Heinrich (VI.) (HRR)

Heinrich (* 1137;[1]1150; eigentlich Heinrich-Berengar) war der älteste eheliche Sohn des römisch-deutschen Königs Konrad III. aus der Familie der Staufer. Seine Mutter war Gertrud von Sulzbach, eine Tochter des Grafen Berengar I. – daher der zweite Vorname.

Leben

Heinrichs Vater ließ ihn im März 1147 auf einem Reichstag in Frankfurt am Main zum Mitkönig wählen und am 30. März in Aachen krönen.

Heinrich, der nach dem Salierkönig und -kaiser Heinrich V. der sechste König mit diesem Namen war, wurde von Konrad III. systematisch als Nachfolger aufgebaut. So wurde er in Briefen an Kaiser Manuel von Byzanz und dessen Frau Irene als Sieger der Schlacht bei Flochberg 1150 hervorgehoben.[2][3][4] Der junge König starb jedoch noch im selben Jahr, zwei Jahre vor seinem Vater, und wurde vermutlich im Kloster Lorch beigesetzt.[5][6]

Da Heinrich (VI.) nur ein Mitkönig war, der seinen Vater nicht überlebte, wurde seine römische Sechs von der Nachwelt eingeklammert. Er ist nicht zu verwechseln mit dem späteren Kaiser Heinrich VI. Als Sprechweise wird deshalb „Heinrich der Klammersechste“ verwendet.[7]

Heinrichs Bruder war Friedrich von Rothenburg, Herzog von Schwaben.

Anmerkungen

  1. In den Annales Aquenses (MGH SS 24 S. S.37) heißt es: „1147. Heinricus puer 10 annorum, filius Conradi regis, in media quadragesima, scilicet 3. Kal. Aprilis, unctus est in regem Aquisgrani.“ Demnach war Heinrich 1147 im Jahr seiner Krönung zehn Jahre alt. Ferner heißt es auf S. 38: „1150. ... Obiit Heinricus rex puer 13 annorum.“ Demnach starb Heinrich 1150 im Alter von dreizehn Jahren, woraus sich das Geburtsjahr 1137 ergibt.
  2. Urkunde Nr. 229 in: Friedrich Hausmann (Hrsg.): Diplomata 21: Die Urkunden Konrads III. und seines Sohnes Heinrich (Conradi III. et filii eius Heinrici Diplomata). Wien 1969, S. 404–406 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  3. Urkunde Nr. 10 in: Friedrich Hausmann (Hrsg.): Diplomata 21: Die Urkunden Konrads III. und seines Sohnes Heinrich (Conradi III. et filii eius Heinrici Diplomata). Wien 1969, S. 530–531 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  4. Details zur Schlacht bei Flochberg bei Bopfingen 2014 auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. Oktober 2014.
  5. Zwar werden in der Hystoria Friderici Imperatoris Magni (MGH SS 23 S. 384, um 1470–1474) die in Lorch bestatteten Staufer wie folgt aufgezählt: „Gertrud regina, Conradi regis amica, illic cum nato Heinrico iacet cinerato.“ Demnach wäre er gemeinsam mit seiner Mutter Gertrud von Sulzbach in Lorch bestattet worden. Doch Gertrud von Sulzbach hat nach derzeitigem Erkenntnisstand ihre Grabstätte im Kloster Ebrach.
  6. Zur Grabstätte von Gertrud von Sulzbach siehe: Wolfgang Wiemer: Kleiner Kunstführer – Ehemalige Zisterzienserabteikirche Ebrach, 22. Auflage, 2008, S. 3–6
  7. Peter Koblank: Heinrich der Klammersiebte. Wer war Heinrich (VII.) und was bedeuten die Klammern um die römische Sieben? auf stauferstelen.net. Abgerufen am 16. April 2016.