Helmut Senekowitsch

Helmut Senekowitsch
Personalia
Geburtstag22. Oktober 1933
GeburtsortGrazÖsterreich
Sterbedatum9. September 2007
SterbeortKlosterneuburgÖsterreich
PositionStürmer
Junioren
JahreStation
ESV Austria Graz
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
0000–1952[1] ESV Austria Graz
1952–1955Grazer SC
1955–1958SK Sturm Graz72 (30)
1958–1961First Vienna FC75 (63)
1961–1964Betis Sevilla47 (10)
1964–1971FC Wacker Innsbruck160 (16)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1957–1968Österreich18 (4)
Stationen als Trainer
JahreStation
1971–1973Grazer AK
1973–1975SK VÖEST Linz
1975–1976FC Admira Wacker
1976–1978Österreich
1978–1979UAG Tecos
1979–1980Athletic Bilbao
1980–1981Betis Sevilla
1981Panathinaikos Athen
1982Olympiakos Piräus
1982–1983Eintracht Frankfurt
1983–1984AEK Athen
1984–1985Grazer AK
1985–1988UAG Tecos
1988FC Cádiz
1989–1990Panionios Athen
1990–1991Omonia Nikosia
1991–1992LASK Linz
1993Wiener Sport-Club
1995–1996FAC Viktoria Wien
1997First Vienna FC
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Österreichische Nationalmannschaft aus dem Jahre 1958 – Bild zeigt 2. Reihe stehend v. l.: Walter Horak, Ernst Happel, Karl Koller, Alfred Körner, Paul Halla, Walter Schleger; 1. Reihe hockend v. l.: Helmut Senekowitsch, Gerhard Hanappi, Rudolf Szanwald, Franz Swoboda und Johann Buzek

Helmut Senekowitsch (* 22. Oktober 1933 in Graz; † 9. September 2007 in Klosterneuburg) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer. Er nahm mit der österreichischen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden teil und konnte bei Betis Sevilla als erster Österreicher erfolgreich in der spanischen Primera División Fuß fassen. Als Trainer führte er unter anderem VÖEST zu einer überraschenden Meisterschaft und brachte das Nationalteam zur Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, wo der berühmte 3:2-Sieg über Titelverteidiger Deutschland gelang.

Karriere

Als Spieler

Bekannt wurde Helmut Senekowitsch in seiner aktiven Karriere insbesondere als torgefährlicher Stürmer, zu Beginn und insbesondere am Ende seiner Karriere spielte er allerdings auch im Mittelfeld. Sein Spitzname „Zeki“ – in Anlehnung an eine Zecke, die sich in den Gegner verbeißt – zeugt von seiner großen kämpferischen Einstellung als Fußballer. Senekowitsch begann seine Profikarriere beim ESV Austria Graz.[1] 1952 wechselte er zum Erstligisten Grazer SC.[1] Sein erstes Jahr in der höchsten österreichischen Liga endete mit dem Abstieg in die zweite Spielstufe. Mit dem Lokalrivalen SK Sturm Graz, der ebenfalls in der B-Liga spielte, stieg er 1956 wieder in die A-Liga auf. Mehrere Jahre war der Verein vom erneuten Abstieg bedroht, der schließlich 1959 erfolgte. Senekowitschs Leistungen brachten ihm jedoch einen Stammplatz in der Nationalmannschaft ein.

Sein Nationalteam-Debüt hatte Senekowitsch am 25. September 1957 in der WM-Qualifikation 1958. Seine ersten Tore in Länderspielen schoss der Steirer gegen Luxemburg beziehungsweise die Tschechoslowakei in den folgenden beiden Spielen. Als Stürmer spielte er auch bei allen Partien der Österreicher während der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden. Der spätere Weltmeister Brasilien, der spätere Europameister Sowjetunion und England waren allerdings zu starke Gegner in einer zu schweren Gruppe. Nach der WM und dem Abstieg Sturms ging Senekowitsch zum Fußballklub Vienna. Hier hatte er 1960 mit 25, beziehungsweise 1961 mit 23 Toren seine stärksten Saisonen, wurde Vizemeister, erreichte das ÖFB-Cupfinale und war Teil des „Decker-Teams“. Zu den Siegen über Spanien (3:0) und, vor der Rekordkulisse von 92.000 Zuschauern im Praterstadion, England (3:1) trug er mit je einem Tor bei.

1961 wechselte Senekowitsch zu Betis Sevilla in der spanischen Primera División, wo er drei Jahre lang spielte. Die beste Platzierung in dieser Zeit war der dritte Tabellenplatz. Anschließend kehrte er nach Österreich zurück und lief für Wacker Innsbruck auf. Krönende Höhepunkte seiner langen Spielerkarriere waren dabei der Gewinn der österreichischen Meisterschaft in seiner letzten Profi-Saison 1970/71 und des ÖFB-Cups ein Jahr zuvor – seine einzigen Titel in seiner aktiven Laufbahn.

Als Trainer

Den Beginn seiner Trainerkarriere schloss Helmut Senekowitsch nahtlos an seinen Rücktritt als Spieler 1971 an. Sein erster Klub war der Erstligist GAK, wo er mit dem dritten Platz einen neuen Klubrekord schuf. Bei seiner zweiten Station SK VÖEST Linz wurde er überraschend bereits 1973/74 österreichischer Meister. So stieg Senekowitsch auch bald zu einem der bekanntesten österreichischen Trainer auf und übernahm nach einem Engagement beim FC Admira/Wacker schließlich ab 1. März 1976 die österreichische Nationalmannschaft.

Mit dem Nationalteam gelang auf Anhieb die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien. Die Mannschaft konnte dort nach Siegen über Spanien und Schweden sowie dem 3:2 über Weltmeister Deutschland den guten siebenten Platz erreichen. Nach diesem, dem wohl größten Erfolg seiner Karriere, betreute er noch zahlreiche weitere Teams im In- und Ausland, denn auf Grund von Spannungen zwischen ihm, dem Sportdirektor Max Merkel und der Verbandsführung hatte er seinen mit 30. Juni 1978 auslaufenden Vertrag nicht verlängert.
Vorerst gab es eine Meldung, Senekowitsch würde neuer Trainer bei SpG Wattens-Wacker Innsbruck (angesichts der 0:6-Intercup-Heimniederlage der Tiroler gegen den 1. FC Kaiserslautern) werden, dies auch deshalb, weil der Ex-Teamtrainer Besucher am Tivoli war.[2], doch dann wurde bekannt, dass er am 2. September seinem neuen Verein in Guadalajara vorgestellt wurde.[3] Nach dem vorerst nur einjährigen Engagement kam er 1985 nochmals zum UAG Tecos zurück. Weiters arbeitete er wieder in der spanischen Primera División bei Athletic Bilbao, Betis und FC Cádiz (dort endete sein Engagement Mitte Oktober 1988[4]), stand mit Panathinaikos, Olympiakos und AEK bei allen drei griechischen Großklubs an der Seitenlinie und war bei Eintracht Frankfurt auch in der deutschen Bundesliga tätig.

In der Nacht vom 8. auf den 9. September 2007 verstarb Helmut Senekowitsch an seinem langjährigen Speiseröhrenkrebsleiden.

Erfolge

Auszeichnungen (Auszug)

ÖFB-Länderspiele unter Teamchef Helmut Senekowitsch

Legende
  • H = Heimspiel
  • A = Auswärtsspiel
  • * = Spiel auf neutralem Platz
  • grüne Hintergrundfarbe = Sieg Österreichs
  • gelbe Hintergrundfarbe = Unentschieden
  • rote Hintergrundfarbe = Niederlage
SpieleSiegeRemisNiederlagenToreTD
26144840:26+14
Nr.DatumErgebnisGegnerAustragungsortAnlassBemerkung
40328.04.19761:0Schweden SchwedenHWien
40412.06.19760:2Ungarn 1957 UngarnABudapest (HUN)
40523.06.19761:2Sowjetunion 1955 SowjetunionHWien
40622.09.19763:1Schweiz SchweizHLinz
40713.10.19762:4Ungarn 1957 UngarnHWien
40810.11.19763:0Griechenland 1975 GriechenlandAKavala (GRE)
40905.12.19761:0Malta MaltaAGżira (MLT)WM 1978-Qualifikation
41015.12.19763:1Israel IsraelATel Aviv (ISR)
41109.03.19772:0Griechenland 1975 GriechenlandHWien
41217.04.19771:0Turkei TürkeiHWienWM 1978-Qualifikation
41330.04.19779:0Malta MaltaHSalzburgWM 1978-QualifikationErstes Länderspiel in Salzburg, höchster Heimsieg, höchster Länderspiel-Sieg
Erstmals singen die Fans „Immer wieder Österreich“[5]
41401.06.19770:0Tschechoslowakei TschechoslowakeiAOstrava (TCH)
41524.08.19772:1Polen 1944 PolenHWien
41624.09.19771:1Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikHWienWM 1978-Qualifikation
41712.10.19771:1Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikALeipzig (DDR)WM 1978-Qualifikation
41830.10.19771:0Turkei TürkeiAIzmir (TUR)WM 1978-QualifikationHerbert Prohaska schießt Österreich mit dem „Spitz von Izmir“ zur vierten WM-Teilnahme
41915.02.19781:1Griechenland 1975 GriechenlandAAthen (GRE)
42022.03.19780:1Belgien BelgienACharleroi (BEL)
42104.04.19781:0Schweiz SchweizABasel (SUI)
42220.05.19780:1Niederlande NiederlandeHWien
42303.06.19782:1Spanien 1977 Spanien*Buenos Aires (ARG)WM 1978-Vorrunde
42407.06.19781:0Schweden Schweden*Buenos Aires (ARG)WM 1978-Vorrunde
42511.06.19780:1Brasilien 1968 Brasilien*Mar del Plata (ARG)WM 1978-Vorrunde
42614.06.19781:5Niederlande Niederlande*Córdoba (ARG)WM 1978-Zwischenrunde
42718.06.19780:1Italien Italien*Buenos Aires (ARG)WM 1978-Zwischenrunde
42821.06.19783:2Deutschland Bundesrepublik Deutschland*Córdoba (ARG)WM 1978-Zwischenrunde
Wunder von Córdoba
Österreich scheidet als Gruppenvierter aus

Weblinks

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. a b c lt. anderen Quellen spielte er anfangs für die heute nicht mehr existenten Klubs Hertha Graz und AAC Gemeinde
  2. «Senekowitsch nun als neuer Coach zu Wacker Innsbruck?» In: Arbeiter-Zeitung. Wien 14. Juli 1978, S. 17 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  3. «„Seki“ ist in Mexiko». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. September 1978, S. 16 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  4. Spalte 1: «Senekowitsch ging freiwillig». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 20. Oktober 1988, S. 23 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  5. Seit 31 Jahren wird „Immer wieder Österreich“ gesungen

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The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
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