Herren von Sperberseck

Wappen der Herren von Sperberseck

Die Herren von Sperberseck sind als Ministerialen der Zähringer, der Herzöge von Teck und der Württemberger ein 1092 erstmals urkundlich nachgewiesenes Geschlecht des Niederadels. Ihr Stammsitz war die Burg Sperberseck zwischen Böhringen und Donnstetten.

Abstammung

Über die Hupaldinger und deren Nachkommen, den Herren von Sulmetingen, sind die Herren von Sperberseck direkte Nachfahren Karls des Großen.

Geschichte

Ratssitzung Graf Eberhard des Milden von Württemberg (regierte 1392–1417) Friedrich von Sperberseck Nr. 32

Die Burg Sperberseck wurde durch Berthold von Sulmentingen gegründet, der 1092 erstmals mit dem Beinamen von Sperberseck erschien. Er war ein herzoglicher Fahnenträger und starb als Mönch im Kloster Zwiefalten. Sein Sohn, ebenso Berthold, soll dem Kloster Zwiefalten aus dem Heiligen Land kostbare Reliquien wie z. B. Teilstücke vom heiligen Kreuz und der Krippe sowie Erde vom Kalvarienberg und dem Grabe Jesu mitgebracht haben. Später wurde auch er Mönch des Klosters.

Die Ortsherrschaft über Böhringen hatten die Herren von Sperberseck vom 12. bis ins 14. Jahrhundert. Um 1180 verkaufte Albert von Sperberseck Streubesitz in der Markung Böhringen samt einem Viertel der dortigen Kirche an den Pfalzgrafen Rudolf von Tübingen. Die Gründung der Burg Tachenhausen durch Kraft von Sperberseck und der Burg Hofen bei Grabenstetten wird mit den Herren von Sperberseck in Verbindung gebracht. Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Sperberseck württembergische Lehensträger in Hengen. 1384 wurde Schlattstall in Verbindung mit den Herren von Sperberseck zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1433 wurden die Mühle und andere Güter in Schlattstall des Conrad von Hofen von den Herren Sperberseck erworben.

Auch in Brucken, in Gutenberg, in Owen, in Nürtingen und in Talheim hatten die Sperbersecker Besitzungen, ebenso das Kirchenpatronat in Heutingsheim. Ab 1428 sind die von Sperberseck in Oberensingen genannt, 1438 veräußerten die Brüder Hans und Ulrich von Sperberseck ihren Besitz im Dorf, den Burgstall und die Vogtei an Gräfin Henriette von Württemberg. 1708 erlosch das Geschlecht mit Johann Philipp von Sperberseck.

Bedeutende Namensträger

  • Berthold von Sulmentingen, später von Sperberseck
  • Albert von Sperberseck
  • Kraft von Sperberseck[1]
  • Hans von Sperberseck
  • Ulrich von Sperberseck
  • Johann Philipp von Sperberseck

Literatur

  • M. Koch: Die Ritterburgen und Bergschlösser im Königreich Württemberg. Verlag E. F.Richter, Cannstatt 1828.
  • Der Landkreis Esslingen – Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Württembergisches Urkundenbuch, Band III., Nr. 939, Seite 443.

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Ritterschaft und Adel in Schwaben

von Sperberseck
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Count Eberhard the Clement (1392-1417) and his council
indexed to reference the coats of arms of the depicted persons.
Vorsitz: Graf von Württemberg (nicht mit Wappen gekennzeichnet)
zwischen dem (8) Bischof von Konstanz (links) und dem (7) Bischof von Augsburg (rechts)
es folgen im Uhrzeigersinn:
(9) Herzog von Teck (gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr), (10) Abt zu Ellwangen, (11) Graf Friedrich zu Helfenstein, (12) Graf von Nellenburg, (13) Graf Rudolf von Sulz, (14) Graf von Werdenberg, (15) Graf Rudolf von Sulz, (16) Graf von Eberstein, (17) Graf von Löwenstein, (18) Junker von Lupfen, (19) Herr Heinrich von Rechberg, (20) Herr Schweikhart von Gundelfingen, (21) Herr Gebhart von Rechberg, (22) Kaspar von Klingenberg, (23) Speth, (24) Wernher von Nothaft, (25) Ulrich von Stein, (26) Diepolt Speth, (27) Gültlingen, (28) Hans Sturmfeder, (29) Gültlingen, (30) Herr Hans von Zimmern, (31) Baschio von Gültlingen, (32) Friedrich von Sperberseck, (33) Herr Friedrich Sturmfeder, (34) Thumb von Neuburg, (35) Herr Konrad von Stamheim, (36) Herr Hans von Freiberg, (37) Herr Ulrich Speth, (38) Graf zu Fürstenberg, (39) Graf von Hohenberg, (40) Graf von Hohenlohe, (41) Graf von Kirchberg, (42) Graf von Zollern, (43) Markgraf von Baden, (44) Graf von Öttingen, (45) Herzog von Schiltach (Herzöge von Urslingen).

am linken Rand 5 Personen deren Wappen hier nicht dargestellt sind. Im Abgleich mit der anderen Version sind dies vermutlich:
(46) Junker Walter von Geroldsegg, (47) Herr Hans von Bodmann, (48) Herr Siegfried von Zulnhart, (49) Herr Georg von Wöllwarth,

und einer dieser drei Personen, welche auf der anderen Version namentlich zugeordnet sind, hier aber nicht erfasst sind:
(50) Herr Stefan von Gundelfingen, Herr Georg von Rechberg, oder Herr Albrecht von Rechberg.

Die Wappen (1) Herzogtum Württemberg und (2) (? Dorothea Ursula von Baden-Durlach, Ehefrau von Herzog Ludwig von Württemberg ?) deuten auf ein Datum der Kopie nach 1575 hin.

Die Wappen im Lüster beziehen sich auf Eberhard III. (den Milden) von Württemberg. (3) Württemberg und (4) Teck für ihn und

(5) Mailand und (6) Burggrafen von Nürnberg für seine beiden Gattinnen Antonia Visconti und Elisabeth von Nürnberg