Herberstorff

Wappen der Herberstorff, Zacharias Bartsch: Steiermärkisches Wappenbuch (1567)
Herbersdorf bei Wildon (1681)

Herberstorff (auch Herperstorff, Herberstarff, Herberstorf, Herbersdorf geschrieben) ist der Name eines alten Adelsgeschlechts aus der Steiermark, die als Familie urkundlich bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts zurückverfolgbar und Ende des 17. Jahrhunderts in der Stammlinie erloschen ist.

Geschichte

Als Stammvater des Rittergeschlechts gilt Heinricus de Herwigesdorf, der im Jahre 1147 in einer Widmungsurkunde des Klosters Admont erstmals nachweislich erwähnt wird.[1] Die Herberstorffer waren allem Anschein nach Gefolgsleute der Wildonier und entwickelten sich aus der ritterlichen Mannschaft dieses mächtigen Ministerialengeschlechts.

Der Stammsitz der Herberstorffer war ein befestigter Edelhof, möglicherweise auch eine kleine Burg. Er gehörte zu jenen Wehrbauten, die das Grazer Feld und den Handelsweg an der Mur zu schützen hatten und lag vermutlich auf der Anhöhe im Ortsbereich von Allerheiligen bei Wildon, wo heute das Schloss Herbersdorf steht.[2] Die Herbersdorfer hatten die Herrschaft bis 1609 inne, als diese mit dem Tod des letzten Herbersdorfers an die von Glojach (Adelsgeschlecht) überging.

Wappen

Das Stammwappen besteht aus einem roten Schild mit einem vierspeichigen silbernen Mühlrad mit acht Schaufeln.

Die Blasonierung des Wappens der Herberstorff zu Ende des 18. Jahrhunderts lautet nach Christian Friedrich August von Meding wie folgt:

„Im rothen Felde ein silbernes Kammrad mit vier Speichen und acht Zacken oder Kämmen. Auf dem gekrönten Helm sechs Strausfedern, die erste und sechste silbern; zweyte und fünfte schwarz; dritte und vierte roth. Diese sechs Federn sind mit einem silbernen Rade überlegt, in welchem das Kreutz, oder die vier Speichen fehlen […] Dem Ringe des Rades sind auf der platten Seite, die es vorwärts kehrt wann es liegt, acht länglichte Vierecke eingeschlagen, […] Helmdecken silbern und roth, Steyermärkisch.“[3]

Genealogie

Stammliste

  1. Anonymus von Herberstorff (1370)[4]
    1. Otto (vor 1395), ⚭ I. N. N., ⚭ II. Anna von Herberstein, kinderlos
      1. I. Nicolaus, ⚭ N. N., ohne Beleg
      2. I. Erhard, ⚭ I. Barbara von Herberstein, Tochter des Heinrich von Herberstein und Gattin N. von Haag
        1. Friedrich (1500), ⚭ Barbara von Ratmanstorf, ⚭ II. N. N.
          1. I. Udalrich, ledig
        2. Erhard, ⚭ Katharina von Kainach, Tochter des Johannes von Kainach
        3. Andreas (1452), ⚭ I. Afra von Oberheim, ⚭ II. Anna von Kapfenstein
          1. I. Johannes, ⚭ Ursula von Lindt, Tochter des Sigismund von Lindt und Gattin Margarete von Khuenburg
            1. Franz (1520), ⚭ I. Amalie von Waydeck, ⚭ II. Elisabeth von Herberstein, ⚭ III. Katharina von Gleispach[5]
          2. I. Leonhard, unverheiratet
          3. I. Sebastian, unverheiratet
      3. I. Ernst

Bekannte Familienmitglieder

Besitzungen

Burgen, Schlösser, Herrschaften

  • Herbersdorf bei Wildon
  • Kalsdorf bei Ilz
  • Freisburg in Radkersburg
  • Prentlhof bei Radkersburg
  • Praunegg bei Luttenberg (heute in Slowenien)

Literatur

  • Hugo Hebenstreit: Die Herberstorff 1633 ausgestorben? In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1972. Herausgegeben vom Archiv der Stadt Linz, Linz 1975, S. 41–48 (ooegeschichte.at [PDF]).
  • Hans Sturmberger: Adam Graf Herberstorff, Wien 1976, ISBN 3-7028-0089-1.
  • Gabriel Bucelinus: Germania topo-chrono-stemmatographica sacra et profana ..., Band II., Frankfurt/Main 1672.
  • Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen. Dritter Theil. Weißenfels und Leipzig 1791.
  • Joseph von Zahn (Bearbeiter): Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, 3 Bände, Graz 1875–1903.
  • Carl Schmutz: Historisch Topographisches Lexicon von Steyermark, 4 Bände, Gratz 1822–1823.

Weblinks

Commons: Herberstorff family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Schloss Herbersdorf. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;

Einzelnachweise

  1. Zahn: Urkundenbuch, I., S. 280, Urk. 269
  2. Schmutz: Lexicon I. S. 50 f
  3. Meding: Nachrichten v. Wap., III. S. 267, Art. 326
  4. Bucelinus B. II. Teil 2, S. 81
  5. Die 3. Ehe ist nur bei Bucelinus angegeben.

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G. M. Vischers Käyserlichen Geographi, Topographia Ducatus Stiriae,

Das ist: Eigentliche Delineation / und Abbildung aller Städte / Schlösser / Marcktfleck / Lustgärten / Probsteyen / Stiffter / Clöster und Kirchen / so es sich im Herzogthumb Steyrmarck befinden; Und anjetzo Umb einen billichen Preyß zu finden seynd Bey Johann Bitsch Universitäts Buchhandlern / Auff dem Juden=Platz bey der guldenen Saulen.

Graz 1681

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