Herkulesturm
Herkulesturm | |
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UNESCO-Welterbe | |
Vertragsstaat(en): | Spanien |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | iii |
Fläche: | 233 ha |
Referenz-Nr.: | 1312 |
UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 2009 (Sitzung 33) |
Der Herkulesturm (span. und gal. Torre de Hércules) ist ein römischer Leuchtturm aus dem 2. Jahrhundert in A Coruña, Galicien (Nordwestspanien), der als das Wahrzeichen der Stadt gilt. Das Stadtwappen von A Coruña (lat. Brigantium) zeigt sieben Muschelschalen – als Hinweis auf den heiligen Jakobus – und den Leuchtturm der Stadt im damaligen Baustil.
Der Leuchtturm ist ein aktives Schifffahrtszeichen und zeigt ein weißes Blitzfeuer mit vier Blitzen und 20 Sekunden Wiederkehr, das eine Nenntragweite von 23 Seemeilen hat. Der Turm gilt deshalb auch als ältestes aktives Sichtzeichen der Seeschifffahrt.
Geschichte
Der Herkulesturm weist Seeleuten seit der Zeit des römischen Kaisers Trajan (um 110) ihren Weg. Der Basiseckstein weist die Weiheinschrift MARTI AUG. SACR C. SEVIVS LUPUS ARCHITECTUS AEMINIENSIS LVSITANVS.EX.VO an den Gott Mars auf, was den Originalturm dem Architekten Gaius Sevius Lupus aus Aeminium (heute Coimbra, Portugal) zuordnen lässt. Die älteste überlieferte Erwähnung des Leuchtturms stammt von Paulus Orosius in Historiae adversum Paganos („Geschichten gegen die Heiden“), ca. 415–417:
- „Secundus angulus circium intendit, ubi Brigantia Gallaeciae civitas sita altissimum farum et inter pauca memorandi operis ad speculam Britanniae erigit.“
- („Der zweite Winkel der Umsegelung [Spaniens] zeigt an, wo die galicische Stadt Brigantium liegt und einen sehr hohen Leuchtturm unter den wenigen erwähnenswerten Bauwerken errichtet hat, zur Betrachtung Britanniens.“)
Unter dem spanischen König Karl IV. wurde der Turm in den Jahren 1788–1791 von Eustaquio Giannini (1750–1814) restauriert. Dabei erhielt das Bauwerk eine klassizistische Umhüllung. Er ist der weltweit älteste noch in Betrieb stehende Leuchtturm; er ist ca. 55 m[1] hoch und steht auf einer Höhe von 112 m. Für Ausblicke auf den Atlantik muss man 242 Stufen hinaufsteigen und zuvor ein Ticket kaufen (2021: 3 € Erwachsene).
Etwa 2 km südlich befindet sich der Hafen A Coruña. Seit Ende Juni 2009 ist der Herkulesturm als UNESCO-Welterbe anerkannt.[2]
- Skizze des Herkulesturmes mit umlaufender Treppe (vor 1620)
- Plan des Herkulesturmes (1762)
- Plan des Herkulesturmes nach der Restaurierung (1792)
Legende
Der Legende nach soll der Turm aus einem Felsen entstanden sein, auf dem Herkules mit dem Riesen Geryon drei Tage und drei Nächte gekämpft hat. Herkules gewann den Kampf und aus Dankbarkeit wurde dann aus dem Felsen der Leuchtturm gebaut.
Weblinks
- Galicische Seite mit Längsschnitt des Turms (Archiveintrag des 26. Februar 2018)
- Offizielle Web für den Tourismus in Spanien – Informationen über Herkulesturm (deutsch)
- Herkulesturm-Website der Tourismusbehörde von A Coruña (deutsch)
- altes Übersichtsfaltblatt (deutsch, Archiveintrag des 8. Januar 2023)
- neues Übersichtsfaltblatt (deutsch, Direktlink)
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Evolución de la Torre de Hércules auf YouTube – Animation der Entwicklung des Herkulesturm
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- ↑ Pressemitteilung der UNESCO (englisch), 27. Juni 2009
Koordinaten: 43° 23′ 9″ N, 8° 24′ 24″ W
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Torre de Hércules nas Memorias del Arzobispado de Santiago de Jerónimo del Hoyo.
Escudo de La Coruña (España): En campo de azur, sobre peñas de su color, una torre de plata (que representa a la Torre de Hércules), mazonada y aclarada de sable, cubierta con un faro de gules, y acompañada de siete veneras de oro, puestas tres a cada flanco y una en punta; brochante sobre las peñas, una calavera de plata, coronada de oro, acolada a dos tibias del mismo metal puestas en aspa.
Autor/Urheber: Luis Miguel Bugallo Sánchez (Lmbuga), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Herkulesturm mit einer Statue des galicischen Königs Breogán im Vordergrund. RI-51-0000540
An illustration form the Don Joseph Cornide book "Investigaciones sobre la fundación y fábrica de la torre llamada de Hércules, situada a la entrada del puerto de La Coruña" with floor plan of the Tower of Hercules
Inscripción manuscrita a pluma y tinta marrón del borde superior: "PLANO DE LA TORE DE HERCULES, c SU PERFIL Y PERSPECTI / va, segun el estado en que se halla en el Año de 1762"
Bello Diéguez identifica este dibujo como el original que José Cornide envió al Padre Flórez en 1762 y que éste mandó grabar para su inclusión en: España Sagrada. t. XIX
El P. Enrique Flórez encarga en 1762 a José Cornide la realización de un dibujo sobre el estado de la torre y otro de la inscripción de la lápida que se encuentra junto a ella