Heinz Laubach

Heinz Laubach (* 21. März 1925 in Mainz; † 28. Dezember 2023)[1] war ein deutscher Architekt und Politiker.

Leben

(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F073619-0019 / Schaack, Lothar / CC-BY-SA 3.0
Die Rheingoldhalle von der Rheinstraße Ecke Quintinstraße (Eisenturm) aus gesehen. Die Fußgängerbrücke wurde 2007 abgebrochen.
Zentrale des ZDF in Mainz

Laubach prägte die Landeshauptstadt viele Jahrzehnte lang durch seine beruflichen und politischen Aktivitäten. Der Architekt gehörte von 1956 bis 1988 fast 33 Jahre dem Mainzer Stadtrat an. In der Zeit von 1961 bis 1977 leitete er die CDU-Fraktion des Rates.[2]

Innerhalb des Mainzer Modells, das alle Parteien an der Macht in der Stadt beteiligte, arbeitete er mit Jockel Fuchs, Paul Distelhut (SPD) und Günter Storch (FDP) zusammen. Laubach war neben der Kommunalpolitik auch Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtags in der 6. Wahlperiode von 1967 bis 1971.

Als Architekt machte er in den 1960er und 1970er Jahren unter anderem durch die Konzeption des Geländes „Am Brand“ als offenes Einkaufsviertel, der Rheingoldhalle, des (Rhein-) Hilton Hotel und des ZDF-Sendezentrums mit dem ZDF-Hochhaus auf dem Lerchenberg auf sich aufmerksam. Am 26. April 1962 war Laubach zusammen mit Günther Müller unter den Preisträgern der bundesweiten Ausschreibung zur Umgestaltung des Rheinufers und des Gebietes Halleplatz/Brand, das noch in Trümmern lag.[3] Die Rheingoldhalle wurde von 1965 bis 1968 auf dem Halleplatz am Rheinufer in der Nähe der Theodor-Heuss-Brücke errichtet. Am 8. September 1966 überraschte Laubach die Mainzer Politik und Bevölkerung mit seinem provokativen Vorschlag, das neue Mainzer Rathaus bzw. die Stadtverwaltung im Kurfürstlichen Schloss unterzubringen.[4] Unter seinem Fraktionsvorsitz fiel die Entscheidung für den Bau auf dem Halleplatz am 31. Mai 1967.[5] Heinz Laubach war Vorsitzender der Baukommission für die Neue Synagoge Mainz, die am 3. September 2010 eingeweiht werden konnte.[6]

Die Ideen von ECE Projektmanagement zum Bau eines Einkaufszentrums an der Ludwigsstraße mit Karstadt als Ankermieter bewertete Laubach im August 2011 grundsätzlich als positiv.[7]

Heinz Laubach starb am 28. Dezember 2023 im Alter von 98 Jahren.[1]

Ehrungen

Laubach war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz und des Ehrenrings der Stadt Mainz.[1]

Weblinks

Commons: Heinz Laubach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Traueranzeigen Heinz Laubach. In: VRM Trauer. VRM GmbH & Co. KG, Mainz, 30. Dezember 2023, abgerufen am 6. Januar 2024.
  2. In Mainz Akzente gesetzt: CDU gratuliert ihrem Veteranen Heinz Laubach zum 85. Geburtstag. In: Allgemeine Zeitung Mainz, 27. März 2010.
  3. Mainz – Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Hrsg. v. d. Stadt Mainz, Bonewitz, Mainz 2013, Heft 1, ISSN 0720-5945.
  4. Pressekonferenz der CDU-Stadtratsfraktion vom gleichen Tag
  5. Bruno Funk, Wilhelm Jung: Das Mainzer Rathaus. Eigenverlag Stadtverwaltung Mainz, 1974, DNB 740854909, S. 58–60.
  6. Kirsten Strasser: Dem Himmel entgegen – Synagogenbau: Mehr als Hälfte des Rohbaus steht / Richtfest im September. In: Allgemeine Zeitung Mainz. 18. Juni 2009, abgerufen am 19. August 2020 (wiedergegeben auf alemannia-judaica.de).
    Markus Schug: Mainz: Der religiöse Dreiklang wird wiederhergestellt. In: FAZ.net. 14. November 2008, abgerufen am 19. August 2020.
  7. Michael Erfurth: Architekt und Ex-Stadtratsmitglied Laubach bewertet ECE-Pläne positiv. In: Allgemeine Zeitung Mainz, 29. August 2011.

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Ansicht des ZDF-Hochhauses im ZDF-Sendezentrum in Mainz-Lerchenberg an einem bewölkten Herbsttag.
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
7./8.10.1986
34. Bundesparteitag der CDU in der Rheingoldhalle, Mainz (6.-8.10.1986).