Hermann Kleinknecht (Künstler)

Hermann Kleinknecht (* 1943 in Bad Berneck, Oberfranken) ist ein deutscher Zeichner, Bildhauer, Installationskünstler, Maler, Fotograf und Filmemacher. Er lebt in Berlin.

Leben

Hermann Kleinknecht: Stahlband, 1998, Campus der Universität Augsburg
Hermann Kleinknecht: Ohne Titel, 1990, Impala-Granit, Skulpturengarten der Kunsthalle Mannheim

Nach einer Glasmalerlehre 1960–63 und Abitur in München studierte Kleinknecht ab 1968 an der Akademie der bildenden Künste München, bei Karl Fred Dahmen und Robert Jacobsen. 1973/74 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für die Ateliers ’63 in Haarlem. 1974 arbeitete er als wissenschaftlicher Zeichner am Institut für Paläontologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seither ist Kleinknecht freischaffender Künstler. 1986 beteiligte er sich am Internationalen Bildhauersymposium Sistiana, Aurisina. 1994–2001 lebte und arbeitete er in L’Île-Bouchard, Loire, 2001–2004 in Le Faou, Bretagne, und München. Seit 2004 lebt er in Berlin und hat seit 2010 ein Atelier im Oderbruch.

Hermann Kleinknecht ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1]

Werk

„Ich suche nicht, ich finde.“ Das Bonmot Picassos passt nicht ganz auf Hermann Kleinknecht, der einem Flaneur gleich durch Keller, Dachböden oder die Stadt streift, bis ihm etwas in die Hände fällt, ins Auge springt. Mit einem Mal gibt es ein Ding, das sich mit dem Finder verbinden will. So blieb von Kleinknechts frühem Rom-Stipendium in der Villa Massimo nur eine Photoserie kleiner Fundstücke, die ihm beim Durchwandern der Straßen ins Auge fielen: in den Asphalt gepresster Zivilisationsmüll, der im Ausschnitt der Linse und im Ablichten der Kamera zu Pretiosen wird, rätselhafte Reste einer Kultur, die mich an das gleichermaßen Grauenhaft-Faszinierende wie an die eindringliche Erzählung der erstarrten Körper aus Herkulaneum erinnert. Seither fand Kleinknecht Skulpturen, Fotos, Familiennachlässe oder auch nur spannend gealtertes Papier.

Bekannt wurde er mit großen Skulpturen im öffentlichen Raum, schwer durchschaubare geometrische Körper oder rätselhafte Setzungen in einer vorstrukturierten Umgebung. In seinen Ausstellungen entwickelt Kleinknecht aus seinen Skulpturen und Fundstücken Installationen. Daneben entstanden immer wieder Serien eigenständiger Zeichnungen.

Nach frühen Performances entstanden auch Filme. In den 1990er Jahren begann Kleinknecht – anfänglich gemeinsam mit Kurt Benning – Videoporträts von unterschiedlichsten Personen aufzuzeichnen, in denen die Dargestellten über ihr Leben oder sie berührende Dinge erzählen.

Auszeichnungen

Werke in öffentlichen Sammlungen und im öffentlichen Raum

Einzelnachweise

  1. kuenstlerbund.de: Mitglieder "K" / Hermann Kleinknecht (abgerufen am 10. September 2015)

Literatur

  • Hermann Kleinknecht. Skulpturen. Städtische Kunsthalle Mannheim, 1990. ISBN 3-89165-069-8
  • Inbilder. Hermann Kleinknecht. Hrsg. von Peter Pinnau, ohne Ort, ohne Jahr (2018). ISBN 978-3-00-063047-7
  • Kleinknecht, Hermann. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S. 106–107, 118–119, 204–205, 282–283.
  • Haupt- und Nebenwege. München: edition belleville, 1994. ISBN 3-923646-33-X
  • Peter Pinnau (Hrsg.): Hermann Kleinknecht. lebenslänglich. Rathausgalerie München, München 2007.
  • Hermann Kleinknecht. Skulpturen. The International Museum of Contemporary Art. Korea, Seoul 1991
  • Hermann Kleinknecht. Le Partage Du Manteau. Galerie im Schlosspavillon Ismaning, 2006

Weblinks

Commons: Hermann Kleinknecht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Hermann Kleinknecht: Stahlband, 1998, - Deutschland, Augsburg, Campus der Universität, Plan Nr. 19
Mannheim Kunsthalle Skulpturengarten Hermann Kleinknecht Ohne Titel.jpg
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Kunsthalle Mannheim, Skulpturengarten

Hermann Kleinknecht: Ohne Titel, 1990, Impala-Granit