Hermann Achenbach (Chorleiter)
Hermann Achenbach (* 20. November 1899 in Straßburg; † 9. März 1982 in Tübingen) war ein deutscher Chorleiter, Gesangspädagoge, Konzertsänger und Lehrbeauftragter.
Leben und Tätigkeit
Ausbildung
Er war der Sohn des Straßburger Kaufmanns Ludwig Achenbach. Er besuchte die Volksschule und das Lehrerseminar in Straßburg und wechselte daraufhin an das Lehrerseminar in Nagold.[1] Er war auch einige Zeit als Lehrer tätig.
Seine Musik- und Gesangsausbildung genoss er an der Musikhochschule in Stuttgart bei den Professoren Ludwig Feuerlein, Johannes Willy und Albrecht Thausing.
Tübinger Kantatenchor
Im Versammlungsraum des Evangelischen Vereinshauses in Tübingen erfolgte im September 1947 auf Initiative von Hermann Achenbach die Gründung des Tübinger Kantatenchores, inzwischen Tübinger Bachchores. Er war langjährig der musikalische Leiter dieses Oratorien- und Konzertchores. Er sang dabei auch solistisch und trat bei Oratorien-, Kantaten- und Liederabenden als Konzertsänger (in den Stimmlagen Bariton und Bassbariton) auf.
Bereits im Gründungsjahr 1947 probte und führte er im Dezember das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach im Festsaal der Neuen Aula der Tübinger Universität auf.[2]
1948 folgte in der Stiftskirche Tübingen die Johannes-Passion von Bach, 1949 am selben Ort die Matthäus-Passion. 1951 leitete er an vier verschiedenen Orten die Aufführung der Bach‘schen h-Moll-Messe. Es waren dies Aufführungen an der Pauluskirche in Heidenheim, an der Christuskirche in Reutlingen, an der Martinskirche in Kirchheim unter Teck und an der Stiftskirche Tübingen.
Achenbach erhielt mit seinem Tübinger Kantatenchor regelmäßig Einladungen zu Konzerten im Süddeutschen Raum, aber auch in die Schweiz (Tonhalle Zürich, Schaffhausen) und nach Frankreich (Aix-en-Provence, Avignon, Besançon, Clermont-Ferrand, Lyon, Montpellier, Mulhouse, Paris, Straßburg u. a.).
Achenbach konnte bis kurze Zeit vor seinem Tode "seinen" Chor noch betreuen. Nach seinem Tod 1982 sang der Chor erstmals das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart.
Liedinterpret
Achenbach selbst weitete seinen Radius und beschäftigte sich gründlich mit dem Kunstlied. Sein Interesse galt vor allem den Liederzyklen von Franz Schubert.[3] Er verstand sich selbst immer als einen Konzertsänger.
Musikpädagoge und Hochschullehrer
Zudem war Hermann Achenbach Lehrbeauftragter an den Musikhochschulen in Stuttgart und in Graz.
Ehrungen
- 1949: Verleihung des Professoren-Titels anlässlich seines 50. Geburtstages
- 1979: Bundesverdienstkreuz am Bande
- Tübinger Bürgermedaille
Literatur
- Kürschners Deutscher Musiker-Kalender, 1954, S. 21.
Weblinks
- Porträtfoto bei www.leo-bw.de
- Artikel im Schwäbischen Tageblatt anlässlich seines 100. Geburtstages
- Eintrag bei musiconn-performance
- Hermann Achenbach dirigiert und singt mit Vokalsolisten und dem Tübinger Kantatenchor die Bachkantate BWV 172, YouTube-Video 1966, nach der LP Da Camera SM-94012
Einzelnachweise
- ↑ Kürschners Deutscher Musiker-Kalender, 1954, S. 21
- ↑ Zur Geschichte des Chores siehe Geschichte des Bachchores, abgerufen am 11. Januar 2022; der Chor wurde im 21. Jahrhundert von „Kantatenchor“ in „Bachchor“ umbenannt
- ↑ Hermann Achenbach auf der englischsprachigen Homepage https://www.bach-cantatas.com, abgerufen am 11. Januar 2022
Personendaten | |
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NAME | Achenbach, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chorleiter, Gesangspädagoge und Lehrbeauftragter |
GEBURTSDATUM | 20. November 1899 |
GEBURTSORT | Straßburg |
STERBEDATUM | 9. März 1982 |
STERBEORT | Tübingen |