Heinrich Wolf (Architekt)

Heinrich Wolf (* 1. Juni 1868 in Eger, Österreich-Ungarn; † vermutlich nach 1915) war ein österreichisch-deutscher Architekt und Fachautor.

Leben und Wirken

Wolf studierte wahrscheinlich an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Er war ab 1895 in Berlin als Architekt tätig und übersiedelte 1899 nach Wien. 1904 kehrte Wolf nach Berlin zurück, wo er bis 1915 nachweislich war.

Während seines kurzen Wirkens in Wien errichtete Wolf mehrere Miethäuser und Villen in Wien und Wels, wobei er darüber auch Artikel in Fachzeitschriften veröffentlichte. Im böhmischen Großdorf (Velká Ves) errichtete er 1902 die evangelische Auferstehungskirche.

Im Jahre 1901 beteiligte er sich mit einem Vorentwurf am Architekturwettbewerb für ein Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum in Wien. 1903 nahm Wolf an den Architekturwettbewerben für die evangelische Christuskirche in Innsbruck-Saggen sowie für das Gymnasium in Wels teil. Mit dem Konkurrenzentwurf für die evangelische Kirche in Innsbruck sowie Aufnahmen eines Berliner Geschäftshauses beteiligte sich Wolf 1904 an der Großen Berliner Kunstausstellung.[1]

Über seinen weiteren Lebensweg nach 1915 ist nichts bekannt.

Wolfs Bauten sind dem Neobarock und der Neorenaissance zuzuordnen. Sie zeichnen sich durch ihre aufwändige repräsentative Fassadengestaltung, oft mit Ecktürmen, aus. Bei einem Großteil der Wohn- und Geschäftshäuser arbeitete Wolf mit anderen Baumeistern zusammen; er übernahm die Fassadengestaltung, die Grundrisse und Raumanordnungen entwarf der ausführende Kollege.

Werke

  • zus. mit Franz Xaver Neumann junior: Miethaus „Wiedner-Hof“, Schleifmühlgasse 1 / Wiedner Hauptstraße 22, Wien 4 (1899–1900)
  • zus. mit Ottokar Stern: Miethaus, Haizingergasse 29, Wien 18 (1900)
  • Miethaus, Blindengasse / Sanettystraße, Wien 8 (1901)
  • zus. mit Fellner & Helmer: Sparkassa, Pollheimerstraße 17, Wels (1901–1904)
  • zus. mit Karl Stigler:[2] Wohn- und Geschäftshaus, Lerchenfelderstraße 149 / Kaiserstraße, Wien 7, (1902)
  • Wohnhaus Dr. Josef Greiter, Wels (1902)
  • evangelische Auferstehungskirche (Kostel Zmrtvýchvstání) und Pfarrhaus in Großdorf (1902–1903)[3][4]
  • Geschäftshaus, Leipziger Straße 110–111, Berlin (1914), 1945 zerstört
  • Familiengrabstätte Gregorovius, Neuer Friedrichsfelder Friedhof, Berlin (1915)

Bauten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Georg Swarzenski: Die Große Berliner Kunstausstellung 1904. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 4/1905, S. 157 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  2. Karl Stigler architektenlexikon.at.
  3. Denkmalsdokumentation
  4. Kostel Zmrtvýchvstání. In: Broumovské noviny. Nr. 10/2013, S. 22 (tschechisch, m.broumov-mesto.cz).

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