Hermann Speelmans

Dr. Robert Ley verleiht Hermann Speelmans 1943 das Kriegsverdienstkreuz

Hermann Maria Louise Speelmans (* 14. August 1902[1] in Uerdingen; † 9. Februar 1960 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.

Leben

Er studierte in Köln, Heidelberg und Berlin Philosophie, Kunstgeschichte und Soziologie. Während seiner Doktorarbeit über den europäischen Nihilismus kam er als Statist in Köln erstmals zum Theater.

Nach seinem Abschluss begann er seine schauspielerische Tätigkeit 1924 am Schauspielhaus Köln. 1925 spielte er in Hagen und 1926 am Deutschen Theater in Berlin. Seit einer Schifffahrt galt er als verschollen. Heinz Hilpert ließ ihn suchen, und als Speelmans in Marseille wieder auftauchte, engagierte er ihn 1928 an das Renaissance-Theater. 1930/31 war er an der Tribüne tätig, später auch an der Komödie.

Nach einigen kleineren Einsätzen erhielt Speelmans 1931 in Der Mann, der seinen Mörder sucht seine erste tragende Filmrolle. Er wurde dann in den Produktionen zur Zeit des Deutschen Reiches 1933 bis 1945 häufig als „ganzer Kerl“ und guter Kumpel im Film eingesetzt, manchmal als Ganove, oft aber als Freund des eigentlichen Helden wie 1942 als Christian Kuchenreutter in Münchhausen. Speelmans stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Bei Kriegsende gründete er 1945 mit der „Werkstatt“ seine eigene Wanderbühne und zog mit ihr drei Jahre lang durch die Provinz. Danach erschien er wieder in mehreren Filmen, litt aber auch an Alkoholproblemen. Kurz nach dem Abschluss eines Vertrages mit der DEFA brach er auf der Straße zusammen und starb kurz darauf. Er wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt, doch ist seine Grabstätte inzwischen aufgelöst.

Filmografie

Hörspiele

  • 1951: Weißjacke – Regie: Otto Kurth
  • 1951: Affäre Dreyfus – Regie: Curt Goetz-Pflug
  • 1951: Der Einzelgänger – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1952: Hinter sieben Fenstern brennt noch Licht – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1952: Die Kurve – Regie: Walter Ohm
  • 1952: Alkestis – Regie: Friedrich-Carl Kobbe
  • 1953: Othello (nach William Shakespeare) – Regie: Walter Ohm
  • 1953: Panamaskandal – Regie: Walter Ohm
  • 1953: Finden Sie Livingston – Regie: Karl Peter Biltz
  • 1953: Die unnützen Mäuler – Regie: Walter Ohm
  • 1956: Das Martyrium der Scheinheiligen – Regie: Walter Ohm
  • 1957: Das Verhör des Lukullus – Regie: Walter Ohm
  • 1957: Das grüne Zelt oder Wie Kapitän Scott den Südpol entdeckte – Regie: Otto Kurth
  • 1958: Himmlische Harmonie – Regie: Walter Ohm
  • 1958: Die Geschichte von Vasco – Regie: Walter Ohm
  • 1958: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (nach Johann Wolfgang von Goethe) – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1959: François Cenodoxus, der Doktor von Paris – Regie: Walter Ohm

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtsjahr 1902 laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films und Filmportal.de. Diese Angabe, wie auch die übrigen Lebensdaten, wurden von der Friedhofsverwaltung Steglitz-Zehlendorf, auf Anfrage am 30. August 2011 bestätigt.
  2. Speelmans, Hermann, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 578

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Dr. Robert Ley verleiht Hermann Speelmans 1943 das Kriegsverdienstkreuz.