Heinrich Voigt (Elektrotechniker)
Heinrich Ferdinand Julius Voigt[1] (* 20. Juli 1857 in Sandersleben; † 10. Februar 1937) war ein deutscher Elektrotechniker[2].
Leben
Heinrich Voigt stammt aus einer Pfarrersfamilie in Sandersleben. Er verbrachte Lehre und Studium in Dessau und anderen Städten.
1885 gründete er mit dem Geldgeber[3] Jakob Staudt die Firma Staudt & Voigt in Frankfurt, in der Schlesinger Gasse. Hergestellt wurde Installationsmaterial jeder Art, Hoch- und Niederspannungs-Schaltgeräte und komplette Schaltwarten. 1890 scheidet Jakob Staudt aus und Adolf Haeffner tritt als neuer Teilhaber in die Firma ein, die ab 1. Februar 1891 den Namen Voigt & Haeffner trägt.[4] 1889 wurde das Werk von der Innenstadt nach Bockenheim verlegt. 1896 wurde auch die Chemisch-elektrische Fabrik Prometheus für elektrisches Kochen und Heizen gegründet. Nach der internationalen elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt und dem einsetzenden schnellen Aufschwung der Elektrotechnik wurde die Firma 1900 mit Staudts Erben Adolf Haeffner (1862–1947; Sohn eines Hoteliers[1]) in die Aktiengesellschaft Voigt & Haeffner umgewandelt. Bald beschäftigten sie 4000 Mitarbeiter und verlegten das Werk nach dem Ersten Weltkrieg an den neuen Frankfurter Osthafen in die Hanauer Landstraße 152 bis 172.[5][6]
Voigt war begeisterter Amateurastronom und wurde im späteren Leben ein Anhänger der pseudowissenschaftlichen Welteislehre, über die er auch ein Buch verfasste ("Die Welteislehre und ich").[7] Der Ingenieur und Hochschullehrer Heinz Voigt war sein Sohn.[8]
Nach seinem Tod gab seine Familie die Aktienanteile hauptsächlich an die Deutsche Bank sowie an die Dresdner Bank ab.
Veröffentlichungen
- Nachdenkliches und Heiteres aus den ersten Jahrzehnten der Elektrotechnik; R. Voigtländers Verlag; Leipzig 1925
- Das Stromdiagramm der Asynchronmaschine; mit Karl Humburg; A. f. E. 29(1935), S. 333–340
- Brief an die wissenschaftliche Leitung; E u. M 60(1942)35/36, S. 379–380
- Die Welteislehre und ich; 1925
Literatur
- Ernst König: 50 Jahre Voigt & Haeffner; Frankfurt am Main, 1941
- Das tätige Frankfurt 1955, 324
Weblinks
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Voigt & Haeffner AG in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
- ↑ a b Fischer, Franz: „Das Wirtschaftsbürgertum des Rhein-Main-Gebiets im 19. Jahrhundert“, Frankfurt, 1996 urn:nbn:de:hebis:30-46710
- ↑ kurze Biographie des Dr. ing. h.c. Heinrich Voigt
- ↑ SieheGeschichte der Stadt Frankfurt am Main – Bearbeitet von Dr. Lothar Voigt ( vom 15. August 2009 im Internet Archive)
- ↑ König, Ernst: Fünfzig Jahre Voigt & Haeffner. Frankfurt am Main 1941, S. 15.
- ↑ Frankfurter Adressbuch 1915
- ↑ Die AG ist seit 2003 Teil der Eltek Gruppe, die seit 2015 zum taiwanischen Konzern Delta Electronics gehört. Vgl. http://www.eltek.de/en/home/history/
- ↑ "Privatinstitut für Welteislehre: Hanns Hörbiger und seine engsten Mitstreiter"
- ↑ Voigt, Heinz Jakob August. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 27. Januar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Voigt, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Voigt, Heinrich Ferdinand Julius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Elektrotechniker |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1857 |
GEBURTSORT | Sandersleben |
STERBEDATUM | 10. Februar 1937 |
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Schalter der "Voigt & Haeffner AG Frankfurt-M" in der ehemaligen Fabrik "Dynamit-Nobel" in Saarwellingen