Heinrich von Kalden

Heinrich von Kalden

Heinrich von Kalden (* vor 1175; † nach 1214) war kaiserlicher Marschall.

Heinrich von Kalden bekleidete unter Kaiser Heinrich VI. ab 1191 das Amt des Reichshofmarschalls. Sein Vater war vermutlich der Marschall von dessen Vater Friedrich I. Barbarossa, Heinrich Testa. Die Ritter und Reichsministerialen Haupt (lat. Testa) bzw. Kalendin gelten als Vorfahren der späteren Grafen von Pappenheim, Erbmarschälle des Heiligen Römischen Reichs.

Angeblich war Heinrich von Kalden der Gründer der Burg Kaltenburg. Er war oft zur Beilegung von Streitfällen Kämpfer im Zweikampf. So sollte er Ende des Jahres 1191 in einen Zweikampf mit dem Vogt der Stadt Straßburg treten, doch dieser erschien nicht.[1] Weihnachten 1195 feierte er im Gefolge des Kaisers in der Pfalz Hagenau. Im folgenden Jahr begleitete er den Kaiser auf seinen Reisen im Rheingebiet. Im Mai und Juni 1197 warf er mit Markward von Annweiler einen Aufstand sizilianischer Barone nieder. Im selben Jahr wurde er mit der militärischen Leitung des Kreuzzugs Kaiser Heinrichs betraut. In Palästina waren die Fürsten jedoch nicht bereit, sich unter sein Kommando zu stellen, sodass Heinrich von Brabant an seine Stelle trat. Kurz vor seinem Tod belohnte ihn Kaiser Heinrich für seine Verdienste. Heinrich blieb auch weiter im Dienst der Staufer, unterstützte bis 1213 aber auch den welfischen Kaiser Otto IV. Im März 1209 tötete er den Mörder Philipps von Schwaben, Otto von Wittelsbach, im Kampf.

Literatur

  • Eduard WinkelmannHeinrich von Kalden. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 20 f.
  • Pfisterer, Kurt, Heinrich von Kalden. Reichsmarschall zur Stauferzeit (Quellen und Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums und des Mittelalters), Berlin 1938.
  • Klohss, Karl, Untersuchungen über Heinrich von Kalden, staufischer Marschall, und die ältesten Pappenheimer, Diss. Berlin 1901.
  • Peter Csendes: Heinrich VI., Primus Verlag, Darmstadt 1993. ISBN 3-89678-023-9
  • Jan Keupp: Dienst und Verdienst. Die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI. (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 48), Stuttgart 2002, S. 177–214. ISBN 3-7772-0229-0

Einzelnachweise

  1. Gislebertus Montensis, Chronicon Hanoniense, hg. von Wilhelm Arndt, in: MGH SS 21, Hannover 1869, S. 481–601, S. 558./Gilbert of Mons, Chronicle of Hainaut, hg. und übers. von Laura Napran, Woodbridge 2005, S. 117.: Chronicon Hanoniense.

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Jindřich z Kalden