Heinrich Friedrich von Arnim-Heinrichsdorff-Werbelow
Heinrich Friedrich Armin, seit 1841 Graf von Arnim-Heinrichsdorff-Werbelow, (* 23. September 1791 in Werbelow, Uckermark; † 18. April 1859 in Berlin) war ein Diplomat und preußischer Staatsminister und Erbherr auf Werbelow, Milow und Schwaneberg.[1]
Leben
Arnim war der Sohn des Geheimen Rats Heinrich August von Arnim (* 20. Januar 1760; † 19. Januar 1834) und dessen Frau Christine Ulrike Bernhardine (geborene von Borcke-Stargordt, * 26. November 1773; † 18. Juli 1818), sowie ein Enkel Werner Friedrich Abraham von Arnims. Er machte die Befreiungskriege mit und betrat danach die diplomatische Laufbahn. Nachdem er Legationssekretär in Stockholm und in Paris war, fungierte er seit 1831 als preußischer Gesandter in Brüssel. Er kam 1841 nach Paris und war von 1845 bis 1848 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am österreichischen Hof in Wien, wo er sich ganz im Geleise der metternichschen Politik bewegte. Am 24. Februar 1849 wurde er zum Minister des Auswärtigen im Kabinett Brandenburg-Manteuffel ernannt, trat jedoch bereits am 3. Mai von dieser Stelle zurück, da er mit der damaligen deutschen Politik des Ministeriums nicht einverstanden war. Von 1851 bis 1857 war er erneut als preußischer Gesandter in Wien und förderte, soviel er konnte, das gute Einvernehmen mit Österreich, in dem er stets einen unentbehrlichen Alliierten Preußens erblickte. Er erkrankte 1852, so dass er zeitweise beurlaubt werden musste.[2] Von 1857 bis zu seinem Tode war er auf Präsentation der Familie von Arnim Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Nach der Verabschiedung Otto Theodor von Manteuffels im Jahr 1858, wurde er nach Berlin abberufen.[3]
Sein Onkel war der Geheime Kriegs- und Domänenrat Werner Friedrich Abraham von Arnim.
Im Jahr 1841 wurde das zur Boitzenburger Linie gehörige Heinrichsdorf-Werblowsche Haus in den preußischen Grafenstand erhoben, dadurch wurde dem bisherigen Familienwappen dem Helm eine Grafenkrone und als Schildhalter zwei rote pommersche Greife hinzugefügt. Bereits frühzeitig 1815 trat er als Ehrenritter dem Johanniterorden bei.[4] Werbelow erbte einer seiner jüngeren Brüder, Heinrich Leonhard von Arnim-Heinrichsdorf.
Literatur
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Arnim, die Grafen und Herren von. In: Neues Preussisches Adels-Lexicon, oder, Genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern, mit der Angabe ihrer Abstammung, ihres Besitzthums, ihres Wappens und der aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler, bearbeitet von einem Vereine von Gelehrten und Freunden der vaterländischen Geschichte unter dem Vorstande des. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 137–141 (Textarchiv – Internet Archive).
- Jasper v. Arnim-Suckow-Klemzow, Jochen v. Arnim u. a.: Das Geschlecht von Arnim. Band V. Stammtafeln, Hrsg. Martin v. Arnim-Kropstädt, Degener & Co., Neustadt an der Aisch 2002. ISBN 3-7686-5178-9. ISSN 0012-1266 (Band 137 – 140 der Reihe Deutsches Familienarchiv). Stammtafeln 128-1/2, 130.
- Arnim (Heinr. Friedr., Graf von Arnim-Heinrichsdorff-Werbelow). In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 1. Band, S. 918.
- Heinz Gollwitzer: Arnim-Heinrichsdorff, Heinrich Friedrich von, Graf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 375 (Digitalisat).
- Arnim II. die Heinrichsdorf-Werbelower Linie. In: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1857. 30. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1857, S. 29–31 (books.google.de).
- von Arnim-Gerswalde: Arnim-Heinrichsdorff, Heinrich Friedrich Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 570.
- Hermann Krüger: Chronik des Preussischen Herrenhaus. Selbstverlag, Berlin 1885, S. 29. Digitalisat
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Grafen von Arnim. In: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart – in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung. T. O. Weigel, Leipzig 1852, S. 30–31 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Otto von Bismarck: Gedanken und Erinnerungen. Herbig, München / Berlin 1989, ISBN 978-3-7766-1207-3, S. 63–64 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Arnim, Heinr. Friedr., Graf von Arnim-Heinrichsdorff-Werbelow. In: Brockhaus’ Konversations-Lexikon. 14., vollständig neu bearbeitete Auflage. Band 1: A–Athelm. F. A. Brockhaus, Leipzig / Berlin / Wien 1908, S. 921 (Textarchiv – Internet Archive – neue revidierte Jubiläums-Ausgabe).
- ↑ Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 1859, Hrsg. Johanniterorden, Balley Brandenburg, Liste der Mitglieder samt Status, Band Ehrenritter, Nr. 35, 1. Auflage, 8. Januar 1859, Verlag Martin Berendt, Berlin 1859, S. 14.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
– | Preußischer Gesandter in Brüssel 1831–1841 | Alexander von Arnim-Suckow |
Heinrich von Werther (bis 1837) | Preußischer Gesandter in Paris 1841–1845 | Heinrich Alexander von Arnim |
Karl Ernst Wilhelm von Canitz und Dallwitz Albrecht von Bernstorff | Preußischer Gesandter in Wien 1845–1848 1851–1858 | Albrecht von Bernstorff Karl von Werther |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Arnim-Heinrichsdorff-Werbelow, Heinrich Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Arnim-Heinrichsdorff-Werbelow, Heinrich Friedrich Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 23. September 1791 |
GEBURTSORT | Werbelow, Uckermark |
STERBEDATUM | 18. April 1859 |
STERBEORT | Berlin |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Das große Wappen des Königreichs Preußen im Deutschen Reich