Herbert Zachert

Herbert Zachert (* 28. April 1908 in Berlin; † 11. November 1979 in Bonn) war ein deutscher Japanologe.

Leben

Herbert Zachert war ab 1933 Deutsch-Lektor an der Oberschule Matsumoto in der Präfektur Nagano und später Leiter des Japanisch-Deutschen Kulturinstitutes in Tokio. In Japan kam 1937 sein Sohn Hans-Ludwig zur Welt, der 1990 Präsident des Bundeskriminalamtes wurde.

1947 wurde Herbert Zachert mit seiner Familie nach Deutschland zwangsrepatriiert. In seiner Heimatstadt Berlin erhielt er 1948 einen Forschungsauftrag von der Akademie der Wissenschaften, 1949 wurde er Professor mit Lehrauftrag an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1959 Professor mit Lehrstuhl für Japanologie an der gleichen Universität. 1960 wurde er an das Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Bonn gerufen. Später war er dessen Direktor.[1]

Auszeichnungen

1976 erhielt er den japanischen Orden des Heiligen Schatzes, 3. Klasse.[2]

Schriften

  • Die kaiserlichen Erlasse des Shoku-Nihongi in Text und Übersetzung mit Erläuterungen, Teil I: Einleitung und Semmyô 1-29. In: Asia Major, Jg. 8 (1932), S. 105–232 (Digitalisat).
  • Die Haikudichtung von der Meijizeit bis zur Gegenwart. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Bd. XXX (1937–1938), Teil C, 1937 (Digitalisat).
  • Die Tokugawa-Zeit und ihr Einfluss auf Wesen und Nationalgeist der Japaner. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Bd. XXVIII (1934–1939), Teil G, 1938 (Digitalisat).
  • Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des japanischen Volkes bis zum Beginn der Meiji-Zeit. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Bd. XXXII (1940–1943), Teil E, 1941 (Digitalisat).
  • Semmyô. Die kaiserlichen Erlasse des Shoku-Nihongi (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Institut für Orientforschung, Veröffentlichungen Bd. 4), Akademie-Verlag, Berlin 1950.
  • Schriftreform in Japan. In: Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (NOAG), Universität Hamburg, ISSN 0016-9080, Nr. 74 (1953), S. 9–16, 51.
  • Blick nach Japan. Sumpu-Kongresshalle in Shizuoka (Kenzo Tange und Y. Tsuboi). In: Bauwelt, Jg. 1958, Heft 23.
  • Deutsch-japanischer Sprachführer. Harrassowitz, Wiesbaden 1963 (²1972).
  • Lehrbuch des Japanischen. Umgangssprache – Sprachführer. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1964.
  • Japanische Umgangssprache. Harrassowitz, Wiesbaden 1964 (²1969, ³1972, ⁴1976, ⁵1988).

Weblinks

Quellen

  1. Nachruf von Josef Kreiner – Instituts für Japanologie der Humboldt-Universität zu Berlin (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive)
  2. Jean-Marie Thiébaud: L’ordre du Trésor Sacré (Japon). 88 autres titulaires. Éditions L’Harmattan, 2007, abgerufen am 12. September 2022.