Heinrich Fleige
Heinrich Fleige (* 21. Mai 1840 in Rietberg; † 21. Mai 1890 in Münster) war ein deutscher Bildhauer. Er war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Münster und dem umgebenden Münsterland tätig. Fleige war auch als Restaurator tätig.[1]
Wirken
Fleige war der Sohn eines Schmieds aus Rietberg. Er war als Student seit dem 5. Mai 1862 in der Bildhauerklasse der Münchner Akademie der Bildenden Künste eingeschrieben.[2] Er betrieb später in Münster ein Atelier, in dem überwiegend Baumberger Sandstein für die Herstellung von Skulpturen oder für Kreuzwegstationen verwendet wurde. Einer seiner Lehrlinge war der aus Ascheberg stammende Anton Rüller. Dieser übernahm nach Fleiges Tod 1890 dessendie Werkstatt. Bildhauer wie Peter Pöppelmann, Ludwig Nick (1873–1936), Hermann Hidding (1877–1881) und im Anschluss Wilhelm Haverkamp (1881–1883) wurden von Fleige ausgebildet.[3]
Fleige hatte eine jüngere Schwester Maria Specht (1850–1927).[4] Er hatte zudem eine Tochter Theresia.[5]
Die Ruhestätte der Familie Heinrich Fleige befindet sich auf dem Zentralfriedhof Münster.
Werk
- 1870: 12 Apostel im Chor der St.-Mauritz-Kirche in Münster
- 1871–1890: Kreuzweg in Kevelaer
- 1872: Kreuzweg in Nottuln
- 1875: Bronzestandbild des Ministers Franz von Fürstenberg in Münster
- 1876: Ölgarten in der Kreuzkapelle der St.-Aegidii-Kirche in Münster
- 1878: Kreuzweg in Venen
- 1882: Ölbergaltar in der Kirche Sankt Martinus in Much
- 1885: Skulpturengruppe des Erzengels Michael im Portaltympanum der Michaelskirche in Kolding
- 1888: Kreuzweg in der Propsteikirche St. Johann in Bremen
- 1889: Pietà in der Lambertikirche in Münster
- 1889: Ludgerusbrunnen in Münster
- 1885: 14 Kreuzwegstationen bestimmt für St. Dionysius (Rheine), jedoch aus statischen Gründen in St. Mariä Heimsuchung (Hauenhorst) installiert.
- 1896: Denkmal für Annette von Droste-Hülshoff in Münster (Gemeinschaftsarbeit mit dem Münsteraner Bildhauer Anton Rüller)
- 1896: Kreuzweg in der St.-Margareten-Kirche in Ostenfelde
- Moses im Rathausgiebel in Münster
- Ausgestaltung der Pfarrkirche St. Laurentius in Senden:
- Figuren des Chorraumes (Petrus, Ludgerus, Laurentius und Paulus)
- Figuren an den vorderen Säulen des Chorraumes (Herz Jesu und Herz Mariä)
- Kerzentragende Engelgruppen an der Chorwand neben dem Sakramentsturm
- Apostelfiguren in St. Mauritz in Münster
- Apostelfiguren in St. Mauritz in Münster
- Kreuzwegstation in Nottuln
Literatur
- Andreas Priever: Karl der Große, Bismarck und die Licht- und Schattenseiten des Kulturkampfs im Bistum Münster. Kirchliche Kunst als Medium der Konfliktbewältigung. In: Westfälische Zeitschrift – Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde 171 (2021), S. 57–106
- Peter Lingens: Kulturkampf mit künstlerischen Mitteln. Der Bildhauer Heinrich Fleige (1840–1890) und seine Werke in Kevelaer. In: Geldrischer Heimatkalender 2005. 2006, S. 224–230.
- Käthe Herbort: Heinrich Fleige (1840–1890) ein Porträt des Bildhauers aus Rietberg. In: Heimat-Jahrbuch Kreis Gütersloh 1990. 1991, OCLC 1046211747, S. 139–147, 183.
- Fleige. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 84 (Textarchiv – Internet Archive).
- Günter Scholz, 'Relief Anna Katharina Emmericks von Heinrich Fleige (1840–1890)' (mit Bildnisphoto), Dülmener Heimatblätter, Heft 2, Jahrgang 54, 2007, S. 102ff.
Einzelnachweise
- ↑ Abschnitt: Der Bildhauer Heinrich Fleige In: Westfälische Nachrichten. 16. April 2017.
- ↑ 01849 Heinrich Fleige. In: Matrikelbuch 1841–1884. [1]
- ↑ Rüdiger Bausch: Künstler zwischen Senden und Berlin. In: Westfälische Nachrichten. 5. November 2014, abgerufen am 26. Februar 2019.
- ↑ Günter Scholz: Relief Anna Katharina Emmericks von Heinrich Fleige (1840–1890). In: Dülmener Heimatblätter. Heft 2, Jahrgang 54, 2007, S. 102 ff. (heimatblaetter.heimatverein-duelmen.de PDF, mit einem Foto der Geschwister Fleige).
- ↑ Joachim Eichler: Wegebilder im Münsterland: Geschichte und Geschichten von Bildstöcken und Wegekreuzen. tredition, 2018, ISBN 978-3-7469-9244-0 (books.google.de – Fotografie der Mitarbeiter der Werkstatt Fleiges 1883; abgebildet sind Anton Mormann, Theodor Feigeler, Theodor Rolf, Wilhelm Haverkamp und andere.).
Personendaten | |
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NAME | Fleige, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1840 |
GEBURTSORT | Rietberg |
STERBEDATUM | 21. Mai 1890 |
STERBEORT | Münster |
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Ruhestätte der Familie Heinrich Fleige
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Das Franz-von-Fürstenberg-Denkmal am Fürstenberghaus an der Pferdegasse in Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Das Denkmal schuf Heinrich Fleige 1875 nach einem Modell von Elisabet Ney.
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Kath. Pfarrkirche St. Martinus, Nottuln, Kreuzwegstation aus der Zeit des Kulturkampfs mit dem Portrait Bismarcks als römischer Soldat (3. v. l.). Kreuzweg durch Heinrich Fleige [1].
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Jutta (?) Freifrau von Droste zu Hülshoff, Büste im Park der Burg Hülshoff bei Münster
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Heinrich Fleige, Relief an seinem Geburtshaus in Rietberg