Heinrich von Isny
Heinrich II. von Isny OFM (* 1222 in Isny als Heinrich Göck(h)elmann; † 17./18. März 1288 in Hagenau), auch Knoderer und Gürtelknopf genannt, war als Heinrich IV. 1275 bis 1286 Bischof von Basel, als Heinrich II. 1286 bis 1288 Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Reichs unter Rudolf von Habsburg.
Leben
Heinrich Göckelmann wurde als Sohn eines Bäckers oder Schmieds in Isny im Allgäu geboren. Er trat dem Orden der Minoriten bei; von deren Ordenstracht rührt auch Heinrichs Beiname Knoderer oder Gürtelknopf her. Er studierte in Paris und wurde Lesemeister des Minoritenordens in Basel. 1274/75 war er erstmals Gesandter Rudolfs I., als dieser um die Anerkennung seiner Wahl zum König kämpfte.
1275 wurde er Bischof von Basel, 1286 Erzbischof von Mainz damit zugleich Erzkanzler. Auch während seiner Amtszeit als Bischof war Heinrich von Isny als Vertrauter Rudolfs mehrfach in dessen Auftrag als Gesandter tätig.
Als Rudolf I. den Mainzer Landfrieden noch einmal nur für ein einzelnes Stammesgebiet beschwören lassen wollte, errichtete Heinrich, von Rudolf zum Landfriedenshauptmann und Reichsvikar der Thüringer Lande ernannt, einen am 29. März 1287 vom König bestätigten Landfrieden. Dieses bloße Anknüpfen an das alte Reichsgesetz misslang jedoch, und Rudolf erneuerte daraufhin den Mainzer Landfrieden auf dem Würzburger Hoftag von 1287. Heinrichs Nachfolger als Landfriedenshauptmann wurde der Landvogt der Wetterau, Gerlach von Breuberg.
Quellen
- Chronicon Koenigsfeldense usque ad a. 1442. In: M. Gerbert: Crypta San-Blasiana nova Principum Austriacorum, translatis eorum cadaveribus ex Cathedrali Ecclesia Basileensi et Monasterio Koenigsfeldensi in Helvetia anno 1770 ad conditorium novum Monasterii S. Blasii in Nigra Silva. St. Blasien 1785, S. 86–113.
- Zimmerische Chronik, Band 1, S. 115
Literatur
- Konrad Eubel: Die Minoriten Heinrich Knoderer und Konrad Probus. In: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft. Band 9, 1888, S. 393–449, 650–67.
- Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Berlin 2001, S. 395–415.
- Merian: Geschichte der Bischöfe von Basel. S. 45 ff.
- August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Wangen. 1841, S. 189–190.
- Christoph Friedrich von Stälin: Wirtembergische Geschichte. Band 3: Schwaben und Südfranken. 1856, S. 68–70.
- Emanuel Stickelberger: Der graue Bischof, Ein historischer Roman, J.F. Steinkopf Verlag Stuttgart 1951 (1. Auflage 1931)
- Peter Herde: Heinrich II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 370 f. (Digitalisat).
- Cornelius Will: Heinrich II., Erzbischof von Mainz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 539 f.
- Romain Jurot: Isny, Heinrich von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
- Heinrich von Isny auf www.altbasel.ch
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Werner von Eppstein | Kurfürst-Erzbischof von Mainz 1286–1288 | Gerhard II. von Eppstein |
Heinrich III. von Neuenburg | Bischof von Basel 1275–1286 | Peter I. Reich von Reichenstein |
Personendaten | |
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NAME | Heinrich von Isny |
ALTERNATIVNAMEN | Heinrich Göckhelmann; Heinrich Göckelmann; Heinrich Knoderer; Heinrich Gürtelknopf; Heinrich IV. (als Bischof von Basel); Heinrich II. (als Erzbischof von Mainz) |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Basel, Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reichs |
GEBURTSDATUM | 1222 |
GEBURTSORT | Isny |
STERBEDATUM | 17. März 1288 oder 18. März 1288 |
STERBEORT | Hagenau |