Hernstein
Marktgemeinde Hernstein | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 46,63 km² | |
Koordinaten: | 47° 54′ N, 16° 6′ O | |
Höhe: | 438 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.578 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2561 | |
Vorwahlen: | 02633, 02672 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 14 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Berndorfer Straße 6 2561 Hernstein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Michaela Schneidhofer, M.S.M (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Hernstein im Bezirk Baden | ||
Blick auf Hernstein vom Ortsteil Aigen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Hernstein (alte Schreibung vereinzelt auch Herrnstein, früher auch Hörnstein) ist eine Marktgemeinde mit 1578 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Niederösterreich und liegt ca. 50 km südlich von Wien im Bezirk Baden.
Geographie
Hernstein liegt am Nordostrand der Gutensteiner Alpen am Übergang zum Wiener Becken. Der Großteil des Gemeindegebiets entwässert über den Veitsauer Bach nach Norden, der in Berndorf in die Triesting mündet. Dabei handelt es sich um drei Becken: im Südosten die vom Augraben durchflossene Mulde des Hauptorts Hernstein, im Nordwesten das Grillenberger Becken (die beiden sind durch eine Engstelle beim Buchriegel voneinander getrennt) sowie das Kleinfelder Becken im Nordosten. Das Plateau von Aigen leitet nach Osten hinüber zum Tal nach Lindabrunn, im Nordosten entwässert ein kleiner Bereich von Kleinfeld zum Jaulinggraben und weiter direkt in die Triesting. Der Südosten wird vom Höhenzug Auf dem Hart gegen Markt Piesting eingerahmt, wobei ein kleiner Gemeindeteil (Weierfelder) über die Wasserscheide zur Piesting ragt und den südlichsten Punkt des Bezirks Baden darstellt.
Ins Grillenberger Becken münden von Westen die Pöllau, der Große Geyergraben, das Grillenbergtal und der Zobelgraben.
Die höchsten Erhebungen liegen im Westen des Gemeindegebiets: Die Hohe Mandling (967 m ü. A.), deren Gipfel jedoch bereits vollständig zu Pernitz gehört, der Große Rosenkogel (841 m ü. A.) und Kleine Rosenkogel (766 m ü. A.) sowie die Hammerlleiten (von Westen Hinterleiten genannt, 788 m ü. A.). Im Nordwesten reicht das Gemeindegebiet bis knapp unter den Gipfel des Waxenecks (796 m ü. A.), wo auch die Hallourhöhle liegt. Der tiefstgelegene Punkt der Gemeinde ist die Mündung des Augrabens in den Veitsauer Bach in Grillenberg.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Aigen (357)
- Alkersdorf (55)
- Grillenberg (420)
- Hernstein (487)
- Kleinfeld (46)
- Neusiedl (187)
- Pöllau (26)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Grillenberg, Hernstein, Kleinfeld, Neusiedl bei Grillenberg, Pöllau, Steinhof und Veitsau.
Nachbargemeinden
Pottenstein | Berndorf | |
Pernitz | Enzesfeld-Lindabrunn | |
Waldegg | Markt Piesting, Wöllersdorf-Steinabrückl | Matzendorf-Hölles |
Geschichte
Hernstein geht auf eine Herrschaftsbildung der bayerischen Grafen von Falkenstein und Neuburg zurück. Im Jahre 1125 wurde der Falkensteiner Reginold als Genannter de Harrandistein dokumentiert. Beim Untergang des Falkensteiner Geschlechts in der Mitte des 13. Jahrhunderts fiel Hernstein an das Hochstift Freising. In der frühen Neuzeit wechselten häufig die Herrschaftsverhältnisse in Hernstein. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Hernstein ein Bäcker, ein Brunnenbauer, ein Fleischer, eine Friseurin, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, zwei Holzhändler, ein Kaffeesurrogat-Erzeuger, ein Kanditenhändler, eine landwirtschaftliche Genossenschaft, zwei Schuster, zwei Trafikanten, ein Tischler, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.[2] Am 19. Mai 1994 wurde Hernstein zur Marktgemeinde erhoben.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Burgruine Hernstein
- Das Schloss Hernstein, aus einem Meierhof hervorgegangen, wurde im Auftrag von Erzherzog Leopold Ludwig 1856 bis 1880 von Theophil von Hansen zu einer der bedeutendsten Anlagen des Historismus umgebaut. 1965 erfolgte der Umbau zu einem Seminarhotel, das Schloss firmiert unter Hernstein Institut, seit 2013 auch Seminarhotel Schloss Hernstein.
- Katholische Pfarrkirche Grillenberg hl. Margareta
- Katholische Pfarrkirche Hernstein hl. Laurenz
- Pechermuseum (als Pecherei bezeichnet man die Gewinnung von Harz bzw. Pech aus Pflanzen)[3]
Sport
Wirtschaft und Infrastruktur
Da es in der Gemeinde nur wenige Betriebe gibt, pendeln 606 der 742 ansässigen Erwerbstätigen aus.[7][8]
Bildung
Feuerwehr
- Freiwillige Feuerwehr Aigen[11]
- Freiwillige Feuerwehr Grillenberg[12]
- Freiwillige Feuerwehr Hernstein[13]
- Freiwillige Feuerwehr Kleinfeld[14]
- Freiwillige Feuerwehr Neusiedl[15]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[16]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[17]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[18]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[19]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ.[20]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[21]
Bürgermeister
- seit 3. März 2020 Michaela Schneidhofer, M.S.M (ÖVP)
- 2000 – 3. März 2020 Leopold Nebel (ÖVP)
- 1974 – 2000 Leopold Schneidhofer (ÖVP)
- 1972 – 1974 Josef Leitner (ÖVP)
- 1950 – 1972 Franz Leitner (ÖVP)
- 1945 – 1950 Johann Penninger (KPÖ)[22]
- Vizebürgermeister
- seit 3. März 2020 Hubert Karl (ÖVP)
- 26. Februar 2015 – 3. März 2020 Michaela Schneidhofer, M.S.M (ÖVP)
- 2005 – 26. Februar 2015 Johann Leitner (ÖVP)
- 2000 – 2005 Franz Steiner (ÖVP)
- 1995 – 2000 Leopold Nebel (ÖVP)
- 1982 – 1995 Franz Balber (ÖVP)
- 1971 – 1982 Franz Krenn (ÖVP)
Bürgermeister vor Gemeindezusammenlegung
Mit 1. Jänner 1971 wurden die Gemeinden Hernstein, Grillenberg und Kleinfeld zur Gemeinde Hernstein zusammengelegt.[22]
- Bürgermeister Gemeinde Grillenberg
- 1965 – 1970 Franz Krenn (ÖVP)
- 1960 – 1965 Johann Schimana
- 1951 – 1960 Johann Brandner
- 1950 – 1951 Franz Schöndorfer
- 1945 – 1950 Karl Groiß
- 1945 – 1945 Josef Szöke (KPÖ)[22]
- ?
- 4. März 1849 – ? Werner Singer[23]
- Bürgermeister Gemeinde Kleinfeld
- 1960 – 1970 Adolf Steiner
- 1945 – 1960 Johann Lauth
- 1945 – 1945 Franz Lukas (KPÖ)[22]
Wappen
Blasonierung:
|
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- Franz Balber († 2016), Vizebürgermeister von Hernstein[25]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Josef Fux (1841–1904), Genremaler und Bühnenbildner
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Franz Bueb (1916–1982), Maler, unter anderem Porträtist von Jackie Kennedy[26]
Literatur
- Moriz Alois Becker (Hrsg.): Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise, Holzhausen, Wien 1885–1889, OBV.
- Joseph von Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und den damit vereinigten Gütern Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1889 (archive.org).
- Erwin Schilder: Berndorf – Vergangenheit und Gegenwart. Stadtgemeinde, Berndorf 1975, OBV.
- René Riegler: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bezirk Baden. Eigenverlag, Ternitz 1997, OBV.
- Peter Metz: Hernstein im Wandel der Zeit. Von der Frühgeschichte bis in unsere Zeit. DVD-Video, Gemeinde Hernstein, Hernstein 2007, OBV.
- Verena Bendek: Schloss Hernstein. Über Hansens historische Räume, ihre Ausstattung und ihr Interieur. Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2008 (Volltext Online [PDF; 2,5 MB]).
- Helene Schießl: Kapellen, Bildstöcke, Kreuze und Bildbäume im Gemeindegebiet Hernstein erwandern und erfahren. Kral, Berndorf 2008, ISBN 978-3-902447-51-7.
- Gabriele Handl, Christian Handl: Unser Triestingtal. Altenmarkt, Berndorf, Enzesfeld-Lindabrunn, Furth, Hernstein, Hirtenberg, Kaumberg, Leobersdorf, Pottenstein, Weissenbach. Band 1, 3. Auflage. Kral, Berndorf 2008, ISBN 978-3-902447-46-3.
Weblinks
- 30614 – Hernstein. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Hernstein in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Website der Marktgemeinde Hernstein
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 284
- ↑ Das Pechermuseum in Hernstein. In: hernstein.gv.at, abgerufen am 12. Mai 2021.
- ↑ Sportverein Grillenberg
- ↑ Sportverein Hernstein
- ↑ Facebook: Sportverein Hernstein – Tennis Stocksport
- ↑ Allgemein. Gemeinde Hernstein, abgerufen am 8. März 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Hernstein, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ NÖ Landeskindergarten Hernstein
- ↑ Volksschule Hernstein-Grillenberg
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Aigen
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Grillenberg
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Hernstein
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Kleinfeld
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Neusiedl
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Hernstein. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Juli 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Hernstein. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Juli 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Hernstein. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Juli 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Hernstein. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Juli 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hernstein. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Juli 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Hernstein. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Juli 2020.
- ↑ a b c d Hernstein seit dem Jahr 1945. In: hernstein.gv.at. Abgerufen am 31. Juli 2024.
- ↑ Grillenberg
- ↑ Gesamte Rechtsvorschrift für Wappen Gemeindefarben Hernstein
- ↑ Trauer um Ehrenbürger. In: noen.at. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- ↑ Franz Bueb, Maler der Reichen und Schönen auf orf.at, 16. Mai 2016, abgerufen am 28. Dezember 2023.
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Vinzenzkapelle, auf dem Hart in Hernstein, Niederösterreich. Dem hl. Vinzenz von Saragossa, dem Schutzheiligen der Pecher, am 22. September 2002 geweiht.
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XIV Section b3 (später 4856/2c). Hirtenberg, Feitsau, Grillenberg, Enzesfeld, Wittmannsdorf, Lindabrunn, Hölles, Aigen, Hernstein, Alkersdorf in Niederösterreich, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500.
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Hernstein, Niederösterreich vom Ortsteil Aigen gesehen.
Am 19. Mai 1984 wurde der Marktgemeinde Hernstein dieses Wappen verliehen und die Dreiteilung soll die ehemaligen drei Gemeinden symbolisieren, wobei Hernstein durch den Wehrturm, Grillenberg durch die gekreuzten Schlüssel (Melker Schlüssel, Pfarre des Stiftes Melk), Kleinfeld durch die Föhre (erste urkundliche Erwähnung der Harzgewinnung) dargestellt sind. Die Gemeindefarben sind: blau-weiß-grün