Heintze & Blanckertz

Werbung aus dem Jahr 1904
Werbung für die Schreibfeder "LY"
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1995-066-33 / Herbert Hoffmann / CC-BY-SA 3.0
Das Verlagsgebäude der Firma in Berlin (Während der Olympiade 1936)

Heintze & Blanckertz ist ein 1849[1] in Berlin gegründetes Unternehmen im Bereich Kunsthandwerk und Design mit Sitz in Wehrheim. Große Bekanntheit erreichte die Firma als Hersteller von Schreibfedern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Geschichte

Heintze & Blanckertz wurde von Rudolf Heintze und Heinrich Blanckertz (1823–1908) in Oranienburg bei Berlin gegründet und war die erste Fabrik für Schreibfedern in Deutschland. Da der Platz für die Größe der Schreibfedern zu klein war, benutzte die Firma oft auf diesen das Akronym "TIF". Bis dahin wurde der Gänsekiel zum Schreiben benutzt, erst 1875 wurde Soennecken als zweites Unternehmen in diesem Bereich gegründet und produzierte ab 1881 Federn. Die Qualität der hochwertigen Entwurfswerkzeuge wurde von angewandten Gestaltern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts geschätzt. Paul Renner empfahl ausdrücklich diese zum Skizzieren oder zum Schriftzeichnen in seinem Buch Die Kunst der Typographie (Reedition 2003).

1926 eröffnete das Schriftmuseum Rudolf Blanckertz (die Sammlung befindet sich seit 1962 im Gutenberg-Museum) und ab 1928 wurde die Designzeitschrift Die-zeitgemäße-Schrift-Studienhefte für Schrift und Formgestaltung herausgegeben. Heintze & Blanckertz pflegte Kontakte zu zeitgenössischen Gestaltern wie Rudolf Koch oder Edward Johnston, die ihre Veröffentlichungen dem hauseigenen Heintze & Blanckertz Verlag anvertrauten. Das Sortiment der Firma wurde von Schreibfedern auch auf den Bereich Kunsthandwerk ausgeweitet. 1937 erhielt die Firma eine Silbermedaille auf der Weltausstellung in Paris.

1945 wurden die Fertigungsanlagen in Oranienburg zerstört, die Reste von der Roten Armee demontiert, das Werk dann verstaatlicht. Am Standort wurde der VEB Kaltwalzwerk Oranienburg gegründet, der mehrmals modernisiert wurde und Kaltband produzierte. Die Firma Heintze & Blanckertz wurde in West-Berlin neugegründet, jedoch folgte später der Umzug in den Raum Frankfurt. Mit Aufkommen des Kugelschreibers beschränkte sich der Markt der Schreibfedern auf künstlerisches Skizzieren und Kalligrafie, so dass heute die Firma seitdem hauptsächlich im Bereich Kunsthandwerk und Design tätig ist.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz Hendrichs: Blanckertz, Heinrich Siegmund. In: Neue Deutsche Biographie

Weblinks

Commons: Heintze & Blanckertz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Die Woche 1904-10-22 S. VII Heintze & Blanckertz.jpg
Anzeige der Firma Neintze & Blanckertz, Berlin.
Bundesarchiv Bild 146-1995-066-33, Berlin, Straßenschmuck Olympiade.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1995-066-33 / Herbert Hoffmann / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Berlin 1936
Plume heintze-blackertz.jpg
Ad for dip pens, late 19th century. Own scan.