Hennersdorf (Niederösterreich)

Hennersdorf
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Hennersdorf
Hennersdorf (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Mödling
Kfz-Kennzeichen:MD
Fläche:5,44 km²
Koordinaten:48° 6′ N, 16° 22′ O
Höhe:183 m ü. A.
Einwohner:1.552 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:285 Einw. pro km²
Postleitzahl:2332
Vorwahl:02235
Gemeindekennziffer:3 17 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Achauerstraße 2
2332 Hennersdorf
Website:www.gemeinde-hennersdorf.at
Politik
Bürgermeister:Thaddäus Heindl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Hennersdorf im Bezirk Mödling
Lage der Gemeinde Hennersdorf (Niederösterreich) im Bezirk Mödling (anklickbare Karte)AchauBiedermannsdorfBreitenfurt bei WienBrunn am GebirgeGaadenGießhüblGumpoldskirchenGuntramsdorfHennersdorfHinterbrühlKaltenleutgebenLaab im WaldeLaxenburgMaria EnzersdorfMödlingMünchendorfPerchtoldsdorfVösendorfWiener NeudorfWienerwaldNiederösterreich
Lage der Gemeinde Hennersdorf (Niederösterreich) im Bezirk Mödling (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Pfarrkirche Hennersdorf
Pfarrkirche Hennersdorf
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Hennersdorf ist eine niederösterreichische Gemeinde mit 1552 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mödling.

Geografie

Die Gemeinde Hennersdorf liegt im nordöstlichen Teil des Bezirkes und grenzt direkt an Wien. Durch das Gemeindegebiet fließt der Petersbach.

Hennersdorf hat eine Fläche von fünf Quadratkilometer. Davon sind beinahe drei Viertel landwirtschaftliche Nutzfläche und acht Prozent sind Gärten.[1]

Nachbargemeinden

Wien
VösendorfKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtLeopoldsdorf
(Bezirk Bruck an der Leitha)
BiedermannsdorfAchau

Geschichte

Grabfunde aus Hennersdorf zeigen, dass Mitte des 6. Jahrhunderts die Awaren die Herrschaft über Pannonien hatten und hier die ihnen tributpflichtigen Slawen ansiedelten.

Die erste urkundliche Erwähnung von Hennersdorf stammt aus dem Jahr 1114, als „Weilandus de Honinesdorf“ in einem Klosterneuburger Traditionsbuch als Zeuge aufgeführt wird. Durch mehrere Jahrhunderte gehörte Hennersdorf zur Herrschaft Leopoldsdorf. In den Jahren 1529 und 1683 verwüsteten Türken den Ort, 1809 plünderten napoleonischen Soldaten Hennersdorf. Schon 1850 wurde Hennersdorf eine eigenständige Gemeinde, gehörte zum Gerichtsbezirk Schwechat und zum Bezirk Bruck an der Leitha. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden Ziegelwerke und ließen die Bevölkerungszahl stark ansteigen.[2]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Hennersdorf ein Arzt, ein Bäcker, eine Werkstätte, ein Branntweinhändler, zwei Fleischer, ein Friseur, ein Fuhrwerker, ein Futtermittelhändler, drei Gastwirte, sechs Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, zwei Landesproduktehändler, eine Schneiderin, zwei Schuster, ein Trafikant, ein Wagner, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig. Weiters gab es ein Ziegelwerk der Wienerberger Ziegelfabriks- u. Baugesellschaft.[3]

Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde der Ort in die Stadt Groß-Wien zum 24. Bezirk eingemeindet. Erst 1954 wurde der Ort wieder eigenständig und fiel an Niederösterreich zurück.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
Figur der Heiligen Corona in Hennersdorf
  • Pfarrkirche Hennersdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

War früher Hennersdorf eher eine landwirtschaftliche Gemeinde, so gibt es heute etliche Gewerbe- und Industriebetriebe.

Wirtschaftssektoren

Von den zwölf landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sechs im Haupt- fünf im Nebenerwerb und eine von einer Personengemeinschaft geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 114 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 62 im Baugewerbe und fünf in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (70), Verkehr (42), soziale und öffentliche Dienste (32) und freiberufliche Dienstleistungen (31 Mitarbeiter).[4][5][6]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)12151116
Produktion15618187
Dienstleistung8259200180

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 754 Erwerbstätige in Hennersdorf. Davon arbeiteten 105 in der Gemeinde, 86 Prozent pendelten aus.[7]

Unternehmen

  • Wienerberger AG: Das bedeutendste Unternehmen ist die Wienerberger AG mit seiner Österreichzentrale im Ort und einem der modernsten Ziegelöfen Europas. Diese Ziegeleien an der damaligen „Straße nach Italien“ (Heute Triester Straße) wurden 1775 von Alois Miesbach gepachtet und bildeten das Fundament für das heutige Unternehmen Wienerberger. Dieses Unternehmen hat hier durch die vielen Ziegeleien, die um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. entstanden, seinen Ursprung genommen.
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Hennersdorf um das Jahr 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Verkehr

Der Bahnhof
  • Von Hennersdorf aus erreicht man auf dem Straßenweg die Gemeinden Leopoldsdorf, Vösendorf und Achau.
  • Im Zuge der Eröffnung der S1, der Wiener Südrandumfahrung, wurde ein LKW-Fahrverbot für den Ort realisiert.
  • Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr erfolgt über die Pottendorfer Linie, die den Ort mit Wien Hauptbahnhof (ehem. Südbahnhof) und Wiener Neustadt an Werktagen im Stundentakt verbindet. Der 2018 eröffnete neue Bahnhof befindet sich in Hochlage als Viadukt, er ist mit Sichtziegeln ausgeführt, dies erinnert an die Tradition der Ziegelherstellung.
  • Die Buslinie 266 des Verkehrsverbund Ost-Region bedient das Ortszentrum Hennersdorfs und gewährleistet eine umsteigefreie Fahrt nach Schwechat, Kledering, Oberlaa, Leopoldsdorf, Vösendorf und Siebenhirten. In Oberlaa und Siebenhirten besteht Anschluss an die Wiener U-Bahn und in Schwechat an die „Flughafenschnellbahn“.

Öffentliche Einrichtungen

In Hennersdorf befindet sich ein Kindergarten.[8]

Politik

Gemeindeamt

Gemeinderat

Der Gemeinderat mit 19 Mitgliedern erhielt bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ und 1 Grüne.[9]

Partei2020[10]2015[11]2010[12]2005[13]
ProzentMandate%Mandate%Mandate%Mandate
Liste Hausenberger - Hennersdorfer Volkspartei 1)60,521353,481029,48635,057
SPÖ Team Doris DI Giorgio 2)27,64546,52961,041252,3810
Die GRÜNEN Hennersdorf8,201
FPÖ3,630
Hennersdorfer Bürgerinitiative9,48111,332

1) trat vor 2015 als Hennersdorfer Volkspartei an

2) trat vor 2020 als Sozialdemokratische Partei-Liste Kremzar an

Bürgermeister

  • 1980–2002 Friedrich Sommerer (SPÖ)
  • 2002–2015 Kurt Kremzar (SPÖ)[14]
  • 2015–2021 Ferdinand Hausenberger (ÖVP)[15][16]
  • seit 2021 Thaddäus Heindl (ÖVP)[16]

Partnergemeinden

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Gaaden bis Klosterneuburg. Schmidl, Wien 1831, S. 202 (Hennersdorf in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Commons: Hennersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hennersdorf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Hennersdorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  2. a b Gemeinde Hennersdorf: Geschichte von Hennersdorf. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  3. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 284
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Hennersdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Hennersdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Hennersdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Hennersdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  8. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Hennersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  10. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  11. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2015. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  12. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  13. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2005. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  14. HENNERSDORF AKTIV. Nachrichten der Sozialdemokraten. (Memento desOriginals vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hennersdorf.spoe.at Nr. 1501, April 2015
  15. Gemeinde Hennersdorf: Bürgermeister & Vizebürgermeister. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  16. a b Judith Jandrinitsch: Hennersdorf: Bürgermeisterwahl: Mehrheit für Thaddäus Heindl. In: noen.at. 17. Juni 2021, abgerufen am 18. Juni 2021.
  17. Gemeinde Hennersdorf: Neuweiler. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  18. Gemeinde Hennersdorf: Jindrichov. Abgerufen am 17. Mai 2021.

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Positionskarte von Österreich
Gemeindeamt Hennersdorf mit Hinweistafel.jpg
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Zeigt das Gemeindeamt mit eingeblendeter Hinweistafel, die vor dem Gemeindeamt steht.
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Hennersdorf: Pfarrkirche hl. Andreas
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Der neue Bahnhof in Hennersdorf von außen gesehen
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Mödling hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
AUT Hennersdorf COA.jpg
Wappen der Gemeinde Hennersdorf bei Wien
20200713 Hennersdorf 071318.jpg
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Hennersdorf, Figur der Heiligen Corona in der Bachgasse
Aufnahmeblatt 4757-3a Vösendorf, Biedermannsdorf, Himberg.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 13 Colonne XV Section c2 (später 4757/3a). Vösendorf, Himberg, Maria Lanzendorf, Biedermannsdorf, Laxenburg. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500. Aufgenommen 1873