Heist

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 53° 39′ N, 9° 40′ O

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis:Pinneberg
Amt:Geest und Marsch Südholstein
Höhe:12 m ü. NHN
Fläche:9,96 km2
Einwohner:2962 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:297 Einwohner je km2
Postleitzahl:25492
Vorwahl:04122
Kfz-Kennzeichen:PI
Gemeindeschlüssel:01 0 56 024
Adresse der Amtsverwaltung:Wedeler Chaussee 21
25492 Heist
Website:www.amt-geest-und-marsch-suedholstein.de
Bürgermeister:Jürgen Neumann (CDU)
Lage der Gemeinde Heist im Kreis Pinneberg
KarteAppenBarmstedtBevernBilsenBokelBokholt-HanredderBönningstedtBorstel-HohenradenBrande-HörnerkirchenBullenkuhlenEllerbekEllerhoopElmshornGroß NordendeGroß Offenseth-AspernHalstenbekHaselauHaslohHeedeHeidgrabenHeistHelgolandHemdingenHetlingenHolmKlein NordendeKlein Offenseth-SparrieshoopKölln-ReisiekKummerfeldLangelnLutzhornMoorregeNeuendeichOsterhornPinnebergPrisdorfQuickbornRaa-BesenbekRellingenSchenefeldSeesterSeestermüheSeeth-EkholtTangstedtTorneschUetersenWedelWesterhornHaseldorfSchleswig-HolsteinHamburgNiedersachsenKreis SegebergKreis SteinburgElbe
Karte

Heist ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.

Geographische Lage

Heist liegt am Geestrand angrenzend an die Haseldorfer Marsch, an der das Gemeindegebiet auch einen Anteil hat. Die Gemeinde grenzt an Holm im Süden, an Hetlingen, Haseldorf und Haselau im Westen, an Moorrege im Norden und an Appen im Osten.

Geschichte

Verkaufsurkunde von 1361

Die erste urkundliche Erwähnung von Heist erfolgte 1276. Es gehörte dem Adelsgeschlecht derer von Heest. Der Ritter Hartwich von Heest verkaufte das Dorf im Jahre 1361 an das Kloster Uetersen. Mitte des 19. Jahrhunderts betrug die Einwohnerzahl rund 400 und veränderte sich bis zum Zweiten Weltkrieg nur wenig auf etwa 500. Nach 1945 stieg die Einwohnerzahl durch den Zuzug von Flüchtlingen aus den Ostgebieten sprunghaft auf etwa 1500 an. Gegenwärtig liegt sie bei ungefähr 2800.

Bevölkerung

Die Einwohner der Gemeinde werden „Heistmer“ und nicht, wie man annehmen könnte, „Heister“ genannt. Dies stammt daher, dass die Ortsbevölkerung nicht mit der diebischen Elster gleichgesetzt werden wollte, die im Plattdeutschen als Heister bezeichnet wird.

Die besondere Namensgebung zeigt sich beispielsweise daran, dass es im Gemeindegebiet sowohl den Heistmer Weg als auch das Heistmer Quartier gibt. Auch der örtliche Fußballverein TSV Heist greift die eigenartige Namensgebung auf und bezeichnet seine Fußballmannschaften als Heistmer Jungs.

Politik

Gemeindevertretung

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung
Insgesamt 17 Sitze

Ergebnis der Kommunalwahl vom 6. Mai 2018

ParteiProzentSitze
CDU48,7 %9
Freie Wählergemeinschaft Heist (FWH)31,3 %5
SPD20,0 %3

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein halber springender roter Hirsch.“[2]

Wirtschaft und Verkehr

Heist ist hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt.

Heist liegt an der Bundesstraße 431 zwischen den Städten Wedel und Uetersen. Mit diesen Orten bestehen auch Busverbindungen.

Tower des Flugplatzes Uetersen/Heist

Auf dem Gebiet der Gemeinde liegt auch ein Verkehrslandeplatz, der Flugplatz Uetersen/Heist, ICAO-Code EDHE, daran anschließend das Naturschutzgebiet Tävsmoor/Haselauer Moor. Der Verkehrslandeplatz Uetersen zählt seit den 1970er Jahren mit zu den meistfrequentierten Flugplätzen der Allgemeinen Luftfahrt (AL) in Deutschland (jährlich ca. 60.000 Flugbewegungen). Beheimatet sind dort zwei Segelflugvereine, mehrere Motorflugvereine und gewerbliche Flugschulen.

Die Genehmigung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Naturschutzbehörde, da es sich hier um eine Touristenattraktion im Naturschutzgebiet Tävsmoor handelt.

Überregional bekannt ist der Reitstall „Johannenhof“ mit angegliedertem Reitverein.

Die hannoversche Musikgruppe Wohnraumhelden hat der Gemeinde einen Song mit dem Titel „Geschwaderhymne Heist“ gewidmet.[3]

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  3. Video im YouTube-Kanal von Wohnraumhelden

Weblinks

Commons: Heist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Towerrestaurant Uetersen Airport 01.jpg
Autor/Urheber: Huhu Uet, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Tower mit dem angebauten Restaurant auf dem Flugplatz Uetersen
13 Uetersen Verkaufsurkunde Heist 1361 01.jpg
Autor/Urheber: Huhu Uet, Lizenz: CC BY 3.0
Verkaufsurkunde von 1361 auf Latein. In dieser Verkauf der Ritter Hartwich von Heest das Dorf Heist für 700 Mark an das Kloster Uetersen. In diesen Kaufvertrag wird auch der Uetersener Propst Nicolaus (auch: Nikolaus) (* um 1310; † um 1365) erwähnt)
  • Deutsche Übersetzung:

Allen denjenigen, so dieses sehen oder hören werden, Wir HARTWICUS genannt Heest (Heist), ein Soldat, und Hartwicus, dessen Sohn, begehren, dass es werde bekannt, und bei gegenwärtigen erkennen Wir dieses öffentlich wieder und contestieren, dass mit Consens und Rath und Genehmigung aller unserer Erben und Blutsfreunde, deren Consens hierzu erfordert wird, mit vorgängiger voller und weiser Deliberation (Beratschiagung) durch einen gerechten Verkauf haben verkauft und freiwillig abgetreten, den ehrlichen und gottesfürchtigen Personen Nicolaus, dem Probsten, Alheide, der Priorin und dem Heil. Convent in Uetersen und deren ewigen Nachfolgern unser Gut, genannt Heest mit dem Hause Bothop sich erstreckend auf der einen Seite an den Zulauf des Wassers, genannt Haverbecke, mit allen Äckern, gebauten und ungebauten Wäldern, Weiden, Wiesen,Wassern und deren Ablauf, Holzung und Holzhauung, so bei erwähntem Gute und dem Hause Bothop, es sei, wie es wolle, gehörig, und mit allen Rechten, Freiheiten, so dabei gehörig und hervorkommen und allen Einkünften, welche vormals von Rechts und Gewohnheits wegen, wie es auch sei bei obgedachtem Gute und dem Gutshause Bothop gehörenden, wie Wir und unsere Vorfahren oben genanntes Gut und das Haus besessen haben, viele Zeiten nach dem Erbrecht und Eigentum, ewig frei und friedlich zu besitzen, und mit dem höchsten und niedrigsten Gericht, unter beider und einer Regierung und allen Dienstbarkeiten, wie Wir oben erwähntes Gericht von dem Edlen Herrn, Herrn unserem Adolph Grafen zu Holstein und in Schauenburg gehabt und gehalten verbunden, für siebenhundert Mark Hamburger Pfennige uns ganz bezahlt, und in unsern notwendigen Gebrauch verwandt.

Und verheißen nichts desto weniger für uns und unser Erben und ewigen Nachfolgern mit unser unter geschriebenen Mitbewilligern oben erwähnten Probst, Priörin und Convent obenerwähntes Gut und das Haus Boethop mit allen Einkünften und. Zubehör, wie vörher gesagt

Zehnten, Buttergeldes, Grundhauer und in Summa aller Intraden, wozu meine Untertanen in meinem Gerichte, an welchem Orte dieselbe auch wohnen, verbunden sind, durch die Nachlässigkeit und Verzögerung meiner Boten einigermaßen nicht möge gehindert werden, so gebe ich denen Vorstehern desselben Klosters die vollkommene Macht, durch ihre Boten für dasjenige, so ein jeder schuldig ist, doppelt Pfand zu nehmen, und sofort aus meinem Gericht zü bringen, auch, wenn vorbesagte meiner Untertanen ihre Pfande innerhalb 14 Tagen wieder zu lösen verabsäumen würden, zu verkaufen. Damit auch durch einige Dienste das Kloster Ütersen noch mehr zunehmen möge, so erlasse ich meinen Untertanen zu Osterbrück-Mür--lo-und Esingen alle und jede Dienste, welche sie mir und meinen Erben, wenn sie von ihnen gefordert würden, tun müssen und gebe sie davon frei, indem ich sie zum Dienst des Klosters Ütersen bescheide, also nämlich, daß ein jeder derselben, wann und zu welcher Verrichtung er von dem Vorsteher des Klosters wird berufen werden, jährlich zum Nutzen selbigen Klosters zwei Tage treulich zu dienen schuldig sein soll. Überdem verstatte ich auch dem Kloster die Schweinemast und Holz, zu allem dessen Gebrauch, wo und wozu es dessen bedarf~ zu fällen, auch zu dessen Nutzen wegzuführen, in allen meinen Gütern, wo es selbigem zu seinem Vorteil am besten zu sein scheint. Damit ich auch an dem Gebet und den guten Werken, welche der Herr durch die daselbst annoch einzunehmende Personen zu verrichten verleihen wird, allerdings mit Heil haben mögen, will ich gestatten und zulassen, das gedachten Convents eigenen oder auch anderen Jägern, welche selbiger~ wird haben können, für einer jeden zuerst eingenommenen Person Tisch zu ihrer Ergötzung zwei Rehböcklein in meinen Jagden jagen und fangen möge. Zur Urkund dessen ist mein Siegel hieran gehänget worden. Gegeben im Jahr des Herrn 1285, am Tage der heiligen Jungfrau Scholastica.
Heist Wappen.png
Wappen der Gemeinde Heist im Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: In Silber ein halber springender roter Hirsch.