Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg

Henriette von Nassau-Weilburg
Ihr Geburtsort im Exil: Altes Schloss der Eremitage bei Bayreuth

Henriette Alexandrine Friederike Wilhelmine Prinzessin von Nassau-Weilburg (* 30. Oktober 1797 im Alten Schloss der Eremitage bei Bayreuth;[1]29. Dezember 1829 in Wien) war die Ehefrau von Erzherzog Karl von Österreich.

Leben

Henriette war die Tochter von Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg und Gräfin Luise von Sayn-Hachenburg (1772–1827).[2]

Am 17. September 1815 heiratete sie in Weilburg den „Sieger von Aspern“, Erzherzog Karl von Österreich, der 26 Jahre älter war. Dies war die erste „Mischehe“ im Hause Habsburg; es wurde eine glückliche Ehe, aus der sieben Kinder hervorgingen. Ihr Mann ließ für sie in Baden bei Wien die Weilburg errichten. Obwohl in evangelischen Bethäusern ein straßenseitiger Zugang verboten war, wurde für sie in der Reformierten Stadtkirche in Wien das sogenannte Henriettentor eingebaut. Nach ihrem Tod musste es wieder zugemauert werden.

Henriette von Nassau-Weilburg brachte 1816 den ersten Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen nach Wien, ein Brauch, den es im katholischen Österreich bis dahin noch nicht gegeben hatte.

Sie starb 1829, erst 32-jährig, nachdem sie sich bei ihren an Scharlach erkrankten Kindern angesteckt hatte und dazu noch eine Lungenentzündung zuzog. Ihr Schwager, Kaiser Franz I., setzte durch, dass sie trotz ihres evangelischen Glaubens in der Kapuzinergruft beigesetzt werden durfte: „Wenn sie als Lebende unter uns geweilt hat, so soll sie es auch als Tote.“

Im Jahr 2009 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) der Henriette-von-Nassau-Weg nach ihr benannt.

Nachkommen

Erzherzog Karl im Kreise seiner Familie. Familienporträt von Johann Ender, 1832, Heeresgeschichtliches Museum

Auf dem Familienporträt von Johann Nepomuk Ender aus dem Jahr 1832, welches sich im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien befindet, ist die bereits 1829 verstorbene Henriette in Form einer Porträtbüste am linken Bildrand dargestellt. Bei der Dame links neben Erzherzog Karl handelt es sich um Erzherzogin Maria Theresia (1816–1867).

Literatur

Weblinks

Commons: Henriette von Nassau-Weilburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bayreutherin brachte Wienern den Christbaum in: Nordbayerischer Kurier vom 20. Dezember 2022, S. 9.
  2. Fürstin Luise Isabella von Nassau-Weilburg wurde, offenbar nach dem Tode ihres Gatten bei ihrer Tochter auf Schloss Weilburg weilend, zunächst in Baden bei Wien beigesetzt. Am 14. Dezember 1898 wurde ihr Leichnam im Beisein von drei österreichischen Erzherzögen exhumiert und in der Folge in der Fürstengruft der evangelischen Schlosskirche von Weilburg letztbestattet. — Local-Nachrichten. Exhumierung.. In: Badener Zeitung, 17. Dezember 1898, S. 4, Mitte rechts (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt

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Blick vom Innenhof auf die Eremitage.JPG
Autor/Urheber: DJM (talk) 10:53, 30 August 2010 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eremitage, Altes Schloss, Blick von der Grotte über den abgeschiedenen Innenhof auf den Marmorsaal, Springbrunnen
Henrietta of Nassau, Duchess of Teschen.jpg
Henrietta of Nassau - Duchess of Teschen
Erzherzog Karl im Kreise seiner Familie.jpg
Erzherzog Karl von Österreich (1771–1847), der Sieger der Schlacht bei Aspern 1809, im Kreise seiner Kinder, die Dargestellten von links nach rechts: Erzherzog Wilhelm (1827-1894) mit Peitsche; Erzherzog Karl Ferdinand (1818-1874); Erzherzogin Maria Theresia (1816-1867), Gemahlin König Ferdinands II. beider Sizilien; in der Mitte Erzherzog Karl von Österreich; rechts neben ihm Erzherzog Albrecht (1817-1895) in der Oberstinhaberuniform des Infanterieregiments 44.; Erzherzogin Marie (1825-1915), Gemahlin Erzherzog Rainers, ganz rechts Erzherzog Friedrich (1821-1847), mit Gewehr. Die Gemahlin Erzherzog Karls, Henriette von Nassau-Weilburg, ist lediglich im Hintergrund links als Porträtbüste zu sehen, da sie 1829 bereits verstorben war, das Gemälde Enders ist jedoch 1832 entstanden.