Henri Le Sidaner

Henri Le Sidaner (* 7. August 1862 in Port Louis, Mauritius; † 16. Juli 1939 in Paris) war ein französischer Maler.

Leben

Le Sidaner war der Sohn eines Schiffskapitäns. Nach dem Krieg 1870/71 kehrte die Familie Le Sidaner nach Frankreich zurück und ließ sich in Dünkirchen (Département Nord) nieder. Dort bekam Le Sidaner durch den Historienmaler Alexandre Desmit seinen ersten künstlerischen Unterricht. Mit dessen Unterstützung wurde Le Sidaner im Frühjahr 1882 an der École des Beaux-Arts in Paris aufgenommen und wurde dort u. a. Schüler von Alexandre Cabanel.

Durch Cabanels Unterstützung wurde Le Sidaner bald auch zu den großen Jahresausstellungen des Salon de Paris zugelassen. Le Sidaner traf den Geschmack der Zeit und konnte schon bald künstlerische wie auch finanzielle Erfolge vorweisen. Neben den Ausstellungen des Salons, an denen er nun regelmäßig teilnahm, konnte er auch mehrfach in den Galerien von Henri Petit (Paris) und den Goupil Galleries (London) ausstellen.

Er leistete sich ausgedehnte Reisen nach London, New York, Rom und Venedig; aber auch künstlerisch reizvolle Gegenden in Frankreich (Küste der Normandie, Pyrenäen, Bretagne etc.) besuchte er wiederholt.

Zum Malen zog er sich immer wieder nach Gerberoy (Département Oise) zurück.

1930 wurde Henri Le Sidaner als Nachfolger von Ernest Laurent in die Académie des Beaux-Arts gewählt. Seit 1929 war er Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique.[1]

Henri Le Sidaner: Le jardin blanc au crépuscule (1912)

Werke (Auswahl)

  • Le jardin blanc au crépuscule
  • La table dans L’interieur
  • La barques au clair de lune
  • Petite place au bord de l’eau
  • La nappe rose
  • La fenêtre du midi, Illefrance sur mer
  • Le Palais gris
  • Les pots de fleurs
  • Roses

Rezeption

Le Sidaner und sein künstlerisches Schaffen wurde bereits von Marcel Proust (mit einer gewissen Ironie) gewürdigt. Im vierten Band seines Werks Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Sodom und Gomorra) verwendet ein Sammler große Summen, um Werke Le Sidaners zu erwerben.

Literatur

  • Henri Le Sidaner. 1862–1939. Musée Marmottan, Paris 1989 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 2. Mai bis 15. Juli 1989).
  • Petra Bosetti: Eine eigene Stille. In: art – Das Kunstmagazin vom 15. Juni 2009
  • Ingrid Mössinger (Hrsg.): Henri Le Sidaner. Ein magischer Impressionist. Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 978-3-422-02213-3 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Kunstsammlungen Chemnitz 2009).
  • Henri Le Sidaner et la Bretagne. 1862–1939. Musée de Pont-Aven, Pont-Aven 2002, ISBN 2-910128-27-X (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 29. Juni bis 30. September 2002).

Weblinks

Commons: Henri Le Sidaner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Académicien décédé: Henri Eugène Augustin Marie Le Sidaner. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 9. Oktober 2023 (französisch).

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