Heinrich Laufenberg (Priester)

„Heinrich ze Friburg“; aus der Handschrift des Buchs der Figuren, die 1870 in Straßburg verbrannt ist.

Heinrich Laufenberg, in älterer Forschungsliteratur Heinrich von Laufenberg (* zwischen 1391 und 1399, möglicherweise in Freiburg im Breisgau; † 31. März 1460 in Straßburg) war ein deutscher Priester, Dichter und Sachbuchautor in der Schweiz und Südwestdeutschland.

Leben und Werk

Laufenberg wirkte 1421 als capellanus und viceplebanus an der Freiburger Pfarrkirche. 1445 trat Laufenberg, der 1433–1434 in Zofingen als Dekan und ab 1441 als Domdechant in Freiburg im Breisgau bezeugt ist, in das Johanniterhaus „Zum Grünen Wörth“ des Malteserordens in Straßburg ein.

Laufenbergs umfangreiches Werk ging beim Brand der Straßburger Stadtbibliothek mit seinen Werken in der Bibliothek des Johanniterklosters im Deutsch-Französischen Krieg 1870 weitgehend verloren.

aus dem Regimen sanitatis von 1429

Er verfasste 1429 ein später auch über seinen Wirkungskreis hinaus (etwa unter dem Titel Versehung des Leibs)[1] rezipiertes Regimen sanitatis („Lenkung der Gesundheit“, eine etwa 6000 Verse auf 144 Blättern umfassende astrologisch-diätetische Gesundheitslehre) und ist der Textdichter der Kirchenlieder Ach lieber Herre Jesu Christ (EG 468) sowie Ich wollt, dass ich daheime wär (EG 517).[2]

Werke

  • Buch der Figuren[3]
  • Facetus Cum nihil utilius[4]
  • Geistliche Lieder[5]
    • Ausgabe und Beschreibung: Balázs Josef Nemes: Das lyrische Œuvre von Heinrich Laufenberg in der Überlieferung des 15. Jahrhunderts. Untersuchungen und Editionen (= ZfdA Beihefte 22). Stuttgart, Hirzel 2015, ISBN 978-3-7776-2489-1.
  • Regimen (sanitatis).[6] Elsass 1429 (Sign. Ms. germ. Reg. san. Fol. 1191; Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin)
    • Bernhard Schnell, Marlis Stähli (Hrsg.): Heinrich Laufenberg. Regimen der Gesundheit. (Codices illuminati medii aevi; 41) Ed. Lengenfelder, München 1998, ISBN 3-89219-041-0 (Einführung und Beschreibung der Handschrift online, PDF, 685 KB)
    • Heinz H. Menge (Hrsg.): Das ‚Regimen‘ Heinrich Laufenbergs. Textologische Untersuchung und Edition. Göppingen 1976 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 184).
  • Spiegel menschlichen Heils[7]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Manfred Peter Koch: Zur Quellenanalyse von Laufenbergs „Versehung des Leibs“. In: Gundolf Keil (Hrsg.): Fachprosa-Studien. E. Schmidt, Berlin 1982, ISBN 3-503-01269-9, S. 272–277.
  2. Christa Reich: 517 – Ich wollt, dass ich daheime wär. In: Gerhard Hahn, Jürgen Henkys (Hrsg.): Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch. Nr. 9. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-50332-6, S. 63–68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Buch der Figuren im Handschriftencensus
  4. Facetus Cum nihil utilius im Handschriftencensus
  5. Geistliche Lieder im Handschriftencensus
  6. Regimen im Handschriftencensus
  7. Spiegel menschlichen Heils im Handschriftencensus

Auf dieser Seite verwendete Medien