Heisebeck

Heisebeck
Gemeinde Wesertal
Koordinaten: 51° 35′ 12″ N, 9° 39′ 23″ O
Höhe: 187 m ü. NHN
Fläche:6,53 km²[1]
Einwohner:530 ca.[1]
Bevölkerungsdichte:81 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. August 1972
Eingemeindet nach:Oberweser
Postleitzahl:34399
Heisebeck

Heisebeck ist ein Ortsteil im Osten der Gemeinde Wesertal im nordhessischen Landkreis Kassel.

Geografische Lage

Das Dorf Heisebeck liegt im äußersten Nordteil von Nordhessen direkt an der Grenze zu Niedersachsen. Es befindet sich im Weserbergland am nördlichen Rand des Bramwalds und am Südostrand des Höhenzugs Kiffing, rund 4,5 km (Luftlinie) östlich von Oedelsheim, 7 km östlich von Gieselwerder (an der Weser gelegene Gemeindeteile von Wesertal), 8 km südlich von Uslar, 18 km west-nordwestlich von Göttingen und 30 km nord-nordöstlich von Kassel (alle Angaben Luftlinie).

Direkte Nachbarorte von Heisebeck sind das hessische Arenborn im Nord-Nordwesten sowie die niedersächsischen Ortschaften Offensen im Nordosten und Fürstenhagen im Südwesten. Durch das Dorf fließen die Bäche Arenborn und Hessenbach, die zum Einzugsgebiet der unweit nordöstlich verlaufenden Schwülme gehören.

Geschichte

Kirche in Heisebeck

Ortsgeschichte

Die erste bekannte schriftliche Nennung des Ortes Heisebeck unter dem Namen "Hasbike" ist aus dem Jahr 1185 in einer Urkunden des Erzbistums Mainz überliefert.[2] Der Ort dürfte aber älter sein. 1585 umfasste der Ort 29 Haushaltungen, 56 im Jahr 1747. Die Bevölkerung ab Ende des 17. Jahrhunderts ist durch ein Ortssippenbuch erschlossen.

Eine ältere evangelische Kirche ist 1835 als "sehr alt und ohne Orgel", dabei auch, dass sie 1828 "wesentlich ausgebessert" wurde. Die heutige evangelische Kirche wurde 1885 von dem Kasseler Architekten Werner Narten errichtet. Das gewölbte Langhaus von vier Jochen betritt man durch einen vorgestellten Westturm und blickt dann in den etwas niedrigeren Rechteck-Chor. Die Kanzel, der Altar, hinter diesem eine künstlerische Verglasung in einem dreibahnigen Maßwerkfenster und die Orgel stammen aus der Bauzeit.

Am 1. August 1972 wurde, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, kraft Landesgesetz die bis dahin Selbständige Gemeinde Heisebeck der Gemeinde Oberweser angeschlossen,[3] die bereits gut ein Jahr zuvor durch den Zusammenschluss mehrerer Orte gebildet wurde und deren Verwaltungssitz Gieselwerder war.[4] Diese wiederum fusionierte zum 1. Januar 2020 mit Wahlsburg zur Gemeinde Wesertal. Der Ortsbezirk Heisebeck mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung blieb weiter bestehen.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Heisebeck lag:[2][6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heisebeck 522 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 200 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 216 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 42 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 129 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Heisebeck: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
537
1840
  
486
1846
  
529
1852
  
522
1858
  
484
1864
  
502
1871
  
433
1875
  
430
1885
  
454
1895
  
491
1905
  
444
1910
  
497
1925
  
507
1939
  
478
1946
  
766
1950
  
759
1956
  
658
1961
  
623
1967
  
652
1970
  
644
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
522
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1961:550 evangelische (= 88,28 %), 66 katholische (= 10,59 %) Einwohner[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Heisebeck.

Wappen

DEU Heisebeck COA.svg

Blasonierung: „In einem von Silber und Rot gespaltenen Schild vorne in Silber eine grüne Tanne auf grünem Boden und hinten in Rot eine gestürzte silberne Forelle.“[10]

Das Wappen wurde der Gemeinde Heisebeck im damaligen Landkreis Hofgeismar am 24. Juni 1969 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort wird von mehreren Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die nächste Bahnstation ist in Offensen an der Bahnlinie Bodenfelde-Göttingen.

Wenngleich Heisebeck in einer ländlichen Region liegt, so spielt die Land- und Forstwirtschaft mittlerweile eine nur noch untergeordnete Rolle.

Industriebetriebe sind vor Ort auch nicht vorhanden, so dass unter anderem der Dienstleistungssektor mit kleineren Handwerksbetrieben und der Tourismus mit über 50 Gästebetten heute wirtschaftlich von Bedeutung sind.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter des Ortes

  • Johann Friedrich Klemme (* 3. Februar 1792 in Heisebeck, † vor 1845), Ackermann, Vorsteher und Kutscher; Stiefvater des Pastors und leiblichen Sohnes Jérôme Bonapartes, Hieronymus Lüdeke (* 15. November 1808 in Göttingen, † 18. März 1890 in Dassensen; auch Lüdecke).[11]
  • Fritz Grebe (1850–1924), Kunstmaler

Literatur

Weblinks

Commons: Heisebeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Heisebeck In: Webauftritt der Gemeinde Oberweser. Abgerufen im August 2016.
  2. a b c d e f Heisebeck, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Januar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398.
  5. Vorläufige Gemeindevertretung und Ausschüsse der Gemeinde Wesertal. (PDF; 72 lB) In: Webauftritt. Gemeinde Oberweser, abgerufen im November 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 49 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 70.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 28 und 84, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  10. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Heisebeck, Landkreis Hofgeismar, Regierungsbezirk Kassel vom 24. Juni 1969. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 27, S. 1121, Punkt 914 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  11. Klaus Kunze: Ortssippenbuch Fürstenhagen. 2. Auflage, 1998, Familie Nr. 749.

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Wappen von Heisebeck, Ortsteil von Wesertal, Hessen, Deutschland
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Kirche Heisebeck
Heisebeck 01.jpg
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Blick von Südsüdosten auf den Ortskern von Heisebeck, Gemeinde Oberweser, Landkreis Kassel, Hessen