Heldenbergener Wetterau
Die Heldenbergener Wetterau ist eine Landschaft in der südlichen Wetterau und im nördlichen Rhein-Main-Gebiet. Nach dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands handelt es sich um eine Grundeinheit der Südlichen Wetterau (Nr. 234.3; 261,98 km²), die sie zusammen mit der Friedberger Wetterau (Nr. 234.30; 117,45 km²) und der Nidda-Aue (Nr. 234.31; 18,94 km²) bildet. Sie ist benannt nach dem Ort Heldenbergen (Stadt Nidderau).
Geographie
Lage und Abgrenzung
Die südwestliche Ecke der Heldenbergener Wetterau befindet sich an der Mündung des Flüsschens Nidder in die Nidda bei Gronau. Zwischen beiden Flüssen erstreckt sich eine flachwellige Lösslandschaft, die zum nordöstlich gelegenen Vogelsberg leicht ansteigt und zunehmend von Resten seiner basaltischen Decke überlagert wird. Die nordöstliche Grenze ist deshalb weniger stark ausgeprägt und verläuft etwa von Staden nach Lindheim.
Landschaft
Die mächtige Lössauflage mit einer Stärke bis zu 20 Metern zwischen beiden Flüssen ist durch diese nur randlich zerlegt. Sie wird heute intensiv zum Ackerbau genutzt. Wie das benachbarte Ronneburger Hügelland steigt sie nach Nordosten hin an und ist dort stärker zergliedert. Der Löss reduziert sich dort auf die muldenförmigen Vertiefungen, während die höheren Lagen Vollformen aus der vulkanischen Aktivität des Vogelsberges darstellen. Sie sind in der Regel von lockeren Sedimenten des Tertiärs umgeben und heute vorwiegend bewaldet. Südlich der Nidder wird die Landschaft durch den weit nach Westen ausgreifenden Buntsandsteinblock des Büdinger Waldes vielfältiger. Entlang der Flussläufe stehen Rotliegendsedimente aus Ton- und Sandsteinen sowie Konglomerate an.[1]
Naturräumliche Gliederung
Naturräumlich wird die Heldenbergener Wetterau wie folgt zugeordnet[2][3][4]
- (zu 23 Rhein-Main-Tiefland)
- (zu 234 Wetterau (539,78 km²))
- (zu 234.3 Südliche Wetterau (261,98 km²))
- 234.30 Friedberger Wetterau (117,45 km²)
- 234.31 Nidda-Aue (18,94 km²)
- 234.32 Heldenbergener Wetterau (125,59 km²)
- (zu 234.3 Südliche Wetterau (261,98 km²))
- (zu 234 Wetterau (539,78 km²))
Heutige Ortschaften in der Heldenbergener Wetterau
- Altenstadt
- Büdesheim
- Burg-Gräfenrode
- Bönstadt
- Eichen
- Erbstadt
- Heldenbergen
- Höchst an der Nidder
- Kaichen
- Oberau
- Rendel
- Rodenbach
- Stammheim
Historisches
Der Naturraum der Heldenbergener Wetterau ist weitgehend deckungsgleich mit dem historischen Territorium des Freigericht Kaichen.
Weblinks
Literatur
- Alfred Pletsch: Hessen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989, ISBN 3-534-06206-X (Wissenschaftliche Länderkunden 8; Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) 3), S. 41–46, bes. S. 42f.
- Günther Seidenschwann: Geologie und Geomorphologie des Main-Kinzig-Kreises – Der Naturraum und seine Entwicklung. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 27. Hanau und der Main-Kinzig-Kreis. Theiss-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1119-1, S. 13–25 (bes. S. 22f.: Südliche Wetterau und Ronneburger Hügelland).
- Peter Prinz-Grimm, Ingeborg Grimm: Wetterau und Mainebene. Borntraeger (= Sammlung geologischer Führer 93), Berlin/Stuttgart 2002, ISBN 3-443-15076-4.
Einzelnachweise
- ↑ Beschreibung nach Pletsch 1989, S. 42f.
- ↑ Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Herausgeber): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (Dritte Lieferung 1956, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
- ↑ Brigitte Schwenzer: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 139 Frankfurt a. M. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,9 MB)
- ↑ Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (Aus einer früheren Version des Online-Umweltatlas' stammen die Flächenangaben.)
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Blick oberhalb von Niddatal-Kaichen nach Osten über die Heldenbergener Wetterau.