Heinrich Schwabe (Bildhauer)

Heinrich Schwabe (* 30.[1][2] oder 31. Oktober[3] 1847 in Wiesbaden; † 23. Dezember 1924 in Nürnberg;[3] vollständiger Name: Georg Heinrich Joseph Schwabe[3]) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Heinrich Schwabe studierte ab 1859 an der Kunstgewerbeschule Nürnberg als Schüler von August von Kreling,[1] Wilhelm Düll und Desiderius Lenz.[3]

Danach arbeitete er zunächst als Gehilfe im Privatatelier August von Krelings. Nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Rom im Jahr 1869 ließ er sich als Bildhauer in München nieder. 1875 unternahm er Studienreisen nach Italien, Frankreich, der Schweiz und Österreich und wurde dann – noch vor Jahresende – auf Vermittlung August von Krelings als Professor für Bildhauerei an die Nürnberger Kunstgewerbeschule berufen, wo er bis 1907 lehrte.[3][1][2] Danach war er weiterhin freischaffend tätig. Er starb 1924 und wurde auf dem Nürnberger Johannisfriedhof beerdigt (Grab Nr. 778).[3]

Werk

Zu Schwabes Werken zählen humoristische Amoretten und das Blumenspiel Er liebt mich;[2] in seiner Münchner Zeit entstanden viele kleinere dekorative Statuetten, die er erfolgreich verkaufte.[3] Gegen Ende der 1870er Jahre schuf er über zwei Dutzend Amoretten, die von der Königlich Sächsischen Porzellan-Manufaktur Meissen ausgeführt wurden. Nach seinem Ausscheiden aus dem Lehramt beschäftigte er sich vor allem mit monumentaler Plastik.[3]

  • 1886: Bronzebüste des Bildhauers Paul Koch (1845–1886) für dessen Grabmal auf dem Nürnberger Friedhof[4]
  • 1887/1890: Ludwig-Eisenbahn-Denkmal in Nürnberg (mehrfach versetzt und verändert)
  • 1896: plastischer Schmuck für das Gebäude der Landesgewerbeanstalt in Nürnberg, Gewerbemuseumsplatz
  • 1897: Denkmal für Kaiser Wilhelm I. in Erlangen, Kaiser-Wilhelm-Platz (enthüllt am 25. Juli 1897; Bronze-Teile 1942 demontiert und eingeschmolzen, Rest 1946 abgebrochen)
  • 1898: Büste von Karl Grillenberger für dessen Grabmal auf dem Nürnberger Westfriedhof

sowie undatiert:

  • Bronze-Statue der Pallas Athene für die Fassade des Rathauses am Fünferplatz in Nürnberg
  • sechs Mosaike im Fürstenzimmer des Nürnberger Hauptbahnhofs

Literatur

Weblinks

Commons: Heinrich Schwabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Schwabe, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 349.
  2. a b c Schwabe, Heinrich. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 482 (Transkription über die Seite retrobibliothek.de, zuletzt abgerufen am 8. Mai 2017)
  3. a b c d e f g h Schwabe, Georg Heinrich Joseph. In: Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon. K. G. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-11763-3, Band 3, S. 1404 f.
  4. Koch, Paul Francesco. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 91–92.

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Ludwig-Eisenbahn-Denkmal in Nürnberg, Bayern
errichtet zur Erinnerung an die Ludwigseisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth als erste deutsche Eisenbahn (1835), eingeweiht 1890 auf dem Plärrer in Nürnberg, später mehrfach versetzt, heute an der Fürther Straße; plastischer Schmuck nach Modellen von Bildhauer Heinrich Schwabe in Bronze gegossen durch Christoph Lenz
Karl Grillenberger Büste Westfriedhof.jpg
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Grabmal mit der Büste Karl Grillenbergers auf dem Nürnberger Westfriedhof
Erlangen Kaiser-Wilhelm-Platz 004.jpg
Erlangen. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz (seit 1945 Lorlebergplatz). 1942 wurden die Medaillons (Entwurf: Heinrich Schwabe, Guss: Gabriel Hörner) entfernt, 1946 wurde der Obelisk abgerissen.