Heini Walter
Nation: | Schweiz | ||||||||
Automobil-Weltmeisterschaft | |||||||||
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Erster Start: | Großer Preis von Deutschland 1962 | ||||||||
Letzter Start: | Großer Preis von Deutschland 1962 | ||||||||
Konstrukteure | |||||||||
1962 Ecurie Filipinetti | |||||||||
Statistik | |||||||||
WM-Bilanz: | keine WM-Platzierung | ||||||||
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WM-Punkte: | — | ||||||||
Podestplätze: | — | ||||||||
Führungsrunden: | — |
Heinrich «Heini» Walter (* 28. Juli 1927 in Alpthal; † 12. Mai 2009 in Aesch) war ein Schweizer Autorennfahrer.
Leben
Heini Walter war ein Amateur-Rennfahrer, der in den späten 1950er Jahren Berg- und Rundstreckenrennen mit einem Porsche RSK fuhr. Gelegentlich trat er auch mit einem MBM-Rennwagen für das Schweizer Team Écurie HOBA an. Zweimal war Walter Europa-Bergmeister.
Beginn der Karriere als Rennfahrer
Anfang der 1930er-Jahre waren seine Eltern nach Aesch bei Basel gezogen und eröffneten ein Fahrradgeschäft. Nach dem Krieg verkauften sie auch Mopeds und Motorräder. Heini Walter machte nach der Schulzeit eine zweijährige Lehre zum Fahrrad- und Motorradmechaniker und arbeitete im elterlichen Betrieb mit. Unterstützt vom Vater kaufte er 1947 einen Bugatti Type 35 A mit 2-Liter-Motor, mit dem er sein erstes Rennen fuhr und Rang zwei in der Amateurklasse der Sportwagen von 1,5 bis 2 Liter Hubraum belegte. Um an dem Rennen teilnehmen zu können, war er Mitglied des Automobilclubs der Schweiz geworden. Bei seinem zweiten Einsatz, dem Winter-Bergrennen von Sierre – Montana am 21. Dezember 1947 fiel er aus. Danach wurde der Wagen verkauft und ein stärkerer Bugatti mit 1,5-Liter-Motor und Kompressor angeschafft. Zu einer Rennteilnahme mit diesem Wagen kam es nicht; denn ein inzwischen eröffneter Taxibetrieb der Familie Walter viel Zeit in Anspruch nahm. 1950 kaufte Heini Walter jedoch einen weiteren Bugatti, einen Type 35 B mit 2,3-Liter-Kompressormotor, mit dem er beim Bergrennen Vue-des-Alpes seinen ersten Klassensieg erzielte.
Von dem Rennfahrer und Konstrukteur Harry Merkel kaufte er 1955 einen Eigenbau mit Porsche-Motor, der laut Vertrag 1,1 Liter Hubraum hatte. Mit diesem Wagen erzielte er in der Schweizer Meisterschaft vier Klassensiege und war einmal sogar schneller als Willy-Peter Daetwyler im 3-Liter-Ferrari Monza. Es kam zum Protest der Fahrer und die Überprüfung des Motors ergab einen Hubraum von 1,3 Liter. Alle Siege wurden aberkannt. Enttäuschung und Blamage waren so groß, dass Walter den Motorsport aufgeben wollte.[1]
1960er-Jahre
In den folgenden Jahren fuhr er viele Rennen mit unterschiedlichen Fahrzeugen, unter anderem Flugplatzrennen in Österreich und 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, Rallye Monte Carlo, «200 Meilen von Nürnberg» auf dem Norisring, auf der AVUS usw. 1960 und 1961 wurde er mit einem Porsche RS 60 Europa-Bergmeister.
Im Januar 1960 startete Walter auf Einladung von Porsche zum 1000-km-Rennen von Buenos Aires; als Partner war Juan Manuel Fangio vorgesehen. In der ersten Runde kam es jedoch zu einem schweren Unfall, als Harry Blanchard ihn in einem riskanten Manöver überholte und sich überschlug; Blanchard erlitt schwere Verletzungen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Beim Versuch auszuweichen, geriet Walter in die Strohballen am Streckenrand, überschlug sich ebenfalls, wurde aus dem Wagen geschleudert, verletzte sich aber nur leicht. Der schwer beschädigte Wagen war erst im Mai wieder einsatzbereit.
Heini Walters bestes Ergebnis auf dem Nürburgring war 1960 der sechste Platz im Gesamtklassement sowie der erste Platz in der Klasse der Sportwagen bis 1,6 Liter Hubraum des 1000-km-Rennens zusammen mit seinem Landsmann Thomas Losinger auf einem Porsche 718 RSK. Das Team fuhr 42 Runden bzw. 948 km in 7:41:14,8 Stunden.[2]
Für den Gewinn seiner ersten Europameisterschaft 1960 und den Klassensieg auf dem Nürburgring bereitete die Gemeinde Aesch ihrem Mitbürger Heini Walter einen großen Empfang. Walter fuhr mit dem Porsche Spyder über die Hauptstrasse, begleitet von Reitern und der Dorfmusik zwischen einer großen Menschenmenge, die Spalier stand. Der Automobilclub hatte Walter bereits 1959 als damals erfolgreichsten Schweizer Automobilrennfahrer mit dem «Coupe de President», der höchsten Auszeichnung des Clubs, geehrt.
Nach einem Unfall mit einem Porsche 906 beim Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1968 erklärte er den Rücktritt vom Rennsport. Sein letztes Rennen hatte er am 1. Oktober 1967 in Hockenheim gefahren und hinter Ed Nelson auf Ford GT 40 den zweiten Platz belegt.[1]
Seinen einzigen Einsatz in einem Automobil-Weltmeisterschafts-Monoposto hatte Walter beim Grossen Preis von Deutschland 1962, dabei fuhr er einen Porsche 718 der Schweizer Scuderia Filipinetti. Im Ziel hatte Walter eine Runde Rückstand auf den Sieger Graham Hill auf B.R.M. und wurde 14. Ansonsten startete er ausser mit Sportwagen in der Formel Junior mit einem DKW-Sauter.
Dass Walter fast immer konkurrenzfähige Fahrzeuge zur Verfügung hatte, verdankte er dem gut gehenden Geschäft der Familie, zu dem ab 1960 das von seiner Mutter geleitete Restaurant «Hofgarten» in Aesch gehörte. Ausserdem handelte er mit Immobilien und arbeitete als Fahrlehrer. Das Restaurant verkaufte er nach dem Tod der Mutter im Jahr 1975. Gelegentlich überliess ihm Porsche Werkswagen. Trotz der guten Verbindung zu Porsche kaufte er auf Vermittlung von Peter Monteverdi für die Saison 1965 für 68.500 Schweizer Franken einen Ferrari 250 LM. Nach einem Unfall beim Bergrennen St. Ursanne-Rangiers wurde der Wagen zum Spider «umgebaut» und eingesetzt, im Winterhalbjahr 1965/66 jedoch in den Originalzustand zurückversetzt. Walters letzter eigener Rennwagen war ein Porsche 910 zum Preis von 21'000 US-Dollar bzw. 90'800 Schweizer Franken, der vorher einige Mal als Werkswagen eingesetzt worden war.
Krankheit und Tod
In den 1990er-Jahren erkrankte Heini Walter an Krebs und Diabetes, in deren Folge ihm beide Beine amputiert wurden. In den letzten Jahren betreute ihn zuhause sein Freund und langjähriger Rennmechaniker Fritz Mayer, von dem er einmal gesagt haben soll: «Fritz kümmert sich so gut um mich wie früher um meine Rennwagen.»[1] Heini Walter starb im Alter von knapp 82 Jahren.
Statistik
Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft
Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird.
Gesamtübersicht
Saison | Team | Chassis | Motor | Rennen | Siege | Zweiter | Dritter | Poles | schn. Rennrunden | Punkte | WM-Pos. |
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1962 | Ecurie Filipinetti | Porsche 718 | Porsche 1.5 F4 | 1 | − | − | − | − | − | − | − |
Gesamt | 1 | − | − | − | − | − | − |
Einzelergebnisse
Saison | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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1962 | |||||||||
14 |
Legende | ||
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Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
Gold | – | Sieg |
Silber | – | 2. Platz |
Bronze | – | 3. Platz |
Grün | – | Platzierung in den Punkten |
Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
INJ | verletzt oder krank (injured) | |
EX | ausgeschlossen (excluded) | |
DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
keine WM-Teilnahme | ||
sonstige | P/fett | Pole-Position |
1/2/3/4/5/6/7/8 | Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen | |
SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
* | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
() | Streichresultate | |
unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung |
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Weblinks
- Tribute to Heini Walter
- Heini Walter. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 15. Mai 2020 (englisch).
- Heini Walter bei Racing Sports Cars
Einzelnachweise
- ↑ a b c Remo Bader: Heini – hoch hinaus. In: Curbs, 53/2023, Medien Bonn GmbH, Bonn, S. 100–107.
- ↑ Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0, S. 202.
Personendaten | |
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NAME | Walter, Heini |
ALTERNATIVNAMEN | Walter, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Autorennfahrer |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1927 |
GEBURTSORT | Alpthal |
STERBEDATUM | 12. Mai 2009 |
STERBEORT | Aesch |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Italy from 1946 to 2003, when exact colors were specified.
Flag of the United States of America — version with reduced SVG code
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Targa Florio in Collesano on 8 May 1966, this is about 100 meters after the curve. In front the white Porsche 906 driven by Hans Kühnis and Heini Walter for Ecurie Basilisk (#154, 15th place). Behind, the Dino 206S s/n 002 driven by Jean Guichet (and Giancarlo Baghetti) for the Scuderia Ferrari team (2nd place).[1]
Flag of the United States of America — version with reduced SVG code
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Porsche 718 RSK mit der Startnummer 92 - Baujahr 1958 - beim Oldtimer-GP des AvD in der Nordkehre des Nürburgrings.
Autor/Urheber: FlorianMendheim, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Heinrich Walter beim Sudelfeld-Bergrennen am 30.5.1965 im Ferrari 250 LM
Autor/Urheber: Lothar Spurzem, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Porsche 910 mit Sepp Greger im Fahrerlager des Nürburgrings beim Training zum 1000-km-Rennen