Hirsch
  • 1938–1943 Schimʿon Levin
  • 1943–1960 Ben Zion Michaeli
  • 1960–1966 Pessach Yifher
  • 1966–1967 Natan Rosenthal
  • 1969–1983 Yosef Nevo
  • 1983–1998 Eli Landau (Likud)
  • 1998–2013 Jaʿel German (Meretz)
  • 2013 Yehonatan Yasur
  • 2013–2024 Mosche Fadlon
  • seit 2024 Jariv Fischer[2]

Städtepartnerschaften

Herzlia unterhält Städtepartnerschaften mit:[10]

StadtLandseitTyp
Alicante Spanien Valencia, Spanien1989Partnerstadt
Banská Bystrica Slowakei Slowakei1996Partnerstadt
Beverly HillsVereinigte Staaten Kalifornien, Vereinigte StaatenFreundschaft
Bursa Turkei Türkei1997unbelegt
Columbus Vereinigte Staaten Ohio, Vereinigte Staaten1994Partnerstadt
Dnipro Ukraine Ukraine1992Partnerstadt
Funchal Portugal Madeira, Portugal1991Partnerstadt
Hollywood Vereinigte Staaten Florida, Vereinigte Staaten2007Partnerstadt
Jerocham Israel IsraelFreundschaft
Leipzig Deutschland Sachsen, Deutschland2011Partnerstadt
Marl Deutschland Nordrhein-Westfalen, Deutschland1981Partnerstadt
Neuilly-sur-Seine Frankreich Île-de-France, FrankreichFreundschaft
PaphosZypern Republik Zypern2017Partnerstadt
San Bernardino Vereinigte Staaten Kalifornien, Vereinigte Staaten1988Partnerstadt
San IsidroArgentinien Buenos Aires, Argentinien1997Partnerstadt
Tayyibe Israel IsraelFreundschaft
Toulon [11]Frankreich Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich1989unbelegt
YangzhouChina Volksrepublik Huadong, Volksrepublik China1999Freundschaft
NeussDeutschland Nordrhein-Westfalen, Deutschland2023Partnerstadt

Als Zeichen der Städtepartnerschaft wird in Marl der südliche Teil der dortigen Nord-Süd-Achse Herzlia-Allee genannt. In Leipzig gibt es den künstlerisch gestalteten Herzliyaplatz am Clara-Zetkin-Park. In Herzlia gibt es einen Leipzigplatz.

Bilder

Commons: Herzlia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. אוכלוסייה ביישובים 2018 (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
  2. a b תוצאות הבחירות המקומיות 2024. In: www.themarker.com. 3. März 2024, abgerufen am 7. Mai 2024 (hebräisch).
  3. Mordecai Naor: Eretz Israel. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 128
  4. Newsletter der Botschaft des Staates Israel vom 11. Juni 2015
  5. Israelisches Zentralbüro für Statistik
  6. Pressemitteilung der Israelischen Eisenbahn vom 15. September 2020, wiedergegeben in HaRakevet, Nr. 131 (Dezember 2020): “Electric Services to Herzliya Commence”, S. 3f.
  7. Herzliya Performing Arts Center timeout.com.abgerufen am 25. Juni 2019
  8. International Institute for Counter-Terrorism, abgerufen am 25. Juni 2019
  9. [1] abgerufen am 25. Juni 2019
  10. ערים תאומות ǀ Zwillingsstädte. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  11. Herzliya - Identity Card : פורום ה - 15. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2022; abgerufen am 24. Februar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forum15.org.il

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