Hermann Rumschöttel (Eisenbahningenieur)

Hermann Rumschöttel (* 21. November 1844 in Trier[1][2]; † 22. September 1918[3][4] in Berlin) war ein deutscher Eisenbahningenieur und Kontraktausländer in Meiji-Japan.

Leben

Rumschöttel wurde in Trier als Sohn des dortigen Landrats geboren und arbeitete nach seinem Abschluss an der Königlichen Gewerbe-Akademie in Berlin als Maschineningenieur für die Berliner Stadtbahn und die Preußischen Staatseisenbahnen.[1] Er war zudem später Vorsteher des maschinentechnischen Büros der Eisenbahndirektion in Elberfeld.[5] Rumschöttel war als königlicher Eisenbahn-Werkstattsvorsteher und königlicher Baurat in Berlin tätig und war im Jahr 1887 als Ingenieur nach Japan gekommen, wo er für die Bahngesellschaft Kyūshū Tetsudō arbeitete. Er war bis 1894 an unterschiedlichen Eisenbahnprojekten in Japan beteiligt.[6][7]

Rumschöttel war auch an der Planung der Hochbahn in Tokio beteiligt, so schlug er die Errichtung einer erhöhten Verbindungslinie zwischen dem Bahnhof Ueno der privaten „Nippon Railway“ mit dem Bahnhof Shimbashi vor. Später gehörte dieser Abschnitt zwischen Tokio und Ueno zur Tōkaidō-Hauptlinie. Rumschöttel kehrte im Jahr 1894 nach Deutschland zurück, um erneut für die preußische Staatsbahn zu arbeiten. Später wurde er Präsident und Vorsitzender der Berliner Maschinenbau Aktien-Gesellschaft (BMAG), ehemals L. Schwartzkopff, Präsident des Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins und 1903 zum Geheimen Baurat ernannt.[6][5]

Hermann Rumschöttel starb am 22. September 1918 im Alter von 73 Jahren in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor. Das Grab ist nicht erhalten.[8]

Literatur

  • Ichiro Tsutsumi: Hermann Rumschöttel (1844–1932). In: A Short History on Training Railway Engineers in Meiji Japan. (= Japan Railway & Transport Review.) Nr. 54, Dezember 2009, ISSN 1342-7512, S. 37 (Text online, PDF)
  • Sebastian Frobenius: Matsunawa Shinta und der Konflikt um die Einführung des Metrischen Systems in Japan. In: Japanstudien. Band 3/1991, ISSN 0938-6491, S. 73ff. (PDF online)

Einzelnachweise

  1. a b Hermann Rumschöttel †. In: Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen. Nr. 996, 1918, S. 120.
  2. 日本交通協会鉄道先人録編集部: 鉄道先人録. 第1版 Auflage. 日本停車場株式会社出版事業部, 14. Oktober 1972, S. 406–407 (Ref.: 鉄道先人録).
  3. 上村直己 (Naoki Kamimura): 九州鉄道会社顧問技師 ルムショッテル. In: 九州の日独文化交流人物誌. 熊本大学, 20. Februar 2005, S. 44 (online).
  4. Nachruf Hermann Rumschöttel. In: Automobil-Rundschau. Bd. 17, Heft 19/20, 1918, ZDB-ID 162596-2, S. 145f.
  5. a b Todesmeldung zu Hermann Rumschöttel. In: Verkehrstechnische Woche und eisenbahntechnische Zeitschrift. Band 12, 1918, S. 198 (Digitalisat).
  6. a b Ichiro Tsutsumi: Hermann Rumschöttel (1844–1932). In: A Short History on Training Railway Engineers in Meiji Japan. (= Japan Railway & Transport Review.) Nr. 54, Dezember 2009, ISSN 1342-7512, S. 37 (Text online, PDF)
  7. Toru Takenaka: Siemens in Japan: von der Landesöffnung bis zum Ersten Weltkrieg. F. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06462-1, S. 148 (online in der Google-Buchsuche).
  8. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 245.