Helmsdorf (Stolpen)
Helmsdorf Stadt Stolpen Koordinaten: 51° 2′ 20″ N, 14° 2′ 15″ O | |
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Fläche: | 6,81 km² |
Einwohner: | 815 (Mai 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 120 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1994 |
Helmsdorf ist Ortsteil der Stadt Stolpen und gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Geschichte
Helmsdorf ist auf den Namen eines Locators Helwig zurückzuführen. Erwähnt wurde es erstmals 1247 als Helewigesdorf. Hier lagerten an der Mündung des Katharinenwassers in die Wesenitz die Hussiten bei ihrem Einfall in Sachsen. 1559 gab es ein Amtsdorf und ein Vorwerk. Beide wurden kursächsisch. Es entwickelten sich zwei Dörfer: Oberhelmsdorf und Niederhelmsdorf. Die 1473 zum ersten Mal urkundlich erwähnte St.-Katharinen-Kirche steht in Oberhelmsdorf. Sie wurde 1846 im klassizistischen Stil verändert. Die Orgel schuf Wilhelm Leberecht Herbrig 1848. Nach einem Brand im Jahr 1969 wurde das Instrument 1971 vor dem Wiederaufbau der Kirche, die verkleinert worden ist, in die Kirche von Langenhennersdorf abgegeben.
Erst 1937 erfolgte die Vereinigung von Ober- und Niederhelmsdorf zur Gemeinde Helmsdorf. Mit der Gemeindereform 1994 wurde Helmsdorf nach Stolpen eingemeindet.
1937 wurde in Helmsdorf eine Aus- und Weiterbildungseinrichtung für das Bäckerhandwerk mit angeschlossenem Erholungsheim gegründet; das Schloss Helmsdorf mit seinen historischen Räumen erwies sich als ideal als Sitz dieser Stätte. Während des Zweiten Weltkrieges und später in der Zeit der DDR war die Sächsische Bäckerfachschule in Helmsdorf die bekannteste Ausbildungsstätte für Bäckermeister im Osten Deutschlands. Nach der Wiedervereinigung ging sie noch 1990 in die Trägerschaft des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks Sachsen über. Ende der 1990er Jahre wurden die Ausbildungs- und Unterrichtsräume im Schloss zu klein, die Bildungsstätte nach Dresden verlagert und das Schlossanwesen an privat veräußert.[2]
Tourismus
Durch Helmsdorf führt der Wesenitz-Wanderweg. Neben dem Sägewerk befindet sich die Naturschutz-Ausstellung von Roland Füssel. Im Alten Trafohaus wurde Lebensraum für Tiere geschaffen. Nach Wiedereröffnung wurde aus dem Erbgericht das Landhotel Wesenitz, hier wird auch eine Bike-Vermietung angeboten.
Naturdenkmäler
- Eiche am Fasanenbusch mit einem Brusthöhenumfang von 6,95 m (2016).[3]
Söhne und Töchter des Ortes
- Günter Mehnert (1930–1998), Drehbuchautor
- Rolf Jähnichen (* 1939), Politiker (CDU), ehemaliger sächsischer Staatsminister
Literatur
- Richard Steche: Niederhelmsdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 1. Heft: Amtshauptmannschaft Pirna. C. C. Meinhold, Dresden 1882, S. 53.
- Richard Steche: Oberhelmsdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 1. Heft: Amtshauptmannschaft Pirna. C. C. Meinhold, Dresden 1882, S. 53.
Weblinks
- Helmsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- http://www.helmsdorf-online.de
- Webseite Kulturwerkstatt Stolpen e. V., Die Orgel der St.-Katharinen-Kirche zu Helmsdorf
- http://www.schloss-helmsdorf.de
Einzelnachweise
- ↑ Stolpen :: Einwohnerzahlen, Fläche, Haushalt. Abgerufen am 27. September 2022.
- ↑ Anja Weber: Interesse an Schloss Helmsdorf? In Sächsische Zeitung vom 16./17. Juni 2018, S. 21.
- ↑ Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
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Umgebindehaus Wilschdorfer Straße 30 in Stolpen-Helmsdorf in Sachsen, Deutschland (Ist das ein Vorlaubenhaus?)
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Das Bild zeigt Schloss Helmsdorf in Helmsdorf bei Stolpen.
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Blick von der Wilschdorfer Straße in Richtung Schloss Helmsdorf in Stolpen-Helmsdorf in Sachsen, Deutschland
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
25.09.2003 01833 Helmsdorf (Stolpen), Wilschdorfer Straße 8 (GMP: 51.038387,14.029053): Schloß, erbaut von 1907 bis 1909 nach Plänen der Dresdner Architekten Lossow & Kühne. Das Renaissanceportal wurde vom Vorgängerbau übernommen. Es trägt die Jahreszahl 1595 und das Wappen des damaligen Amtschössers von Lohmen. Ab 1933 wurde das Schloß als Wohnheim einer Meisterschule für das Bäckerei- und Konditoreigewerbe genutz. In der DDR-Zeit war das Schloß Handwerker-Erholungsheim. Seit 1999 in Privatbesitz wurde es seit 2001 zur Schloß Helmsdorf-Künstler- und Kulturvereinigung ausgebaut. Hofseite von Westen. [DSCN]20030925420DR.JPG(c)Blobelt
Stadtwappen der Stadt Stolpen