Herlas

Herlas
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 5′ 0″ N, 11° 28′ 1″ O
Höhe: 372 m ü. NHN
Postleitzahl:95326
Vorwahl:09221

Herlas (umgangssprachlich: Heʳles[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Herlas bildet mit Weiher im Norden und Forstlahm im Westen eine geschlossene Siedlung. Sie liegt an der Bundesstraße 85, die nach Leuchau (1,2 km südöstlich) bzw. nach Mangersreuth (1,5 km nordwestlich) verläuft. Im Osten am Fuße der bewaldeten Anhöhe Rangen befindet sich ein ehemaliger Muschelkalkbruch, der als Geotop ausgezeichnet ist.[2]

Geschichte

1692 wurde „förder u[nd] hinter Harlas“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt ein Flurname zugrunde, der einen kleinen Wald bezeichnete (hart, mhd für Wald + angehängte Verkleinerungsform las).[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Herlas 3 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus, das zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft innehatte. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (2 Gütlein = Mittleres und Hinteres) und das Rittergut Steinenhausen (1 Gütlein = Vorderes).[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach.[5] Mit dem Gemeindeedikt wurde Mittleres und Hinteres Herlas dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Gößmannsreuth zugewiesen, während Vorderes Herlas dem Steuerdistrikt Melkendorf zugewiesen wurde.[6] 1812 erfolgte die Überweisung der drei Einöden an den Steuerdistrikt Mangersreuth und der neu gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde. Am 1. April 1946 wurde Herlas im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kulmbach eingegliedert.[5] Die Siedlung Herlas entstand erst in den 1970er Jahren. Bis dahin existierten nur die drei Einöden Hinteres, Mittleres und Vorderes Herlas.[7]

Baudenkmäler

  • Kaltes Birkig 14: Bauernanwesen

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Hintere Herlas76683657
Mittlere Herlas55854542
Vordere Herlas101414128974
Gesamt242225282515201613*

Wohngebäude

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Hintere Herlas21111
Mittlere Herlas11111
Vordere Herlas12211
Gesamt344433*
Quelle[5][8][9][10][11][12][13][14][15][16]
* Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion

Hinteres, Mittleres und Vorderes Herlas waren evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Mangersreuth) gepfarrt.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
  2. Herlas im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 57f.
  4. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 601.
  5. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 746.
  6. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 781 und 786.
  7. Herlas im BayernAtlas (Zeitreise: 1964)
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1069, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 869 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 639 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 161 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wappen Kulmbach.svg
Coat of Arms of Kulmbach