Henning von Bassewitz

Henning Friedrich Carl Graf von Bassewitz, auch Henning Carl Friedrich Graf von Bassewitz[1], unter Hinzufügung des Besitznamens auch von Bassewitz-Schwiessel (* 27. Oktober 1814 in Schwerin; † 15. Dezember 1885 in Sternberg) war Mecklenburg-Strelitzscher Regierungsrat, Mecklenburg-Schwerinscher Staatsminister und Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes.[2]

Familie

Henning von Bassewitz entstammte der alten mecklenburgischen Adelsfamilie von Bassewitz. Er war Sohn des Kammerherrn und Gutsbesitzer auf Prebberede, Adolph Christian Ulrich Graf von Bassewitz (1787–1841), und dessen Frau Wilhelmine Luise Albertine Karoline, geb. von Levetzow (1794–1862). Verheiratet war er seit 1847 mit (Karoline Georgine) Marie, geb. von Behr.[3] Er hatte zwei Söhne und drei Töchter. Ein Enkel, Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr, war Erbherr auf Schwiessel, Walkendorf und Dorotheenwalde bei Teterow.[4]

Leben

Bassewitz ging als Zögling wie seine Brüder Adolph, Bernhard und Karl ab 1829[5] auf die Ritterakademie zu Brandenburg. Dann studierte er in Rostock[6] und Berlin Rechtswissenschaften. In Rostock wurde er 1834 Mitglied des Corps Vandalia Rostock.[7] Er bereitete sich auf den Preußischen Staatsdienst vor, trat jedoch 1842 in mecklenburg-strelitzsche Dienste, wo er als Kammerherr Mitglied des großherzoglichen Hofstaats und von 1842 bis 1848 als Regierungsrat Mitglied der dortigen Regierung war. Bei der Regierungsumbildung in Mecklenburg-Strelitz im Zuge der 1848er Revolution wurde er 1848 außer Dienst gestellt. Ab 1851[8] war Bassewitz Landrat des Herzogtums Güstrow, das den ständischen Wendischen Kreis von Mecklenburg umfasste. Daneben wird Bassewitz als Gutsbesitzer auf Schwiessel genannt.

Ab 1867 war er Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes und des Zollparlaments für den Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 4 (Ritterschaftliche Güter).[9]

Von 1869 bis 1885 war er Präsident des Staatsministeriums von Mecklenburg-Schwerin und Minister des Auswärtigen sowie Vorstand des Hofstaats des Großherzoglichen Hauses ebenda. Daneben war er Bevollmächtigter beim Bundesrat des Deutschen Reiches.[10]

Quellen

  • Anke John: Bassewitz Henning Friedrich Carl, Graf von. In: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 7 (2013), S. 14–16.

Einzelnachweise

  1. Unter dieser Namensform erscheint er ab 1843 stets in Staatskalendern von Mecklenburg-Strelitz.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch. (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989. ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 373.
  3. Wohl aus dem Hause Roggow
  4. Teilweise nach Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 1891, S. 65.
  5. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 - 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis I von IV. Zöglinge Graf Adolph, Henning Karl Friedrich, Bernhard, Karl, Grafen von Bassewitz-No.: 887 und 890, 953, 1023. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 179 f.
  6. In der Matrikel dort ist er nicht nachweisbar
  7. Kösener Korpslisten 1910, 185, 365.
  8. In anderen Quellen fälschlich: ab 1853
  9. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 270.
  10. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Justus Perthes, Gotha, 1891 S. 65.

Weblinks

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