Hermann Schalück
Hermann Friedrich Schalück OFM (* 8. Mai 1939 in St. Vit) ist ein deutscher Ordenspriester. Er war von 1991 bis 1997 der 117. Generalminister der Franziskaner und von 1998 bis 2008 Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio in Aachen.
Leben
Hermann Schalück wurde in einer Bauernfamilie[1] als siebtes von neun Kindern der Eltern Wilhelm und Ida Schalück geboren. Mit 20 Jahren trat er 1959 dem Franziskanerorden bei. Ab 1960 studierte er Theologie und Philosophie in Münster und Paderborn. 1963 legte er seine Ewigen Gelübde ab, 1965 empfing er die Priesterweihe. Hermann Schalück wurde 1970 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit über den Armutsgedanken in der Theologie des heiligen Bonaventura promoviert und lehrte von 1970 bis 1974 Systematische Theologie an den Ordenshochschulen in München und Münster. Von 1973 bis 1983 leitete er als Provinzial die Sächsische Franziskanerprovinz vom heiligen Kreuz von Werl aus. Dazu gehörten regelmäßige Visitationsreisen zu den im Nordosten Brasiliens tätigen Mitgliedern der Provinz. Von 1983 bis 1985 war er als Generalsekretär des Ordens für Ausbildung und Studien zuständig, seine Zuständigkeit wechselte von 1985 bis 1991 auf die Region West- und Mitteleuropa. Von 1991 bis 1997 war er Generalminister des Franziskanerordens. 1994 nahm er an der 9. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode und an der Bischofssynode für Afrika teil.
1997 wurde er durch den Vatikan zum Präsidenten des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio in Aachen ernannt. Er führte dieses Amt von Januar 1998 bis Mai 2008.[2] Gleichzeitig war er von 2000 bis 2006 Vorsitzender des China-Zentrums der katholischen Hilfswerke, Orden und Diözesen in den deutschsprachigen Ländern in Sankt Augustin, das Begegnung und Austausch zwischen den Kulturen und Religionen im Westen und in China fördert[3], und von 2001 bis 2004 Präsident des Deutschen Katholischen Missionsrats (DKMR).[4] Sein Nachfolger als Präsident von missio wurde Klaus Krämer.
Am 14. Januar 2010 wurde er vom damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.[5]
Schriften
- Armut und Heil. Eine Untersuchung über den Armutsgedanken in der Theologie Bonaventuras. Schöningh, Paderborn 1971, ISBN 3-506-79414-0 (= Dissertation).
- Die Farben der Mutter Erde. Franziskanische Begegnungen in der einen Welt. Butzon & Bercker, 1995, ISBN 3-7666-2036-3.
- Stationen der Hoffnung. Don Bosco Verlag, 2002, ISBN 3-7698-1351-0, zusammen mit Artist Batu.
- Lied der Befreiung. Butzon & Bercker, 2002, ISBN 3-7666-0503-8.
- Was dem Leben dient. Missionarische Spiritualität heute. Butzon & Bercker, 2005, ISBN 3-7666-2105-X, zusammen mit Martin Fuchs, Katja Heidemanns.
- Prophetisch glauben. Aufbrüche franziskanischer Spiritualität. (= Franziskanische Akzente 7). Echter Verlag, Würzburg 2015, ISBN 978-3-429-03773-4.
- Den Gottesfaden erkennen. Die Ernte meines Lebens. Echter Verlag, Würzburg 2018, ISBN 978-3-429-04465-7 (Lebensrückblick, 88 Seiten).
Weblinks
- Hermann Schalück. Kurzbiographie auf der Webseite der Herder Korrespondenz
- Eintrag zu Hermann Schalück auf Orden online
- Literatur von und über Hermann Schalück im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Schalück: Den Gottesfaden erkennen. Würzburg 2018, S. 12.
- ↑ Den Gottesfaden erkennen. In: franziskaner.net. Deutsche Ordensprovinz der Franziskaner, abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ china-zentrum.de: Über uns, abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ Archivlink des Internet-Auftrittes der DBK (Memento vom 13. Dezember 2009 im Internet Archive)
- ↑ land.nrw, abgerufen am 16. Oktober 2022.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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John Vaughn OFM | 117. Generalminister des Franziskanerordens 1991–1997 | Giacomo Bini OFM |
Personendaten | |
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NAME | Schalück, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Schalück, Hermann Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Generalminister der Franziskaner (1991–1997), Präsident von missio Aachen (1998–2008) |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1939 |
GEBURTSORT | St. Vit bei Rheda-Wiedenbrück, Ostwestfalen |