Heinz Haferkamp

Heinrich Dietrich „Heinz“ Haferkamp (* 30. Januar 1933 in Duisburg-Meiderich; † 14. Juli 2019[1]) war ein deutscher Maschinenbau-Ingenieur und Universitätsprofessor für Werkstoffkunde an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.

Leben

Nachdem Haferkamp an der Technischen Hochschule Hannover Maschinenbau studiert hatte, wurde er 1963 mit der Dissertation Zum Alterungsverhalten glasfaserverstärkter Kunststoffe zum Dr.-Ing.promoviert. Drei Jahre später folgte seine Habilitation. Er übernahm von 1966 bis 1969 die Leitung des Forschungsinstituts der Luitpoldhütte AG in der Oberpfalz. Von dort wechselte er als Direktor der Abteilung Forschung und Entwicklung zur Salzgitter AG, bei der er bis 1972 blieb.

Er erhielt 1972 einen Ruf der Universität Hannover zum außerplanmäßigen Professor und wurde 1981 ordentlicher Professor für Werkstoffkunde. Als Institutsleiter gründete er 1986 mit Herbert Welling und Hans Kurt Tönshoff das Laser Zentrum Hannover (LZH) und gehörte dessen Vorstand bis 2010 an. 2001 wurde er emeritiert.

Wirken

Haferkamp war vielfältig als Impulsgeber an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aktiv. So engagierte er sich intensiv für die Einrichtung des im Jahr 2004 eröffneten Produktionstechnischen Zentrums Hannover, in dem die Fakultät für Maschinenbau der Universität Hannover mit Unternehmen kooperiert, und für den im Jahr 2019 in Betrieb genommenen Maschinenbaucampus in Garbsen.[2]

Er initiierte und pflegte Zusammenarbeiten mit der Tiermedizinischen Hochschule Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover; in diesem Zusammenhang half er auch den Weg für die Gründung des Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) zu ebnen.[2]

Unter anderem war Haferkamp bis Mai 2008 Aufsichtsratsmitglied der Salzgitter AG. Er engagierte sich im Vorstand des Freundeskreises Garbsen e. V., der den Ehrenring der Stadt Garbsen verleiht.

Im Rahmen einer Plagiatsaffäre am LZH um Klaus Goehrmann wurde berichtet, er habe Messreihen zweier Forscher als Grundlage für dessen Dissertation zur Verfügung gestellt und sei gleichzeitig als Zweitgutachter aufgetreten.[3]

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften

Literatur

  • Dorit Amelang: Heinz Haferkamp, in Tigo Zeyen, Anne Weber-Ploemacher (Hrsg.), Joachim Giesel (Fotos): 100 hannoversche Köpfe, Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, 2006, ISBN 978-3-8271-9251-6 und ISBN 3-8271-9251-X, S. 74f.

Einzelnachweise

  1. Juliane Kaune und Markus Holz: Professor Heinz Haferkamp ist gestorben. Göttinger Tageblatt, 16. Juli 2019, abgerufen am 17. Juli 2019.
  2. a b HAZ vom 16. Juli 2019: Professor Heinz Haferkamp ist gestorben
  3. Der Fall Goehrmann. Abgerufen am 15. Juni 2018 (deutsch).
  4. Ehrendoktorwürde für Vorstand des Laser Zentrums Hannover e. V., Pressemeldung des Informationsdienst Wissenschaft vom 9. Juni 1998, abgerufen am 29. Oktober 2009
  5. Niedersachsenpreis für Prof. Haferkamp. In: Informationsdienst Wissenschaft, 12. Mai 2000, abgerufen 6. Dezember 2010
  6. Personalien. In: mhh Info Oktober/November 2003, S. 44
  7. Heinz Haferkamp ist Ehrenbürger der Stadt Garbsen, Pressemeldung der Stadt Garbsen vom 30. Januar 2010, abgerufen am 6. Dezember 2010
  8. Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 22. November 2010