Hertha Peters
Hertha Peters, geb. Karsten, (* 21. April 1905 in Peine; † 1. September 1987 in Peine) war eine deutsche Kommunalpolitikerin und erste Landrätin in Niedersachsen. Ihr älterer Bruder war der Reichstagsabgeordnete sowie SPD, USPD und SED-Politiker August Karsten.
Leben
Hertha Peters, die einer streng sozialistisch geprägten Peiner Arbeiterfamilie entstammte, besuchte von 1911 bis 1919 die Bodenstedtschule[1] und absolvierte anschließend eine kaufmännische Lehre. Nach einigen Erwerbsjahren in Hamburg und Holstein kehrte sie 1926 nach Peine zurück und arbeitete hier im Büro der Peiner Konsumgenossenschaft. Am 3. Juni 1933 heiratete sie den Buchdruckermeister Kurt Peters (1906–2002). Von 1939 bis 1965 war sie bei der Stadt Peine beschäftigt und dort zudem ab 1946 fast ununterbrochen Vorsitzende der Personalvertretung.
Mit 18 Jahren trat Hertha Peters in die SPD ein. Am 12. März 1933 wurde sie in die Gemeindevertretung der Stadt Peine gewählt. Die Nationalsozialisten lösten jedoch die erste Ratssitzung auf und verboten ihr jegliche politische Tätigkeit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte sie an den Beginn ihres kommunalpolitischen Engagements in den Weimarer Jahren an. Hertha Peters gehörte von 1948 bis 1952 und von 1961 bis 1976 dem Kreistag des Landkreises Peine an. Von 1964 bis 1972 war sie als Landrätin oberste Repräsentantin des Landkreises. Als erste Landrätin in Niedersachsen und zeitweise einzige amtierende Landrätin deutschlandweit setzte Hertha Peters auch überregionale Maßstäbe. Den Bau des 1971 eröffneten Kreiskrankenhauses Peine bezeichnete sie selbst als ihren größten politischen Erfolg.[2][3]
Ehrungen
- 1965 erhielt sie für ihre Verdienste den Wappenteller der Stadt Peine.[4]
- Am 19. Januar 1977 wurde ihr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.[4]
- Die am 29. Juni 1988 eingeweihte Brücke über den Mittellandkanal zum Kreiskrankenhaus und zum Naherholungsgebiet Gräwig erhält den Namen „Hertha-Peters-Brücke“.[5][6][7]
- Am 1. September 2012 wurde vom Landesfrauenrat Niedersachsen in Peine der frauenORT Hertha Peters eröffnet.[8]
Literatur
- Larissa Thiele, Pia Westphal: Hertha Peters – Die erste Landrätin Niedersachsens. In: Festschrift anlässlich der Eröffnung des frauenORTES Hertha Peters am 1. September 2012 in Peine.
- Karin Ehrich: frauenORTE Niedersachsen. Hertha Peters. Peine. Erste Landrätin in Niedersachsen. Prospekt für den individuellen Stadtrundgang, hrsg. v. d. Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Peine, Peine 2012.
Weblinks
- Hertha Peters bei frauenORTE Niedersachsen
- Hertha Peters: Erste Landrätin in Niedersachsen. SGK Niedersachsen, 9. März 2021, abgerufen am 17. Januar 2023.
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte der Bodenstedtschule, abgerufen am 21. März 2016.
- ↑ Eine außergewöhnliche Frau, abgerufen am 20. März 2016.
- ↑ Peine - frauenORT Hertha Peters, abgerufen am 20. März 2016.
- ↑ a b Nachrufe für Hertha-Peters; in: Peiner Allgemeine Zeitung vom 4. September 1987.
- ↑ „Hertha-Peters-Brücke“ bestand erste Probe. In: Peiner Nachrichten vom 30. Juni 1988.
- ↑ Straßen in Deutschland, abgerufen am 19. Februar 2018.
- ↑ Hertha-Peters-Brücke: Neubau wird europaweit ausgeschrieben, abgerufen am 29. April 2018.
- ↑ frauenORTE Niedersachsen, abgerufen am 18. März 2016.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Peters, Hertha |
ALTERNATIVNAMEN | Karsten, Hertha (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Kommunalpolitikerin (SPD) |
GEBURTSDATUM | 21. April 1905 |
GEBURTSORT | Peine |
STERBEDATUM | 1. September 1987 |
STERBEORT | Peine |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Peter.H.Carls, Lizenz: CC0
Wappenteller der Stadt Peine