Henri Simonet

Henri François Simonet (* 10. Mai 1931 in Brüssel; † 15. Februar 1996) war ein belgischer Politiker und 1977 Präsident des Rates der Europäischen Gemeinschaften.

Studium und berufliche Tätigkeiten

Simonet studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der Vrije Universiteit Brussel. Später war er dort Professor sowie von 1975 bis 1978 auch Präsident des Instituts für Europäische Studien der Freien Universität Brüssel.

Politische Laufbahn

Parteimitgliedschaften und Bürgermeister von Anderlecht

Simonet begann seine politische Laufbahn als Mitglied der Sozialistischen Partei (PSB). 1985 verließ er die PSB aus und trat der Parti Réformateur Liberal (PRL) bei, in der er bald xenophobe Positionen bezog.

Bereits 1966 wurde er zum Bürgermeister von Anderlecht gewählt. Dieses Amt übte er bis 1984 aus. Während seiner Amtszeit entwickelte sich Anderlecht von einer industriell geprägten Arbeiterstadt zu einer zukunftsorientierten Stadt mit der Ansiedlung großer Einkaufszentren sowie der Gründung des Erasmus-Krankenhauses der Freien Universität Brüssel. Sein Sohn Jacques Simonet, der ebenfalls von der PSB zur PRL wechselte und seit 2000 auch Bürgermeister von Anderlecht war, ist am 14. Juni 2007 als amtierender Amtsinhaber im Alter von 43 Jahren einem Herzinfarkt erlegen.

Europapolitiker und Minister

1972 wurde Simonet, der seit 1966 auch Mitglied der Abgeordnetenkammer war, von Premierminister Gaston Eyskens zum Wirtschaftsminister in sein Kabinett berufen.

Zwischen 1973 und 1977 war er Vizepräsident der EG-Kommission und damit Stellvertreter von François-Xavier Ortoli.

Am 3. Juni 1977 wurde er von Premierminister Leo Tindemans zum Nachfolger von Renaat Van Elslande zum Außenminister ernannt. Als solcher war er im zweiten Halbjahr 1977 auch Präsident des Rates der Europäischen Gemeinschaft. Das Amt des Außenministers behielt er auch in den Regierungen von Paul Vanden Boeynants und Wilfried Martens bis zum 18. Mai 1980. Zwischen 1977 und 1979 war er zusätzlich Staatssekretär für die Regionalwirtschaft.

Veröffentlichungen

  • Simonet, Henri: „La formation du capital dans les pays sous-développés et l'assistance financière étrangère“, Brüssel (VUB) 1959
  • Simonet, Henri: „Le Point de la Situation au Congo“, 1960
  • Simonet, Henri: “Energy And The Future Of Europe”, in: “Foreign Affairs”, April 1975
  • Simonet, Henri: “Belgium in the Postwar Period Partner and Ally”, 1981, ISBN 0892060336.
  • Kissinger, Henry/ Simonet, Henri u. a.: “NATO, the Next Thirty Years : Report of the Conference, Palais d'Egmont, Brussels, Belgium, September 1-3, 1979”, Januar 1979, ISBN 0892060123.

Quelle

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Flagge Belgiens

This is the national flag of Belgium, according to the Official Guide to Belgian Protocol. It has a 13:15 aspect ratio, though it is rarely seen in this ratio.

Its colours are defined as Pantone black, Pantone yellow 115, and Pantone red 032; also given as CMYK 0,0,0,100; 0,8.5,79,0; and 0,94,87,0.