Henschhausen (Bacharach)
Henschhausen Stadt Bacharach | ||
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Koordinaten: | 50° 5′ N, 7° 45′ O | |
Höhe: | 284 m ü. NN | |
Einwohner: | 172 (31. Dez. 2018)[1] | |
Postleitzahl: | 55422 | |
Vorwahl: | 06743 | |
Lage von Henschhausen in Rheinland-Pfalz | ||
Henschhausen (Bacharach) |
Der Ort Henschhausen ist einer der kleineren Stadtteile der zwei Kilometer entfernten Stadt Bacharach und liegt unmittelbar am Rande des Mittelrheintales.
Geographie
Henschhausen liegt in knapp 300 Meter Höhe auf der linken Hochfläche des Oberen Mittelrheintales am östlichen Ende des Hunsrück.
Zu Henschhausen gehört der Wohnplatz Lindenhof,[2] der auch Oldacher Hof genannt wird.[3]
Geschichte
Erstmals wird der Ort 1319 als Hentzhusen erwähnt , zusammen mit Medenscheid und den Viertälern wohl auch schon um 1104 in einer Urkunde von Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg. Nach der Beschreibung des Oberamtes Bacharach von 1669 bestand Henschhausen aus zwei Hofgütern. Diese gehörten nach dem Weistum von 1387 zu Kurköln und wurden von diesem den Bacharacher Edlen zu Lehen gegeben.[4] Henschhausen gehörte zu den Viertälern, deren Einwohner mit Bacharach als Vorort besondere Privilegien besaßen. Auch kirchlich gehörte der Ort zu Bacharach. Ab 1541 reformierten die kurpfälzischen Wittelsbacher ihre Viertäler um Bacharach (Gemeinden im Kirchenkreis Koblenz). Seitdem ist er überwiegend evangelisch. Henschhausen hat seit 1958 eine eigene kleine Kapelle, die von Bacharach aus betreut wird.[5] Seit dem 1. Juni 2012 sind die evangelischen Gemeinden der Viertäler zu einer Gemeinde zusammengeschlossen.
Nach Ende der Feudalherrschaft gehörten die Viertäler während der Franzosenzeit zur Mairie und Kanton Bacharach im Département de Rhin-et-Moselle. Nach der Niederlage Napoleons kamen sie aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen.
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Viertäler innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und sind seit dem 7. Juni 1969 dem Landkreis Mainz-Bingen zugeordnet.
Politik
Henschhausen ist als Ortsbezirk ausgewiesen und wird deshalb laut Hauptsatzung politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Ortsbeiratsmitgliedern. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurden die Beiratsmitglieder in einer Mehrheitswahl gewählt.[7] Jürgen Stollwerk wurde am 28. Februar 2023 Ortsvorsteher von Henschhausen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Februar war er mit einem Stimmenanteil von 80,3 % gewählt worden.[9] Stollwerks Vorgänger Eckart Steeg hatte das Amt seit 2014 ausgeübt.[10] Er wurde bei der Kommunalwahl 2019 mit einem Stimmenanteil von 58,23 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11] Steeg legte sein Ehrenamt jedoch zum 30. November 2022 vorzeitig nieder, weshalb Anfang 2023 die Neuwahl des Ortsvorstehers erfolgte.[12]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Außer Acker- und Weinbau und heute dem Tourismus – in Henschhausen gibt es ein Vier-Sterne-Hotel und einige Ferienwohnungen – bot die 1889 gegründete Grube Rhein den Einwohnern Arbeit. Bis in die 1960er Jahre wurde hier Dachschiefer abgebaut. Seitdem wird in einem Mineralmahlwerk aus den Rohstoffvorkommen nur noch Schiefermehl produziert.[13] Die meisten der Einwohner sind heute Auspendler.[14]
Verkehr
Der Ort Henschhausen ist mit dem südlich am Rheinufer gelegenen Hauptort Bacharach durch die Kreisstraße 21 Bacharach–Oberwesel, die durch das Leimbachtal verläuft, verbunden. Touristisch ist sie hier Teil der über die linken Rheinhöhen verlaufenden Rheingoldstraße.[15] Der nächste größere Ort auf der K 21 ist Langscheid, das bereits zu Oberwesel gehört. Für Wanderer bietet sich der Rheinburgenweg an.
Seit Oktober 2022 verbindet ein vom neuen Verkehrsunternehmen KRN betriebener Rufbus der Ringlinie 693 bei Bedarf Bacharach, Steeg, Breitscheid, Henschhausen und Bacharach.[16]
Weblinks
- Zur Geschichte von Henschhausen. Website „regionalgeschichte.net“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.
Einzelnachweise
- ↑ Müllers Großes Deutsches Ortsbuch. 36. Auflage. De Gruyter Saur, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-063294-1, S. 567.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 160 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Eigenen Text bei Autorentreffen in Bacharach vortragen. In: Allgemeine Zeitung. VRM GmbH & Co. KG, Mainz, 28. Juni 2022, abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Friedrich Ludwig Wagner (Hrsg.): Bacharach und die Geschichte der Viertälerorte: Bacharach, Steeg, Diebach und Manubach. Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e. V. 1996 S. 47, Anm. 97.
- ↑ Henschausen OT. Ortslexikon bei regionalgeschichte.net, 16. Mai 2007, abgerufen am 30. Juli 2017 (PDF; 27 kB)
- ↑ Stadt Bacharach: Hauptsatzung. (PDF) § 2. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Bacharach, 16. Juli 2009, archiviert vom am 7. August 2019; abgerufen am 7. August 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahlen 2019. Abgerufen am 7. August 2019.
- ↑ Jürgen Oldach: Sitzung des Ortsbeirates Bacharach-Henschhausen. In: Mitteilungsblatt Rhein-Nahe aktuell, Ausgabe 8/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 13. Februar 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Philipp Rahn: Bekanntmachung des Ergebnisses der Ortsvorsteherwahl des Ortsteils Henschhausen der Stadt Bacharach am 26.02.2023. In: Mitteilungsblatt Rhein-Nahe aktuell, Ausgabe 10/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 28. Februar 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Jochen Werner: Keine Geschäfte mehr in Breitscheid und Henschhausen. In: Allgemeine Zeitung. VRM GmbH & Co. KG, Mainz, 19. November 2020, abgerufen am 13. Mai 2023 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 7. August 2019 (siehe unter Rhein-Nahe, Verbandsgemeinde).
- ↑ Bericht über die Sitzung des Stadtrates der Stadt Bacharach am Donnerstag, 08.12.2022. In: Mitteilungsblatt Rhein-Nahe aktuell, Ausgabe 5/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Firmengeschichte Naturschiefer: Die Gewinnung von Dachschiefer aus Grube Rhein. Schieferwerk Bacharach GmbH, Grube Rhein, archiviert vom am 16. Januar 2014; abgerufen am 30. Juli 2017.
- ↑ Henschhausen bei Landesschau swr.de (Zugriff April 2013)
- ↑ Motorrad Touren Hunsrück – Rheingoldstrasse. schinderhannes-tourer.de, abgerufen am 30. Juli 2017 (mit Karte).
- ↑ Julian Peters: Neue Busverbindungen für Pendler im Landkreis Mainz-Bingen. In: Allgemeine Zeitung. VRM GmbH & Co. KG, Mainz, 17. Oktober 2022, abgerufen am 13. Mai 2023 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
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Grube Rhein, Bacharach-Henschhausen
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Henschhausen, Ortsteil von Bacharach, Landkreis Mainz-Bingen
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