Hermann Schnee

Am Bach unterhalb des Schlosses
Ankunft Kaiser Wilhelms I. zur Roten Jagd im Grunewald

Hermann Schnee (* 5. September 1840 in Treuenbrietzen; † 24. Februar 1926 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsmaler und Grafiker.

Leben

Schnee wurde als Sohn des Kreisgerichtsrats Rudolph Hermann Schnee (1805–1864) in Treuenbrietzen, Breite Straße 2, geboren. Seine Mutter, Louise Sello (1812–1845), war eine Schwester der Hofgärtner Hermann und Emil Sello sowie eine Schwägerin des Hofgärtners Eduard II. Nietner und des Architekten Ludwig Persius.

Schnee fertigte für Theodor Storm bereits als Schüler (etwa 1856) eine Zeichnung des Grabmals des Heinrich von Kleist, das sich am Kleinen Wannsee befindet.[1] Er war in Düsseldorf ein Schüler von Oswald Achenbach und Hans Fredrik Gude. Er ging 1863 nach Karlsruhe und eröffnete nach 1867 in Berlin unterhielt Schnee ein „Damenatelier“. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung, einem jährlich stattfindenden Kunstsalon, war er 1895 mit sechs Gemälden vertreten. Seine Gemälde findet man heute u. a. in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz und im Jagdschloss Grunewald. Schnee lebte und wirkte als Maler in Berlin und im Harz. Im Jahr 1893 wurde er von Kaiser Wilhelm II. zum königlichen Professor ernannt.[2]

Er war mit Charlotte Friederike Paulina (geborene Maillard, * 5. Juli 1846; † 15. Januar 1920) verheiratet. Sein Grab, das seiner Ehefrau und seines Vaters befinden sich auf dem Bornstedter Friedhof der Hermann Selloschen Familienstiftung.

Literatur

  • Sybille Eggert: „Weißt Du was von Hermann Schnee?“ Neue Materialien zur Beziehung zwischen Theodor Storm und dem Landschaftsmaler Hermann Schnee. Veröffentlichungen des Literaturmuseums Theodor Storm (Storm-Museum), Heilbad Heiligenstadt 2007.
  • Peter Goldammer: Mein ungezogener Adoptivneffe. Der Maler Hermann Schnee im Leben Theodor Storms. Veröffentlichungen des Literaturmuseums Theodor Storm (Storm-Museum), Heilbad Heiligenstadt 1996.
  • Schnee, Hermann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 189.
  • Schnee, Hermann. In: Lionel von Donop (Hrsg.): Katalog der Handzeichnungen, Aquarellen und Oelstudien in der Königl. National-Galerie. E. S. Mittler, Berlin 1902, S. 496 (Textarchiv – Internet Archive).

Weblinks

Commons: Hermann Schnee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Joachim Kreutzer: Kleist-Jahrbuch 1990. Springer-Verlag, 2017, ISBN 978-3-476-03361-1, S. 161–163 (books.google.de – Leseprobe).
  2. Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer: Schnee, Hermann. In: Allgemeines Künstler-Lexicon. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 214 (Textarchiv – Internet Archive).

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Hermann Schnee-Carl Johann Arnold - Ankunft Kaiser Wilhelms I. zur Roten Jagd im Grunewald.jpg
Autor/Urheber: Hermann Schnee , Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Das Ereignis fand vermutlich November 1886 statt. Das Bild spiegelt den Stilwandel vom Biedermeier zur wilhelminischen Epoche. Die Pinselführung steht im Widerspruch zur Detailschärfe ohne Porträtähnlichkeit. Nach dem einfallenden Licht, das nur noch den südwestlichen Hofteil beleuchtet, findet dasEreignis am späten Nachmittag statt. Der 89-jährige Kaiser sitzt im offenen Jagdwagen. Vor den beiden Kastanien begrüßt ihn der Jagdzeugmeister. Rechts vorne stehen die Piqueure mit Graf Salomon an der Spitze und der Meute. Zur Begrüßung des Kaisers bläst ein Musikcorps. Hermann Schnee hat das Schloss rechts mit drei anstatt zwei Fenstern gemalt. Die Kastanien sind entgegen der Jahreszeit belaubt. Die Zinkgußgruppe Wildschweinjagd von Wilhelm Wolff (1861) in der Mitte des Hofes ist weggelassen.
Hermann schnee am bach unterhalb des schlosses.jpg
Hermann Schnee (1840–1926): Am Bach unterhalb des Schlosses