Hermann zu Hohenlohe-Langenburg

Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg 1882, gestochen von August Weger
Fürst zu Hohenlohe-Langenburg als Statthalter in Elsass-Lothringen, 1905.

Hermann Ernst Franz Bernhard Fürst zu Hohenlohe-Langenburg (* 31. August 1832 in Langenburg; † 9. März 1913 ebenda) war der 6. Fürst des Hauses Hohenlohe-Langenburg. Er war der erste Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft.

Abstammung

Fürst Hermann entstammte dem Hochadelshaus Hohenlohe und war zweiter Sohn von Fürst Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg und dessen Gattin Prinzessin Feodora zu Leiningen, der Halbschwester von Königin Victoria.

Leben

Er trat nach seinem Jurastudium in Berlin eine militärische Laufbahn an. 1860 übernahm er infolge der morganatischen Ehe seines älteren Bruders Karl die Standesherrschaft. Am 4. März 1861 trat er in die württembergische Kammer der Standesherren ein, der er bis zu seinem Tode angehörte. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm Fürst Hermann aktiv teil und gehörte von 1871 bis 1881 als Mitglied der Reichspartei dem Reichstag an. Sein Reichstagsmandat gewann er im Wahlkreis Württemberg 12 (Gerabronn, Crailsheim, Mergentheim, Künzelsau).[1] Er war entschiedener Befürworter des Bismarck-Reiches. 1881 erlitt er bei der Wahl zum Reichstag eine Niederlage und konzentrierte sein Interesse auf die Kolonialpolitik. Er war einer der Initiatoren der Gründung des Deutschen Kolonialvereins und übernahm für diesen verschiedene Funktionen. Von 1877 bis 1895 war Fürst Hermann auch Vizepräsident der ersten Kammer der württembergischen Landstände. Außerdem zählte er zu den Förderern des 1886 gegründeten Evangelischen Diakoniewerks Schwäbisch Hall, dessen Verwaltungsrat er acht Jahre lang vorstand, bevor er von 1894 bis 1907 als Nachfolger Chlodwigs zu Hohenlohe-Schillingsfürst Statthalter des Reichslands Elsaß-Lothringen war.

Ehe und Nachkommen

Am 24. September 1862 heiratete Fürst Hermann in Karlsruhe Prinzessin Leopoldine von Baden (* 22. Februar 1837 in Karlsruhe; † 23. Dezember 1903 in Straßburg). Aus der Ehe gingen folgende drei Kinder hervor:

Auszeichnungen

1862 wurde Hohenlohe-Langenburg das Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen[2] verliehen und 1867 erhielt er das Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone.[3] 1889 wurde ihm der ebenfalls württembergische Olga-Orden verliehen.[4] Durch Großherzog Adolph wurde er am 17. Februar 1897 in den Nassauischen Hausorden vom Goldenen Löwen aufgenommen.[5]

Literatur

  • Kurt Eißele: Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg als Statthalter im Reichsland Elsass-Lothringen 1894–1907. O.O., 1950.
  • Günter Richter: Hermann Fürst zu Hohenlohe-Langenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 491 f. (Digitalisat).
  • Otmar Schwenhuth: Lebenslauf Seiner Durchlaucht des Fürsten Hermann zu Hohenlohe-Langenburg. Gerabronn, 1913.
  • Gerhard Taddey: Hermann Fürst zu Hohenlohe-Langenburg. In: Lexikon der deutschen Geschichte. Ereignisse, Institutionen, Personen. Von den Anfängen bis zur Kapitulation 1945. 3., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-81303-3, S. 573.
  • Oliver Schulz: Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg (1832–1913). Kolonialpolitiker und Statthalter im Reichsland Elsass-Lothringen. In: Alma Hannig, Martina Winkelhofer-Thyri (Hrsg.): Die Familie Hohenlohe. Eine europäische Dynastie im 19. und 20. Jahrhundert. Verlag Böhlau, Köln 2013, ISBN 978-3-41222201-7, S. 271–285.
  • Brockhaus Enzyklopädie online. s.v. Hohenlohe, 4).
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie
Commons: Hermann, Prince of Hohenlohe-Langenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 244
  2. Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums Baden 1880. S. 103.
  3. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907. S. 31.
  4. Norddeutsche Allgemeine Zeitung. Jg. 28. Nr. 413 vom 5. September 1889 (Morgen-Ausgabe), S. (1) (online bei Deutsches Zeitungsportal).
  5. Jean Schoos: Die Orden und Ehrenzeichen des Großherzogtums Luxemburg und des ehemaligen Herzogtums Nassau in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag der Sankt-Paulus Druckerei, Luxemburg 1990, ISBN 2-87963-048-7, S. 342.
VorgängerAmtNachfolger
KarlOberhaupt des Hauses Hohenlohe-Langenburg
1860–1913
Ernst II.

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Hermann Hohenlohe1906.jpg
Hermann Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, Statthalter von Elsaß-Lothringen. Gemälde, veröffentlicht auf dem Titel der Illustrirten Zeitung, Nr. 3219, 9. März 1905