Helmut Preißler

Helmut Preißler (2009)

Helmut Preißler (* 16. Dezember 1925 in Cottbus; † 20. Dezember 2010 in Bad Saarow) war ein deutscher Lyriker, Schriftsteller und Nachdichter.

Biografie

Helmut Preißler wurde 1925 in Cottbus geboren. Er absolvierte eine Lehre bzw. ein Fachstudium für Straßen- und Tiefbau und Wasserwirtschaft. Er trat zum 10. Juli 1943 der SA bei. Im Krieg war er Soldat und bis Ende 1947 in belgischer Kriegsgefangenschaft. Nach einem Neulehrerlehrgang war er bis 1955 als Lehrer in Cottbus tätig. Es folgten Studium und Assistenz am Institut für Literatur in Leipzig. 1958 bis 1965 war er Kulturfunktionär des FDGB im EKO Eisenhüttenstadt. 1965 bis 1981 arbeitete er im Kleist-Theater Frankfurt (Oder) , 1982 bis 1987 in der Abteilung Kultur beim Rat der Stadt ebenda. 1966 bis 1975 war er Lyrikredakteur der Zeitschrift ndl. Seit 1975 lebte Helmut Preißler in Bad Saarow. Dort verstarb er am 20. Dezember 2010.

Er veröffentlichte Gedichte, war als Nachdichter und Herausgeber tätig, war Kinderbuchautor und arbeitete für Rundfunk und Theater.

Preißler galt als überzeugter Anhänger der SED und veröffentlichte u. a. das Gedicht "Keiner kommt durch, Genossen", das den Bau der Berliner Mauer verteidigte.[1]

Daneben diente er seit 1960 unter dem Decknamen "Anton" als Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.[2]

Preise

Werke (Auswahl)

  • Stimmen der Toten. Gedichte, Verlag Volk und Welt, Berlin 1957
  • Stimmen der Lebenden. Gedichte, Verlag Volk und Welt, Berlin 1958
  • Berichte der Delegierten. Gedichte, Verlag Neues Leben, Berlin 1959
  • Stimmen aus den Brigaden. Verlag Neues Leben, Berlin 1960
  • Stimmen der Nachgeborenen. Gedichte, Verlag Neues Leben, Berlin 1961
  • Stimmen, Verlag Neues Leben, Berlin 1962
  • Zwischen Gräsern und Sternen. Gedichte, Verlag Neues Leben, Berlin 1963
  • Redet ein menschliches Wort. Gedichte, Verlag Neues Leben, Berlin 1964
  • Wege und Begegnungen. Verlag Neues Leben, Berlin 1968
  • Sommertexte. Verlag Neues Leben, Berlin 1968
  • Poesiealbum 9; Verlag Neues Leben, Berlin 1968
  • Poesiealbum 31; Verlag Neues Leben, Berlin 1970
  • Glück soll dauern. Verlag Neues Leben, Berlin 1971
  • Farbiger Traum. Gedichte, Verlag Neues Leben, Berlin 1972
  • Gedichte. 1957–1975; Verlag Neues Leben, Berlin 1973
  • Himmelblau und Fröhlichsein. Kinderbuchverlag, Berlin 1973
  • Dies ist mein Land. Militärverlag der DDR, Berlin 1974
  • Meine Sehnsucht: Der Mensch. Verlag Neues Leben, Berlin 1974
  • Erträumte Ufer. Verlag Neues Leben, Berlin 1979
  • Da sagte Fips. Kinderbuchverlag, Berlin 1979
  • Träume und Taten. Militärverlag der DDR, Berlin 1980
  • Cuba. Verlag Neues Leben, Berlin 1981
(c) Bundesarchiv, Bild 183-83789-0105 / Eckleben, Irene / CC-BY-SA 3.0
Helmut Preißler (r.) erhält 1961 von Herbert Warnke, Vorsitzender des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB, den FDGB-Literaturpreis
  • Mein erstes Leben. Verlag Neues Leben, Berlin 1983
  • Lotoskerne. Verlag Neues Leben, Berlin 1984
  • Ausgewählte Gedichte. Verlag Neues Leben, Berlin 1985
  • Der Traum im Bambushaus. Kinderbuchverlag, Berlin 1986
  • Postleitzahlen-Limericks. Verlag Neues Leben, Berlin 1986
  • Ich will mit dir leben. Gedichte, Tribüne Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-7303-0278-7
  • Grün atmet die Erde. Gedichte, Verlag Neues Leben, Berlin 1988, ISBN 3-355-00659-9
  • Wir wandern durch den Winterwald. Kinderbuchverlag, Berlin 1989
  • Durch den Tag laufen. Gedichte, Geschichten, Bilder, Verlag Tribüne, Berlin 1989, ISBN 3-7303-0434-8
  • Postleitzahlen-Limericks von Aachen bis Zwesten; Kiro-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-929220-03-2
  • Gründe oder wer nicht die Kehre macht. Autobiographie 1990-1997; GNN-Verlag, Schkeuditz 1997, ISBN 3-929994-89-5
  • Schmieg dich mir an. deARTsig, Glinna (Polen) 2002
  • Simpl reimt. deARTsig, Glinna (Polen) 2002
  • So viel Leben. Verl. Die Furt, Jacobsdorf 2010

Hörspiele und Features

Literatur

  • Hannelore Röhl (Hrsg.): Ansichtssache. Schriftsteller und Künstler im Gespräch. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) / Leipzig 1988, ISBN 3-354-00342-1, Phantasie unbedingt – aber das Detail muß stimmen. Gerhard Goßmann im Gespräch mit Helmut Preißler, S. 103–117.
  • Bernd-Rainer BarthPreissler, Helmut. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Nazis in der DDR. 2. Auflage. Berlin historica, Berlin 2009, ISBN 978-3-939929-12-3, S. 474

Weblinks

Commons: Helmut Preißler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seite 234 im Buch Die Berliner Mauer in der Kunst: bildende Kunst, Literatur und Film, herausgegeben von Stiftung Berliner Mauer
  2. Seite 584 im Buch Sicherungsbereich Literatur, Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik von Joachim Walther und Gesine von Prittwitz

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Bundesarchiv Bild 183-83789-0105, 3. Arbeiterfestspiele, Preisverleihung, Herbert Warnke mit Helmut Preißler.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-83789-0105 / Eckleben, Irene / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Zentralbild Eckleben 18.6.1961 Vgt-Noa 3. Arbeiterfestspiele des FDGB. Literatur- und Kunstpreis des FDGB verliehen. Ein besonderes Ereignis war am Nachmittag des 17.6.61 die Verleihung des Literatur- und Kunstpreises des FDGB 1961, die das Präsidiumsmitglied des FDGB-Bundesvorstandes Wolfgang Bayreuther im Beisein des FDGB-Vorsitzenden, Herbert Warnke, vornahm. UBz: Herbert Warnke (links) überreichte Helmut Preißler den Literaturpreis des FDGB 1961.
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